Am 18. Oktober startet die Istanbuler Plattform für moderne Kunst “GalataPerform” das 4. „Visibility Project“. Ziel des Projektes ist es, die Sichtbarkeit von Kunst im öffentlichen Raum rund um den Stadtteil Galata zu erhöhen. Zu diesem Zweck werden rund 30 Orte, wie z.B. Ateliers, alternative Theaterbühnen, Wohnungen, Cafes, Läden, Strassen und Plätze in die Veranstaltung, an der über 100 Künstler aus der Türkei und anderen Staaten teilnehmen, einbezogen.
Das alternative Performance-Zentrum “GalataPerform” lädt Kunstinteressierte ab dem 18. Oktober dazu ein, in Galata gelegene Bühnen und Ateliers, sowie die Menschen, die hinter diesen Orten stehen, wieder für sich zu entdecken. Das “Visibility Project” geht in diesem Jahr in die vierte Runde. Da Istanbul 2010 europäische Kulturhauptstadt ist, wird das Projekt von der Stadtverwaltung Istanbuls sowie dem Koordinierungsbüro “Kulturhauptstadt 2010” gefördert. Die Haliç Universität sowie die Sabancı Universität unterstützen das Projekt ebenfalls.
Als teilnehmende Künstler stehen bis jetzt Aytül Hasaltun, Burak Yetişkin, Alaattin Kirazcı, Engin Gürkey, Aylin Güzelbeyoğlu, Yücel Tunca, Alper Akçay, Ezgi Sülün und Burçin Elmas fest.
Zur Zeit wird eine Karte erstellt, die den Besuchern auf Türkisch und Englisch den Weg zu den verschiedenen Orten weisen. Unter den Orten, an denen das Projekt statt findet, befinden sich Galata Fotoğrafhanesi, Dans Buluşma, Taş Atölyesi, Cafe Privatto, Açık Mutfak, Şirin Börek, Galata 2. El, BM SUMA Contemporary Arts Center, Hafriyat, Tiyatro Z, der Platz und die Strassen rund um den Galata-Turm, das "Büyüksadıkpaşa" Apartment sowie das Atelier Binbavul.
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Mittwoch, 3. September 2008
Zypern-Gespräche kommen in Fahrt
Die Führer des griechischen und des türkischen Teils Zyperns haben sich in der neutralen Zone getroffen, um die Prozedur der am 11. September beginnenden Verhandlungen zu bestimmen.
An dem Treffen nahm neben Mehmet Ali Talat und Dimitris Christofias auch der Sonderbeaufragte der UN für Zypern, Alexander Downer, teil. Sowohl Talat als Christofias wiesen darauf hin, dass die Verhandlungen schnell abgeschlossen werden können, da man nicht bei Null anfangen müsse.
Christofias wies darauf hin, jeder die territoriale Integrität Zyperns respektieren müsse. Er halte eine Einigung innerhalb eines Jahres nicht für unrealistisch. Talat hingegen brachte weiderholt das Modell einer Federation ins Gespräch und betonte, dass keine Volksgruppe eine politisches Übergewicht gegenüber der anderen Volksgruppe entwickeln dürfe. Das Ziel der Verhandlungen sei es, die geteilte Insel zu einem Ort zu machen, wo zwei Völker miteinander anstatt nebeneinander leben könnten. mehr...
An dem Treffen nahm neben Mehmet Ali Talat und Dimitris Christofias auch der Sonderbeaufragte der UN für Zypern, Alexander Downer, teil. Sowohl Talat als Christofias wiesen darauf hin, dass die Verhandlungen schnell abgeschlossen werden können, da man nicht bei Null anfangen müsse.
Christofias wies darauf hin, jeder die territoriale Integrität Zyperns respektieren müsse. Er halte eine Einigung innerhalb eines Jahres nicht für unrealistisch. Talat hingegen brachte weiderholt das Modell einer Federation ins Gespräch und betonte, dass keine Volksgruppe eine politisches Übergewicht gegenüber der anderen Volksgruppe entwickeln dürfe. Das Ziel der Verhandlungen sei es, die geteilte Insel zu einem Ort zu machen, wo zwei Völker miteinander anstatt nebeneinander leben könnten. mehr...
Wo wird die dritte Brücke über den Bosporus stehen?
Die Planungen für eine dritte Brücke über den Bosporus laufen auf Hochtouren. Eines der größten Geheimnisse ist nun nach Angaben der Zeitung "Sabah" gelüftet: der Standort der Brücke.
Die zuständigen Behörden und Ämter hätten zunächst den Fokus der Suche auf das Gebiet zwischen den beiden schon vorhandenen Brücke gelegt. Aufgrund diverser Probleme habe man sich jedoch letztlich für eine andere Lösung entschieden. So werde die Brücke den Stadtteil Tarabya auf der europäischen Seite mit Beykoz auf der asiatischen Seite verbinden.
Die neue Brücke soll neben PKWs und LKWs auch von Zügen befahren werden können. Es gebe zur Zeit zwei Varianten der Realisierung. So sei einerseits denkbar, die Züge in der Mitte einer eingeschossigen Brücke fahren zu lassen. Andererseits bestehe die Möglichkeit, das Untergeschoss einer zweigeschossigen Brücke für Züge zu nutzen. mehr...
Die zuständigen Behörden und Ämter hätten zunächst den Fokus der Suche auf das Gebiet zwischen den beiden schon vorhandenen Brücke gelegt. Aufgrund diverser Probleme habe man sich jedoch letztlich für eine andere Lösung entschieden. So werde die Brücke den Stadtteil Tarabya auf der europäischen Seite mit Beykoz auf der asiatischen Seite verbinden.
Die neue Brücke soll neben PKWs und LKWs auch von Zügen befahren werden können. Es gebe zur Zeit zwei Varianten der Realisierung. So sei einerseits denkbar, die Züge in der Mitte einer eingeschossigen Brücke fahren zu lassen. Andererseits bestehe die Möglichkeit, das Untergeschoss einer zweigeschossigen Brücke für Züge zu nutzen. mehr...
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Nazlı Deniz Boran gewinnt den Leyla Gencer-Gesangswettbewerb
Der renommierte "Leyla-Gencer-Gesangswettbewerb" hat die Siegerin der diesjährigen Finalrunde bekannt gegeben. Es ist Nazlı Deniz Boran aus der Türkei.
Das Finale des Wettbewerbs, der in diesem Jahr erstmals ohne die Teilnahme der Gründerin und Namensgeberin Leyla Gencer statt fand, wurde in der als Museum genutzten Aya Irini-Kirche in Istanbul ausgetragen. Die Sopranistin Nazlı Deniz Boran belegte dabei den ersten Platz. Auf Platz zwei konnte sich die Sopranistin Kishani Jayasinghe aus Sri Lanka behaupten. Den dritten Platz teilten sich der Bariton Eung Kwang lee aus Korea sowie die Sopranistin Anita Rachvelishvili aus Georgien.
Der Wettbewerb wird von der Istanbuler Stiftung für Kunst und Kultur IKSV sowie der "Accademia Teatro alla Scala" gemeinsam veranstaltet. mehr...
Das Finale des Wettbewerbs, der in diesem Jahr erstmals ohne die Teilnahme der Gründerin und Namensgeberin Leyla Gencer statt fand, wurde in der als Museum genutzten Aya Irini-Kirche in Istanbul ausgetragen. Die Sopranistin Nazlı Deniz Boran belegte dabei den ersten Platz. Auf Platz zwei konnte sich die Sopranistin Kishani Jayasinghe aus Sri Lanka behaupten. Den dritten Platz teilten sich der Bariton Eung Kwang lee aus Korea sowie die Sopranistin Anita Rachvelishvili aus Georgien.
Der Wettbewerb wird von der Istanbuler Stiftung für Kunst und Kultur IKSV sowie der "Accademia Teatro alla Scala" gemeinsam veranstaltet. mehr...
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Kultur / Kunst
Erdbeben der Stärke 5,2 in Adıyaman
Im südosttürkischen Adıyaman ist es zu einem Erdbeben der Stärke 5,22 gekommen. Eine Person wurde verletzt.
Das Beben ereignete sich um 5.22 Uhr Ortszeit. Um 5.43 Uhr und 5.45 Uhr folgten zwei Nachbeben der Stärke 3,2 bzw. 3,1. Mehrere Gebäude nahmen bei dem Beben Schaden. Eine Person verletzte sich bei dem Versuch, aus dem Fenster ihres Hauses nach draußen zu springen. mehr...
Das Beben ereignete sich um 5.22 Uhr Ortszeit. Um 5.43 Uhr und 5.45 Uhr folgten zwei Nachbeben der Stärke 3,2 bzw. 3,1. Mehrere Gebäude nahmen bei dem Beben Schaden. Eine Person verletzte sich bei dem Versuch, aus dem Fenster ihres Hauses nach draußen zu springen. mehr...
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Gül muss alleine nach Armenien
Staatspräsident Abdullah Gül wird bei seiner Armenien-Reise nicht von Abgeordneten der AKP begleitet werden. Der Grund: Man wolle dem politischen Gegner keine Chance geben, dass Thema für sich auszunutzen.
Nach Angaben der Radikal hat der unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Erdogan tagende Parteivorstand entschieden, den AKP-Abgeordneten von der Reise nach Armenien abzuraten. Die CHP und die MHP haben ebenfalls angekündigt, keine Abgeordneten nach Eriwan entsenden zu wollen.
Dies sei, so die Sprecher beider Parteien, noch nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Reise. Zunächst müssten sich die Verhältnisse zwischen beiden Staaten normalisieren. Nach der MHP spielt nun auch die CHP wieder auf der nationalistisch-pantürkischen Flöte und weist darauf hin, dass Armenien aserbaidschanisches Territorium besetzt halte.
Der MHP-Abgeordnete Atilla Kaya aus Istanbul warnte Staatspräsident Gül davor, sich um eines Fußballspiels willen "ins Abseits zu stellen". Als türkischer Staatspräsident nach Armenien zu reisen könne andere Folgen für ihn haben, als seinen Urlaub auf der Yacht von Fettah Tamince zu verbringen.
Unterdessen wies Außenminister Ali Babacan darauf hin, dass auch der MHP-Gründer Alparslan Türkeş einst nach Eriwan reiste, um sich mit dem damaligen armenischen Führer Petrossian zu treffen. mehr...
Nach Angaben der Radikal hat der unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Erdogan tagende Parteivorstand entschieden, den AKP-Abgeordneten von der Reise nach Armenien abzuraten. Die CHP und die MHP haben ebenfalls angekündigt, keine Abgeordneten nach Eriwan entsenden zu wollen.
Dies sei, so die Sprecher beider Parteien, noch nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Reise. Zunächst müssten sich die Verhältnisse zwischen beiden Staaten normalisieren. Nach der MHP spielt nun auch die CHP wieder auf der nationalistisch-pantürkischen Flöte und weist darauf hin, dass Armenien aserbaidschanisches Territorium besetzt halte.
Der MHP-Abgeordnete Atilla Kaya aus Istanbul warnte Staatspräsident Gül davor, sich um eines Fußballspiels willen "ins Abseits zu stellen". Als türkischer Staatspräsident nach Armenien zu reisen könne andere Folgen für ihn haben, als seinen Urlaub auf der Yacht von Fettah Tamince zu verbringen.
Unterdessen wies Außenminister Ali Babacan darauf hin, dass auch der MHP-Gründer Alparslan Türkeş einst nach Eriwan reiste, um sich mit dem damaligen armenischen Führer Petrossian zu treffen. mehr...
Dienstag, 2. September 2008
Şaban Dişli tritt zurück - von seinen Parteiämtern
Gegen den AKP-Abgeordneten Şaban Dişli wurden Vorwürfe erhoben, er habe für seine Unterstützung eines Bebauungsplanes eine Million US$ erhalten. Dişli ist von all seinen Parteiämtern zurückgetreten, um der Partei nach eigenen Angaben nicht durch die unberechtigten Vorwürfen zu schaden.
Dişli, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der AKP ist und im Parteivorstand sitzt, hatte die gegen ihn gerichteten Anschuldigungen zunächst bei einer Pressekonferenz dementiert. Nun trat Dişli von allen Ämtern zurück - in der Partei. Seinen Platz als Parlamentsabgeordneter will er behalten.
Dişli betonte, dass bei der Verabschiedung des Bebauungsplanes durch die Verwaltungen der Kommunen Silivri und Istanbul auch Kommunalvertreter der CHP für die Anträge, die zu den Beschuldigungen gegen ihn führten, gestimmt hätten.
Die CHP hatte die Vorwürfe gegen Şaban Dişli am 11. August erhoben und ein Schriftstück präsentiert, auf dem Dişli den Erhalt von einer Million US$, die von der Firma "Akademi Ofset A.Ş" stammen, per Unterschrift besiegelt hat. mehr...
Dişli, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der AKP ist und im Parteivorstand sitzt, hatte die gegen ihn gerichteten Anschuldigungen zunächst bei einer Pressekonferenz dementiert. Nun trat Dişli von allen Ämtern zurück - in der Partei. Seinen Platz als Parlamentsabgeordneter will er behalten.
Dişli betonte, dass bei der Verabschiedung des Bebauungsplanes durch die Verwaltungen der Kommunen Silivri und Istanbul auch Kommunalvertreter der CHP für die Anträge, die zu den Beschuldigungen gegen ihn führten, gestimmt hätten.
Die CHP hatte die Vorwürfe gegen Şaban Dişli am 11. August erhoben und ein Schriftstück präsentiert, auf dem Dişli den Erhalt von einer Million US$, die von der Firma "Akademi Ofset A.Ş" stammen, per Unterschrift besiegelt hat. mehr...
Gül reist nach Armenien
Der türkische Präsident Abdullah Gül reist in die armenische Hauptstadt Eriwan.
Nach Angabe der Radikal hat sich Gül dafür entschieden, die Einladung seines armenischen Amtskollegen Sersch Sarkissjan anzunehmen. Im Zuge der WM-Qualifikation wird am 6. September ein Gruppenspiel zwischen der Türkei und Armenien statt finden, die keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, obwohl sie Nachbarn sind.
Güls Besuch ist in der Türkei kontrovers diskutiert worden. So hat nicht nur die CHP Gül dazu aufgerufen, anstatt nach Eriwan ins aserbaidschanische Baku zu reisen. Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der MHP Oktay Vural ruft Gül dazu, sich das Spiel lieber im Fernsehen anzuschauen. Der Türkei habe es nicht nötig, Aserbaidschan in seinem berechtigten Kampf alleine zu lassen und sich an der Seite der Besatzer zu zeigen. mehr...
Nach Angabe der Radikal hat sich Gül dafür entschieden, die Einladung seines armenischen Amtskollegen Sersch Sarkissjan anzunehmen. Im Zuge der WM-Qualifikation wird am 6. September ein Gruppenspiel zwischen der Türkei und Armenien statt finden, die keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, obwohl sie Nachbarn sind.
Güls Besuch ist in der Türkei kontrovers diskutiert worden. So hat nicht nur die CHP Gül dazu aufgerufen, anstatt nach Eriwan ins aserbaidschanische Baku zu reisen. Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der MHP Oktay Vural ruft Gül dazu, sich das Spiel lieber im Fernsehen anzuschauen. Der Türkei habe es nicht nötig, Aserbaidschan in seinem berechtigten Kampf alleine zu lassen und sich an der Seite der Besatzer zu zeigen. mehr...
Zweite Auflage für Pamuks neues Buch
"Das Museum der Unschuld", der neue Roman von Literaturnobelpreis-Träger Orhan Pamuk, steht 5 Tage, nachdem er in der Türkei auf den Markt kam, vor der zweiten Auflage.
Die Erstauflage betrug in der Türkei 100.000 Exemplare. Nach Angaben von NTV wird demnächst die zweite Auflage ausgeliefert. Auch in Deutschland wird das Buch, welches am 10.09.2008 bei Hanser erscheint, mit einer Erstauflage von 100.000 gedruckt.

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Die Erstauflage betrug in der Türkei 100.000 Exemplare. Nach Angaben von NTV wird demnächst die zweite Auflage ausgeliefert. Auch in Deutschland wird das Buch, welches am 10.09.2008 bei Hanser erscheint, mit einer Erstauflage von 100.000 gedruckt.

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Montag, 1. September 2008
Yeni Şafak wurde erneut beschossen
Das Gebäude der konservativ-intellektuellen Zeitung "Yeni Şafak" wurde gestern mit Schusswaffen beschossen. Die Polizei untersucht den Vorfall.
Die Zeitung wurde nach Angaben von Bianet zum dritten Mal innerhalb der letzten sieben Jahre beschossen. Die Polizei geht davon aus, dass aus einem Auto, welches auf der Istanbuler Stadtautobahn TEM fuhr, an der das Gebäude der Zeitung gelegen ist, das Feuer eröffnet wurde.
Die Spurensicherung konnte vor dem Gebäude in einem Büro Patronenhülsen sichern. Am 5. Mai 2008 kam es schon einmal zu einem Angriff auf das Gebäude. Auch damals ging die Polizei davon aus, dass das Feuer aus einem fahrenden Auto heraus eröffnet wurde. Die Täter konnten jedoch noch nicht ermittelt werden. mehr...
Die Zeitung wurde nach Angaben von Bianet zum dritten Mal innerhalb der letzten sieben Jahre beschossen. Die Polizei geht davon aus, dass aus einem Auto, welches auf der Istanbuler Stadtautobahn TEM fuhr, an der das Gebäude der Zeitung gelegen ist, das Feuer eröffnet wurde.
Die Spurensicherung konnte vor dem Gebäude in einem Büro Patronenhülsen sichern. Am 5. Mai 2008 kam es schon einmal zu einem Angriff auf das Gebäude. Auch damals ging die Polizei davon aus, dass das Feuer aus einem fahrenden Auto heraus eröffnet wurde. Die Täter konnten jedoch noch nicht ermittelt werden. mehr...
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Bakoyanni fordert die Türkei zu mehr Gesprächsbereitschaft auf
Die griechische Aussenministerin Dora Bakoyanni hat gegenüber dem Fernsehsender NTV ihre Hoffnungen auf eine positive Atmosphäre bei den Verhandlungen auf Zypern zur Sprache gebracht. Die Türkei sei nun an der Reihe, ihren guten Willen zu demonstrieren.
So sagte Bakoyanni dem Ankara-Korrespondenten Murat Akgün, dass niemand mit dem Status Quo zufrieden sein könne. Es brauche keine Lösung, die von außen herangetragen sei, sondern eine Lösung, die von der Insel selbst stamme. An einem positiven Verlauf der Gespräche zwischen der griechischen und der türkischen Seite hätten nicht nur die Insulaner, sondern auch Griechenland und die Türkei ein Interesse.
Die Türkei habe insbesondere deswegen ein großes Interesse an den Gesprächen, da sich auf der Insel immer noch eine Besatzungsmacht befinde. Sie könne jedoch den politischen Willen zur Lösung des Problems erkennen, zumindest glaube sie daran. Vergleiche zwischen der russischen Anerkennung Südossetiens und Abchasiens mit der Lage auf Zypern lehnte Bakoyanni jedoch ab.
Griechenland erwarte von der Türkei eine ähnlich konstruktive Haltung wie sie Griechenland bei der Unterstützung der EU-Mitgliedschaft der Türkei gezeigt habe. Sie gab jedoch zu Bedenken, dass man bei den Gesprächen mit der Türkei bezüglich der strittigen Territorien in der Ägäis nicht sehr weit gekommen sei. Die Türkei könne jedoch auch bei der Frage des Ökumenischen, d.h. griechisch-orthodoxen Patriarchats ein Zeichen setzen, so die griechische Aussenministerin. mehr...
So sagte Bakoyanni dem Ankara-Korrespondenten Murat Akgün, dass niemand mit dem Status Quo zufrieden sein könne. Es brauche keine Lösung, die von außen herangetragen sei, sondern eine Lösung, die von der Insel selbst stamme. An einem positiven Verlauf der Gespräche zwischen der griechischen und der türkischen Seite hätten nicht nur die Insulaner, sondern auch Griechenland und die Türkei ein Interesse.
Die Türkei habe insbesondere deswegen ein großes Interesse an den Gesprächen, da sich auf der Insel immer noch eine Besatzungsmacht befinde. Sie könne jedoch den politischen Willen zur Lösung des Problems erkennen, zumindest glaube sie daran. Vergleiche zwischen der russischen Anerkennung Südossetiens und Abchasiens mit der Lage auf Zypern lehnte Bakoyanni jedoch ab.
Griechenland erwarte von der Türkei eine ähnlich konstruktive Haltung wie sie Griechenland bei der Unterstützung der EU-Mitgliedschaft der Türkei gezeigt habe. Sie gab jedoch zu Bedenken, dass man bei den Gesprächen mit der Türkei bezüglich der strittigen Territorien in der Ägäis nicht sehr weit gekommen sei. Die Türkei könne jedoch auch bei der Frage des Ökumenischen, d.h. griechisch-orthodoxen Patriarchats ein Zeichen setzen, so die griechische Aussenministerin. mehr...
Fährt Gül nach Armenien?
Staatspräsident Abdullah Gül bereitet sich auf den kontrovers diskutierten Besuch des ersten Fußballländerspiels zwischen der Türkei und Armenien vor, welches am 6. September in der armenischen Hauptstadt Eriwan statt findet.
Der armenische Präsident Sersch Sarkissjan hatte seinen türkischen Amtskollegen im Vorfeld des Qualifikationsmatches am 6. September eingeladen. In der Türkei wurde die mögliche Teilnahme Güls kontrovers diskutiert. So sagte der CHP-Vorsitzende Deniz Baykal, dass er statt dessen nach Baku gefahren wäre. Die Regierung solle Aserbaidschan, welches mit Armenien einen Territorialkonflikt um Berg-Karabach führt, nicht in den Rücken fallen.
Auch die Genozid-Vorwürfe der armenischen Seite sowie die Benennung der Ost-Türkei als "West-Armenien" bereiten der türkischen Seite Schwierigkeiten. Nach Angaben der Zeitung Taraf wolle Gül den Besuch jedoch unbedingt durchführen. Lediglich die Sicherheitsfrage stehe einer endgültigen Zusage Güls noch im Weg. Bei seinem Besuch wird mit erheblichen Protesten gerechnet. mehr...
Der armenische Präsident Sersch Sarkissjan hatte seinen türkischen Amtskollegen im Vorfeld des Qualifikationsmatches am 6. September eingeladen. In der Türkei wurde die mögliche Teilnahme Güls kontrovers diskutiert. So sagte der CHP-Vorsitzende Deniz Baykal, dass er statt dessen nach Baku gefahren wäre. Die Regierung solle Aserbaidschan, welches mit Armenien einen Territorialkonflikt um Berg-Karabach führt, nicht in den Rücken fallen.
Auch die Genozid-Vorwürfe der armenischen Seite sowie die Benennung der Ost-Türkei als "West-Armenien" bereiten der türkischen Seite Schwierigkeiten. Nach Angaben der Zeitung Taraf wolle Gül den Besuch jedoch unbedingt durchführen. Lediglich die Sicherheitsfrage stehe einer endgültigen Zusage Güls noch im Weg. Bei seinem Besuch wird mit erheblichen Protesten gerechnet. mehr...
Einfuhr russischer Güter wird verlangsamt
Nach dem Russland LKWs aus der Türkei seit etwa einem Monat verstärkten Kontrollen unterzieht und türkischen Exporteuren erhebliche Behinderungen bereitet, hat die Türkei entschieden, auch russische Güter, die in die Türkei eingeführt werden, mit "erhöhter Sorgfalt" zu prüfen.
Türkische Stellen versuchen schon seit geraumer Zeit, bei ihren russischen Partnern gegen die ihrer Meinung nach schikanöse Behandlung türkischer Einfuhren zu intervenieren, bislang jedoch ohne Erfolg. Staatsminster Kürşad Tüzmen sagte nun, dass russische Güter ab sofort unter sehr verlangsamten Bedingungen eingeführt würden. Dies sei nur die erste von weiteren denkbaren Maßnahmen.
Auf einer Pressekonferenz in der autonomen chinesischen Provinz Xinjang sagte Tüzmen, dass die türksiche Entscheidung nicht als Eskalation verstanden werden soll. Vielmehr wolle man dem türkischen Anliegen Nachdruck verleihen. Die Türkei strebe die Erhöhung des gegenseitigen Handels mit Russland an, so der Minister. mehr...
Türkische Stellen versuchen schon seit geraumer Zeit, bei ihren russischen Partnern gegen die ihrer Meinung nach schikanöse Behandlung türkischer Einfuhren zu intervenieren, bislang jedoch ohne Erfolg. Staatsminster Kürşad Tüzmen sagte nun, dass russische Güter ab sofort unter sehr verlangsamten Bedingungen eingeführt würden. Dies sei nur die erste von weiteren denkbaren Maßnahmen.
Auf einer Pressekonferenz in der autonomen chinesischen Provinz Xinjang sagte Tüzmen, dass die türksiche Entscheidung nicht als Eskalation verstanden werden soll. Vielmehr wolle man dem türkischen Anliegen Nachdruck verleihen. Die Türkei strebe die Erhöhung des gegenseitigen Handels mit Russland an, so der Minister. mehr...
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Freitag, 29. August 2008
Die alte politische Linie der neuen türkischen Generalität
Der neue türkische Generalstabschef Ilker Başbuğ und sein Vorgänger Yaşar Büyükanıt haben bei der Amtsübergabe die Haltung der Streitkräfte bezüglich der EU-Annäherung, der Meinungsfreiheit sowie Forderungen nach einer Neugestaltung der türkischen Verfassung nach ethnischen Prinzipien dargelegt.
Bei der Amtsübergabe durch Başbuğs Vorgänger Büyükanıt, bei der Staatspräsident Gül, Ministerpräsident Erdogan sowie der nordzyprische Führer Mehmet Ali Talat zugegen waren griff Büyükanıt Äußerungen des neuen Kommandierenden der Heeresstreitkräfte Işık Koşaner auf. Koşaner hatte in türkischen Medien die im Zuge der EU-Annäherung anstehenden rechtlichen Reformen kritisiert, weil sie die Türkei im Antiterrorkampf schwächen würden.
Büyükanıt sagte, dass er sich Koşaner anschliesse. Wenn die Armee über nachrichtendienstliche Erkenntnisse darüber verfüge, dass in einem Fahrzeug Terroristen mit ihren Waffen unterwegs seien, dürften die türkischen Streitkräfte nach der geplanten Reform nicht mehr das ganze Fahrzeug untersuchen.
Um die Haltung der Armee zu unterstreichen, sprach Büyükanıt von den Einsätzen des türkischen Militärs im Nordirak. So sagte der scheidende oberste Soldat, dass sich der Kopf der Schlange im Nordirak befinde, der Schwanz jedoch in der Türkei. Es sei zwar wichtig, den Kampf gegen die PKK innerhalb der Grenzen des Rechts zu führen. Dennoch könne es nicht sein, dass die Terroristen den Nordirak als uneinnehmbare Festung betrachteten. Er könne mit "großen Buchstaben" verkünden, dass dies nun vorbei sei. Die im Nordirak Verbleibenden würden "entfernt".
Sein Nachfolger Ilker Başbuğ unterstrich, dass die Identität eines jeden türkischen Bürgers das Türkische sei. Die Menschen müssten mit gutem Gewissen Atatürks Losung "Welch Glück, ein Türke zu sein" von sich geben können. Es sei zwar wünschenswert, wenn im Land eine intellektuelle Diskussion stattfinde, jedoch dürfe diese Diskussion nicht die Entitäten zum Ziel haben, die den Staat tragen. Eine Abkehr vom Prinzip des Nationalstaats halte er für ausgeschlossen.
Başbuğ sprach ferner von einer in der türkischen Bevölkerung herrschenden Angst vor einer Schwächung des Laizismus. In diesem Zusammenhang warnte er vor den Umtrieben von religiösen Bruderschaften und Gemeinden, die eine maßgebliche Beeinflussung des öffentlichen Lebens beabsichtigtwen. mehr...
Bei der Amtsübergabe durch Başbuğs Vorgänger Büyükanıt, bei der Staatspräsident Gül, Ministerpräsident Erdogan sowie der nordzyprische Führer Mehmet Ali Talat zugegen waren griff Büyükanıt Äußerungen des neuen Kommandierenden der Heeresstreitkräfte Işık Koşaner auf. Koşaner hatte in türkischen Medien die im Zuge der EU-Annäherung anstehenden rechtlichen Reformen kritisiert, weil sie die Türkei im Antiterrorkampf schwächen würden.
Büyükanıt sagte, dass er sich Koşaner anschliesse. Wenn die Armee über nachrichtendienstliche Erkenntnisse darüber verfüge, dass in einem Fahrzeug Terroristen mit ihren Waffen unterwegs seien, dürften die türkischen Streitkräfte nach der geplanten Reform nicht mehr das ganze Fahrzeug untersuchen.
Um die Haltung der Armee zu unterstreichen, sprach Büyükanıt von den Einsätzen des türkischen Militärs im Nordirak. So sagte der scheidende oberste Soldat, dass sich der Kopf der Schlange im Nordirak befinde, der Schwanz jedoch in der Türkei. Es sei zwar wichtig, den Kampf gegen die PKK innerhalb der Grenzen des Rechts zu führen. Dennoch könne es nicht sein, dass die Terroristen den Nordirak als uneinnehmbare Festung betrachteten. Er könne mit "großen Buchstaben" verkünden, dass dies nun vorbei sei. Die im Nordirak Verbleibenden würden "entfernt".
Sein Nachfolger Ilker Başbuğ unterstrich, dass die Identität eines jeden türkischen Bürgers das Türkische sei. Die Menschen müssten mit gutem Gewissen Atatürks Losung "Welch Glück, ein Türke zu sein" von sich geben können. Es sei zwar wünschenswert, wenn im Land eine intellektuelle Diskussion stattfinde, jedoch dürfe diese Diskussion nicht die Entitäten zum Ziel haben, die den Staat tragen. Eine Abkehr vom Prinzip des Nationalstaats halte er für ausgeschlossen.
Başbuğ sprach ferner von einer in der türkischen Bevölkerung herrschenden Angst vor einer Schwächung des Laizismus. In diesem Zusammenhang warnte er vor den Umtrieben von religiösen Bruderschaften und Gemeinden, die eine maßgebliche Beeinflussung des öffentlichen Lebens beabsichtigtwen. mehr...
Donnerstag, 28. August 2008
Vielversprechende Entwicklung im türkischen Onlinehandel
Im E-Commerce gibt es, insbesondere im Onlinehandel mit Konsumgütern, noch grundlegende Unterschiede zwischen Deutschland und der Türkei. Nach ECIN lag die Anzahl der Internetnutzer in Deutschland 2007 bei über 40 Millionen. Für das laufende Jahr prognostiziert der Branchenverband BITKOM mindestens 13 Millionen private Online-Verkäufer in Deutschland. Die Anzahl der Onlineshops in Deutschland wird momentan auf ca. 350.000 geschätzt, wobei deren Umsatz bei rund € 16,8 Mrd. liegt. Legt man diese Zahlen zugrunde muss man feststellen, dass E-Commerce in der Türkei noch in den Kinderschuhen steckt.
Der Onlinemarktplatz eBay erwartet, dass die absolute Zahl der Internetnutzer in der Türkei in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Aus dem Türkei-Bericht von eBay geht hervor, dass der E-Commerce Umsatz von US$ 3,2 Mrd. im Jahr 2007 bis zum Jahr 2010 auf US$ 10 Mrd. ansteigen soll. Gegenwärtig gibt es in der Türkei ca. 25 Millionen Internetnutzer, von denen 2,5 Mio. bereits E-Commerce betreiben. Die Türkeibeteiligung von eBay mit dem Namen "GittiGidiyor.com" ist mit ca. 2 Mio. Mitgliedern, mehr als 500.000 Besuchern täglich und einer Million Transaktionen am Tag die größte virtuelle Handelsplattform in der Türkei.
Der Geschäftsführer von GittiGidiyor.com Cenk Angın beschreibt in der Radikal die Entwicklungen im türkischen E-Commerce Markt wie folgt: „Die Türkei steht am Anfang des E-Commerce. Der Anreiz für die Verbraucher besteht darin, dass Sie die angebotenen Produkte kostengünstiger als im stationären Handel beziehen können. E-Commerce und insbesondere der Onlinehandel wächst in der Türkei kontinuierlich an. Neben dem Vertrieb von Dienstleistungen über das Internet liegt der Anteil des E-Commerce für Konsumgüter gegenwärtig bei 500 Millionen $ jährlich. Natürlich ist der Onlinehandel derzeit bei weitem nicht so ausgeprägt und etabliert wie in den Industrieländern, aber vielversprechende Schritte auf dem Weg dorthin sind bereits unternommen. Der Anstieg des Onlinehandels hat auch die Aufmerksamkeit ausländischer Onlinehandelsplattformen auf sich gezogen. Das beste Beispiel hierfür sei die Kooperation von eBay und GittiGidiyor. Durch eine ansteigende Verbreitung des Internets wird auch das Vertrauen der Menschen in das Medium Internet weiter wachsen. Der Ausbau von Shoppingmöglichkeiten in der realen Welt und die damit einhergehende Nutzung von Kreditkarten in der Türkei begünstigen diese Entwicklung nur.“
Tatsächlich ist die Nutzung von Kreditkarten in der Türkei aus sozio-ökonomischen Gründen im alltäglichen Einkauf weit verbreitet. Diese Entwicklung ist insbesondere für den Onlinehandel von Vorteil, denn die Türken haben im Vergleich zu Deutschen eine geringere Hemmschwelle bezüglich der Kreditkartennutzung. Aber es gibt auch andere Faktoren und Voraussetzungen, die für einen funktionierenden Onlinehandel notwendig sind. Rechtssicherheit in Form von Verbraucherschutz (Gewährleistungen usw.) ist nur eine dieser Voraussetzungen. GittiGidiyor beispielsweise hat seit 2001 bereits 5 Millionen Verkäufe abgewickelt und dabei eine an die Gegebenheiten in der Türkei angepasste Treuhand-Strategie verfolgt.
Herr Angın spricht in diesem Zusammenhang von einem Null-Risiko Geschäft: „Null-Risiko-Geschäft deshalb, da der Kunde das Geld für ein gekauftes Produkt, anders als in Deutschland, zunächst an GittiGidiyor überweist. Der Händler sendet das Produkt an den Käufer und erst nachdem dieser mit dem Produkt zufrieden ist und den Kauf bestätigt, bekommt der Händler das Geld von GittiGidiyor überwiesen. Im Vergleich zum Einkauf in der "realen Welt" hat der Kunde somit die Möglichkeit das Produkt in die Hand zu nehmen und es genau zu betrachten. Aber leider gibt es gegenwärtig nur eine Handvoll Onlineplattformen, die angemessene Sicherheit bieten und die Menschen nicht verunsichern.“
Die Minderheitsbeteiligung von eBay an GittiGidiyor.com war für eBay ein strategisch wichtiger Schritt und könnte Vorbild für andere expansionswillige Unternehmen sein. Es ist somit zu erwarten, dass sich in absehbarer Zukunft weitere internationale Marktführer aus dem Bereich E-Commerce Eintritt in den türkischen Markt verschaffen werden.
mehr...
Der Onlinemarktplatz eBay erwartet, dass die absolute Zahl der Internetnutzer in der Türkei in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Aus dem Türkei-Bericht von eBay geht hervor, dass der E-Commerce Umsatz von US$ 3,2 Mrd. im Jahr 2007 bis zum Jahr 2010 auf US$ 10 Mrd. ansteigen soll. Gegenwärtig gibt es in der Türkei ca. 25 Millionen Internetnutzer, von denen 2,5 Mio. bereits E-Commerce betreiben. Die Türkeibeteiligung von eBay mit dem Namen "GittiGidiyor.com" ist mit ca. 2 Mio. Mitgliedern, mehr als 500.000 Besuchern täglich und einer Million Transaktionen am Tag die größte virtuelle Handelsplattform in der Türkei.
Der Geschäftsführer von GittiGidiyor.com Cenk Angın beschreibt in der Radikal die Entwicklungen im türkischen E-Commerce Markt wie folgt: „Die Türkei steht am Anfang des E-Commerce. Der Anreiz für die Verbraucher besteht darin, dass Sie die angebotenen Produkte kostengünstiger als im stationären Handel beziehen können. E-Commerce und insbesondere der Onlinehandel wächst in der Türkei kontinuierlich an. Neben dem Vertrieb von Dienstleistungen über das Internet liegt der Anteil des E-Commerce für Konsumgüter gegenwärtig bei 500 Millionen $ jährlich. Natürlich ist der Onlinehandel derzeit bei weitem nicht so ausgeprägt und etabliert wie in den Industrieländern, aber vielversprechende Schritte auf dem Weg dorthin sind bereits unternommen. Der Anstieg des Onlinehandels hat auch die Aufmerksamkeit ausländischer Onlinehandelsplattformen auf sich gezogen. Das beste Beispiel hierfür sei die Kooperation von eBay und GittiGidiyor. Durch eine ansteigende Verbreitung des Internets wird auch das Vertrauen der Menschen in das Medium Internet weiter wachsen. Der Ausbau von Shoppingmöglichkeiten in der realen Welt und die damit einhergehende Nutzung von Kreditkarten in der Türkei begünstigen diese Entwicklung nur.“
Tatsächlich ist die Nutzung von Kreditkarten in der Türkei aus sozio-ökonomischen Gründen im alltäglichen Einkauf weit verbreitet. Diese Entwicklung ist insbesondere für den Onlinehandel von Vorteil, denn die Türken haben im Vergleich zu Deutschen eine geringere Hemmschwelle bezüglich der Kreditkartennutzung. Aber es gibt auch andere Faktoren und Voraussetzungen, die für einen funktionierenden Onlinehandel notwendig sind. Rechtssicherheit in Form von Verbraucherschutz (Gewährleistungen usw.) ist nur eine dieser Voraussetzungen. GittiGidiyor beispielsweise hat seit 2001 bereits 5 Millionen Verkäufe abgewickelt und dabei eine an die Gegebenheiten in der Türkei angepasste Treuhand-Strategie verfolgt.
Herr Angın spricht in diesem Zusammenhang von einem Null-Risiko Geschäft: „Null-Risiko-Geschäft deshalb, da der Kunde das Geld für ein gekauftes Produkt, anders als in Deutschland, zunächst an GittiGidiyor überweist. Der Händler sendet das Produkt an den Käufer und erst nachdem dieser mit dem Produkt zufrieden ist und den Kauf bestätigt, bekommt der Händler das Geld von GittiGidiyor überwiesen. Im Vergleich zum Einkauf in der "realen Welt" hat der Kunde somit die Möglichkeit das Produkt in die Hand zu nehmen und es genau zu betrachten. Aber leider gibt es gegenwärtig nur eine Handvoll Onlineplattformen, die angemessene Sicherheit bieten und die Menschen nicht verunsichern.“
Die Minderheitsbeteiligung von eBay an GittiGidiyor.com war für eBay ein strategisch wichtiger Schritt und könnte Vorbild für andere expansionswillige Unternehmen sein. Es ist somit zu erwarten, dass sich in absehbarer Zukunft weitere internationale Marktführer aus dem Bereich E-Commerce Eintritt in den türkischen Markt verschaffen werden.
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Mittwoch, 27. August 2008
Armee feiert "Siegeswoche" ohne die DTP
Die türkische Armee feiert jedes Jahr in der letzten August-Woche die "Siegeswoche", in der an bedeutende Siege im Unabhängigkeitskampf unter Mustafa Kemal Atatürk erinnert wird. Die prokurdische DTP wurde wie im vergangenen Jahr nicht zu den Feierlichkeiten eingeladen. An Staatspräsident Gül und Ministerpräsident Erdogan erging nach Informationen der Zeitung Taraf eine Einladung, die ihre Kopftuch tragenden Ehefrauen nicht einschließt.
Der DTP-Abgeordnete Sırrı Sakık aus Muş sagte hierzu, dass es ein Skandal für die türkische Demokratie sei, wenn Abgeordnete der AKP, CHP und MHP eingeladen seien, aber Abgeordnete der DTP nicht. Alle Abgeordneten im türkischen Parlament seien vom selben Volk gewählt, somit sei die Entscheidung der Armeeführung, die DTP nicht einzuladen, ein Affront gegenüber dem türkischen Wähler.
Sakık sprach von offener Diskriminierung und sagte, dass sich die kurdische Bevölkerung immer zur Türkei als ihrem Heimatland bekannt habe. Er bedauerte, dass sich die Armee auch unter dem neuen Generalstabschef Ilker Başbuğ nicht von ihrer diskriminierenden Haltung abgewendet habe.
Die DTP, in die anfänglich viele türkische Intellektuelle ihre Hoffnungen legten, hat in der Vergangenheit viele Sympathien dadurch verspielt, dass sie sich eher als Sprachrohr von Abdullah Öcalan gerierte, denn als politische Partei, der es tatsächlich um einen politischen Beitrag zur Situation der Kurden in der Türkei geht. mehr...
Der DTP-Abgeordnete Sırrı Sakık aus Muş sagte hierzu, dass es ein Skandal für die türkische Demokratie sei, wenn Abgeordnete der AKP, CHP und MHP eingeladen seien, aber Abgeordnete der DTP nicht. Alle Abgeordneten im türkischen Parlament seien vom selben Volk gewählt, somit sei die Entscheidung der Armeeführung, die DTP nicht einzuladen, ein Affront gegenüber dem türkischen Wähler.
Sakık sprach von offener Diskriminierung und sagte, dass sich die kurdische Bevölkerung immer zur Türkei als ihrem Heimatland bekannt habe. Er bedauerte, dass sich die Armee auch unter dem neuen Generalstabschef Ilker Başbuğ nicht von ihrer diskriminierenden Haltung abgewendet habe.
Die DTP, in die anfänglich viele türkische Intellektuelle ihre Hoffnungen legten, hat in der Vergangenheit viele Sympathien dadurch verspielt, dass sie sich eher als Sprachrohr von Abdullah Öcalan gerierte, denn als politische Partei, der es tatsächlich um einen politischen Beitrag zur Situation der Kurden in der Türkei geht. mehr...
Mongolen dürfen nicht nach Frankfurt
Die türkische Rockband Moğollar ("Die Mongolen") sollten beim übermorgen beginnenden Museumsuferfest in Frankfurt ein Konzert geben. Nach Informationen der "Hürriyet" wurde der Gruppe jedoch vom deutschen Konsulat in Istanbul das Einreisevisum mit der Begründung verwehrt, dieses zu spät beantragt zu haben.
Die Türkei, die das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist, ist beim Museumsuferfestival mit einer eigenen Bühne vertreten. In ihrer heutigen Printausgabe berichtet die Hürriyet, dass die international bekannte Band Moğollar bei der Eröffnung des Festivals am Freitag spielen sollte.
Die Teilnahme der "Mongolen" an dem Festival wurde laut Hürriyet von den Machern des Türkeiboots organisiert. Das deutsche Konsulat in Istanbul habe die Einreise der Gruppe jedoch abgelehnt, da die Organisatoren diese nicht mindestens 15 Tage vor der geplanten Einreise beantragt hätten. Cüneyt Sezer, der an dem Boot mitarbeitet, bezeichnete die Ablehnung des Einreisegesuchs als "denkwürdig". mehr...
Die Türkei, die das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist, ist beim Museumsuferfestival mit einer eigenen Bühne vertreten. In ihrer heutigen Printausgabe berichtet die Hürriyet, dass die international bekannte Band Moğollar bei der Eröffnung des Festivals am Freitag spielen sollte.
Die Teilnahme der "Mongolen" an dem Festival wurde laut Hürriyet von den Machern des Türkeiboots organisiert. Das deutsche Konsulat in Istanbul habe die Einreise der Gruppe jedoch abgelehnt, da die Organisatoren diese nicht mindestens 15 Tage vor der geplanten Einreise beantragt hätten. Cüneyt Sezer, der an dem Boot mitarbeitet, bezeichnete die Ablehnung des Einreisegesuchs als "denkwürdig". mehr...
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