Montag, 11. August 2008

Neue Katastrophe in Tuzla: 3 Tote

Die Todesserie in Tuzla reißt nicht ab: Als ein Beiboot zu Wasser gelassen wurde, rissen plötzlich die Sicherungsleinen. 19 an Bord befindliche Arbeiter stürzten mit dem Boot ins Wasser.

Der Vorfall ereignete sich in der GISAN-Werft in Tuzla. Bei dem Unfall starben der 19-jährige Emrah Varoğlu, der 25-jährige Ramazan Çetinkaya sowie der 36-jährige Ramazan Ergün. Das Perverse an dem heutigen Unfall: Normalerweise wird der Free-Fall-Test, bei dem die Arbeiter starben, mit Sandsäcken durchgeführt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Limter-İş Cem Dinç sagte, dass die Arbeiter als lebende Sandsäcke benutzt wurden.

Der Arbeiter Onur Daryol, der bei dem Unfall verletzt wurde, sagte aus, dass nach dem heftigen Aufprall auf die Wasseroberfläche eine Scheibe geborsten ist. Das eindringede Wasser löste Panik unter den Arbeitern aus. So seien seine verstorbenen Kollegen seiner Meinung nach sowohl ertrunken, als auch bei der Panik erdrückt worden.

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Luxushotelkette Rixos sorgt wieder für Schlagzeilen

Der zur Zeit prominenteste Gast des als 7-Sterne-Herberge lancierten Rixos in Bodrum ist niemand Geringeres als Premier Recep Tayyip Erdoğan.

Herr Erdoğan macht zum wiederholten Male Familienurlaub im Hotel Rixos. Der Inhaber des Rixos Hotels ist der 33 Jahre alte Fettah Tamince. Er zählt zu jenen Industriellen, die Erdoğan nahe stehen sollen. Ob es sich hierbei um ein Gerücht handelt oder ob tatsächlich eine besondere Verbindung zwischen dem Unternehmer und dem Politiker besteht, und wenn ja in welcher Form, geht aus den türkischen Medien bis dato nicht konkret hervor.

Tamince gehört jedoch zweifelsohne zur Riege der Unternehmer, die es in der Regierungszeit der AKP zu Ansehen und Wohlstand gebracht haben. Sein Name taucht in diversen türkischen Medien immer wieder auf ( z.B. in der Hürriyet oder Tempo Online). Wie bereits erwähnt ist Tamince unter anderem Hotelier, verdient aber den Großteil seines Vermögens durch seine Baufirma "Sembol", die länderübegreifend diverse Projekte betreut, wie z.B. den Bau eines Stadions im Auftrag der kasachischen Regierung.

Eines seiner ehrgeizigen Ziele ist es mit der Hotelkette Rixos einen globalen Markennamen in der Hotellerie zu erschaffen und innerhalb der nächsten 10 Jahren 1000 Rixos Hotels zu eröffnen. Dieses Ziel scheint in Anbetracht der Unternehmerpersönlichkeit von Tamince nicht zu hoch gegriffen zu sein. Zumal er in der Vergangenheit bereits beweisen konnte, dass er insbesondere bei der Vermarktung seiner Hotelkette Rixos ein sehr gutes Händchen hat. So zählten in der Vergangenheit verschiedene Prominente, wie z.B. Wladimir Putin, Nursultan Nazarbayev (Kasachischer Staatspräsident), Beşşar Esad (Syrischer Staatspräsident) und Abdulaziz Al Saud (Saudischer Prinz) zu seinen Gästen.

Der Urlaub, den Ministerpräsident Erdoğan zur Zeit in Taminces Etablissement verbringt, dürfte seine mediale Präsenz nicht schmälern.

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Die Sprachlosigkeit der Türkei im russisch-georgischen Konflikt

Trotz des im Nachbarland Georgien schwelenden bewaffneten Konfliktes bleibt die türkische Regierung, einmal abgesehen von einer halbherzigen Telefondiplomatie, auffallend schweigsam.

Sowohl Staatspräsident Gül, als auch Ministerpräsident Erdogan und Außenminister Babacan sind im Urlaub und sehen keine Notwendigkeit, diesen zu unterbrechen. Die Beobachtung der Lage im Nachbarland bleibt somit den in Ankara verbliebenen Bürokraten vorbehalten. Die Türkei wurde sowohl von russischer als auch von georgischer Seite für ihre frühen Bemerkungen zur Krise im Kaukasus gescholten.

So hat das türkische Außenministerium in einer ersten Mitteilung dazu aufgerufen die Kämpfe "zwischen Südossetien und Georgien" einzustellen. Diese Formulierung ist in diplomatischen Kreisen jedoch mit einer de facto-Anerkennung Südossetiens gleichbedeutend, weswegen kurze Zeit später über die Agentur Anadolu Ajans eine leicht abgeänderte Version, in der von "Südossetiern und Georgiern" die Rede war, verbreitet wurde. Dieser gravierende handwerkliche Fehler wurde zum Gegenstand scharfer Proteste aus Tiflis, doch auch die russische Seite empfindet die türkische Militärhilfe für Georgien als "unfreundlichen Akt".

Wie es scheint, sucht die türkische Regierung die Erlösung, in dem sie auf Tauchstation geht.

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Neue Formel für YouTube

Die seit dem 6. Juni gesperrte Videoplattform YouTube könnte in der Türkei bald wieder verfügbar sein.

Der Vorsitzende der türkischen Telekommunikationsbehörde Tayfun Acarer sagte, dass man zur Zeit an einer Lösung arbeite, die in ähnlicher Form auch China angedacht werde. Bei Gesprächen zwischen der Behörde und Vertretern von YouTube sei die Option erörtert worden, YouTube über eine com.tr- beziehungsweise .tr-Domain verfügbar zu machen. Mit einer türkeispezifischen Suchmaske ausgestattet, würden für türkische Verhältnisse anstössige Inhalte nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ein weiterer wichtiger Schritt sei die Eröffnung einer "ständigen Vertretung" von YouTube in der Türkei, die bei rechtlichen Problemen für eine schneller Lösungsfindung sorgen soll.

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Georgien bittet türkischen Roten Halbmond um Hilfe

Wie die Koordniatorin des Türkischen Roten Halbmondes Seval Güzelkılıç mitteilte, haben georgische Stellen um die Hilfe der Organisation, die an der Grenze zu Georgien bereits Hilfkräfte bereit hält gebeten.

Wie die Hürriyet mitteilt, hat der Protokollchef im adscharischen Ministerpräsidialamt Konadze um türkische Hilfe gebeten. Dabei gehe es insbesondere um die Versorgung vieler Verwundeter, die in der Stadt Gori auf Hilfe warteten. Man habe die Anfrage an das türkische Außenministerium weitergeleitet und warte nun auf Instruktionen.

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9 Tote bei Anschlag in Erzincan

In Erzincan wurde eine Mine ferngezündet, als sich ein Militärfahrzeug über dem Sprengkörper befand.

Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Olukpınar. Der Gouverneur Erzincans Ali Güngör bestätigte den Vorfall und gab an, dass bei dem Anschlag 9 Soldaten, unter ihnen ein Offizier, getötet wurden und 2 Soldaten verletzt wurden.

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Alle türkischen Olympioniken

Der Türkeimonitor präsentiert alle türkischen Olympioniken, die an der Olympiade in Peking teilnehmen.

Da auf der offiziellen Seite des türkischen olympischen Teams nur eine Auswahl der teilnehmenden Sportler zu sehen ist, liefern wir die Namen aller Teilnehmer.

Sportschiessen - Luftpistole: Yusuf Dikeç

Leichtathletik: Türkan Erişmiş (3.000,), Svetlana Sudak (Hammerwerfen), Selim Bayrak (10.000m), Recep Çelik (20 km Gehen), Özge Gürler (400m Paralympics), Nevin Yanıt (100m Paralympics), Merve Aydın (800m), Karin Melis Mey (Weitsprung), Halil Akkaş (3.000m Paralympics), Eşref Apak (Hammerwerfen), Ercüment Olgundeniz (Diskuswurf), Elvan Abeylegesse (5.000m und 10.000m), Bahar Doğan (Marathon), Aslı Çakır (3.000m Paralympics), Alemitu Bekele Degfa (5.000m), Abdil Ceylan (Marathon)

Rad: Bilal Akgül (Mountainbike)

Boxen: Yakup Kılıç (57 kg), Onur Şipal (60 kg), Furkan Ulaş Memiş (51 kg), Behram Muzaffer (81 kg), Adem Kılıççı (69 kg)

Freies Ringen: Tevfik Odabaşı (60 kg), Sezar Akgül (55 kg), Serhat Balcı (84 kg), Ramazan Şahin (Serbest 66 kg), Hakan Koç (96 kg), Ahmet Gülhan (74 kg), Aydın Polatçı (120 kg)

Griechisch-Römisches Ringen: Soner Sucu (60 kg), Şeref Eroğlu (66 kg), Şeref Tüfenk (74 kg), Nazmi Avluca (84 kg), Mehmet Özal (96 kg), Rıza Kayaalp (120 kg)

Gewichtheben: Sibel Özkan (48 kg), Nurcan Taylan (48 kg), Taner Sağır (77 kg), Sedat Artuç (56 kg), İzzet İnce (85 kg), Bünyamin Sudaş (105 kg)

Judo: Sezer Huysuz (73 kg)

Tischtennis: Melek Hu, Cem Zheng

Bogenschiessen: Zekiye Keskin Şatır, Yusuf Göktuğ Ergin

Taekwondo: Sibel Güler (67 kg), Servet Tazegül (68 kg), Bahri Tanrıkulu (80 kg), Azize Tanrıkulu (57 kg)

Segeln: Sedef Köktentürk (RS:X), Kemal Muslubaş (Laser standart), Ertuğrul İçingir (RS:X), Deniz Çınar (4.7), Ateş Çınar (4.7), Ali Kemal Tüfekçi (Finn)

Schwimmen: Serkan Atasay (200m), Onur Uras (100m Schmetterling), Ömer Arslanoğlu (200m Brust), Kaan Tayla (50m), İris Rosenberger (100m Schmetterling), Gülşah Günenç (200m Schmetterling), Ediz Yıldırımer (1500m), Dilara Buse Günaydın (100-200m Brust), Deryü Büyükuncu (100-200m Rücken), Deniz Nazar (400m), Demir Atasoy (100m Brust)

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Metro Tourismus fordert ihre Fahrer auf die Bärte zu rasieren

Nach Klagen über das religiös motivierte Erscheinungsbild von Fahrern der Istanbuler Verkehrsbetriebe und einer öffentlich geführten Auseinandersetzung zwischen Rahmi Koç und Ministerpräsident Erdogan erhält die Diskussion über das persönliche Erscheinungsbild in der Türkei durch eine Entscheidung des Reiseunternehmens Metro Tourismus neue Nahrung.

Der Industrielle Rahmi Koç wurde mit den Worten "Ich stelle keine Männer mit Bart ein" zitiert. Dieses Zitat wertete Ministerpräsident Erdogan als Diskriminierung. Die türkeiweit tätige "Metro Tourismus" hat nun alle ihre Fahrer ultimativ dazu aufgefordert, ihre Bärte abzurasieren.

Die meisten Fahrer haben sich, wenn auch wehmütig, von ihren Bärten getrennt. Lediglich einige wenige Fahrer zog es vor, statt des Bartes auf die Beschäftigung bei dem Unternehmen, das insgesamt über 7.000 Menschen beschäftigt, zu verzichten.

Sinan Solak von der Metro Toruismus wies darauf hin, dass es zwar noch keine Klagen von Seiten der Kunden gegeben habe, jedoch habe man dieses im Vorfeld verhindern wollen.

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Türkischer Herbst in Montreal

Der Debutfilm "Sonbahar" (zu deutsch: Herbst) des Regisseurs Özcan Alper wird vom 21. August bis zum 1. September beim "World Film Festival" im kanadischen Montreal gezeigt.

Der von Serkan Acar produzierte Film , in dem A. Onur Saylak und Megi Kolobadze die Hauptrollen haben einnehmen, wird ferner beim Filmfestival von Locarno und Sarajewo gezeigt werden.




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Ein Vergewaltiger soll Bürgermeister werden

Ein wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und sexuelle Nötigung kleiner Mädchen festgenommener Lehrer soll nun für die AKP Bürgermeister von Çorum werden.

Zekai Işler ist im türkischen Çorum Gymnasiallehrer für Religion und leitet die örtliche Sektion der Ensar-Stiftung, die unter anderem Korankurse anbietet. Nun wurde bekannt, dass der Hodscha Spitzenkandidat der AKP für das Bürgermeisteramt bei den Kommunalwahlen 2009 ist. Wie die Zeitung "Vatan" berichtet, bestätigte die örtliche Parteiführung dies, verweigerte aber jeden weiteren Kommentar.

Işler wird vorgeworfen, das Mädchen Ö.Y. vergewaltigt und die Mädchen E.Y. sowie E.G. sexuell belästigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sammelt zur Zeit Aussagen der Betroffenen und bereitet die Anklage vor.

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The person you have called is temporarily not available...

Die türkische Regierung versucht händeringend im Konflikt zwischen Georgien und Russland zu vermitteln. Russland zeigt der Türkei jedoch die kalte Schulter.

Ministerpräsident Erdogan hat wiederholt versucht, Präsident Medwedew sowie dessen Vorgänger und Mentor Putin telefonisch zu kontaktieren. Beide waren jedoch nicht zu erreichen. Man werde Erdogan "bei Gelegenheit" zurückrufen. Erdogan wandte sich darauf hin an den georgischen Präsidenten Saakaschwili und forderte diesen auf, Maßnahmen zur Entspannung des Konfliktes zu einzuleiten.

Der türkische Außenminister Ali Babacan versuchte ebenfalls vergeblich, seinen russischen Amstkollegen Lawrow am Telefon zu sprechen. Dieser rief erst einige Zeit nach Babacans Anruf zurück. In dem Gespräch forderte Babacan Russland nach Angaben aus diplomatischen Kreisen dazu auf, ein direktes Gespräch mit Georgien zu suchen und den Konflikt über den Verhandlungsweg zu entschärfen.

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