Donnerstag, 22. Januar 2009

CHP benennt Bürgermeister-Kandidaten für Istanbul

Die Republikanische Volkspartei CHP hat für die anstehenden Kommunalwahlen ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters von Istanbul bekannt gegeben. Es ist Kemal Kılıçdaroğlu, der sich insbesondere durch das TV-Duell mit Dengir Mir Mehmet Fırat von der AKP einen Ruf als Saubermann geschaffen hat.

Der aktuelle Bürgermeister von Istanbul, Kadir Topbaş (AKP), lag in allen bisherigen Umfragen vorne. Das Meinungsforschungsinstitut Konsensus veröffentlichte jedoch vor wenigen Tagen eine Studie, wonach die AKP im Falle einer Kandidatur Kılıçdaroğlus keine Chancen auf einen Wahlsieg hätte.

Kemal Kılıçdaroğlu erfuhr auf einer Reise von seiner Nominierung und macht sich sofort auf den Weg in die Parteizentrale nach Ankara. Seine Nominierung könnte der AKP empfindlichen Schaden zufügen, denn der Politiker gilt als redegewandter, bodenständiger und vertrauenswürdiger Volksvertreter.

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ITO-Präsident Dr. Yalçıntaş blickt optimistisch in die Zukunft

Der Präsident der Istanbuler Handelskammer ITO, Dr. Murat Yalçıntaş zählt die Türkei zu den Gewinnern der Finanzkrise - ab 2010. Auf der Webpräsenz der ITO betont er, dass die gegenwärtige globale Finanzkrise drei Vorteile für die Türkei mit sich bringt.

Im Rahmen eines Dialogs mit Vertretern der Presse äußerte sich Dr. Murat Yalçıntaş zu Themen wie den gegenwärtigen Arbeitsfeldern der ITO, dem Wahlkalender und der türkischen Wirtschaft. Dr. Yalçıntaş machte darauf aufmerksam, dass die EU damit begonnen habe, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu China und anderen fernöstlichen Ländern neu zu überdenken und Ihre Aufmerksamkeit verstärkt Richtung Türkei lenke. Er untermauert seine Interpretation der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf den Richtungswechsel innerhalb der Europäischen Wirtschaft wie folgt: "Die Türkei hat für die Rückgewinnung verlorener Märkte zwei entscheidende Vorteile. Die Kursschwankungen des Dollars und die Hürden bei der Mobilisierung von finanziellen Ressourcen." In diesem Zusammenhang prognostiziert Dr. Yalçıntaş, dass die Bedeutung geographisch nahe gelegener Beschaffungsmärkte zukünftig für die EU eine besondere Rolle spielen werde, um ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse kurzfristig, schnell und häufig befriedigen zu können und die Türkei diesbezüglich einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern habe.

Des Weiteren sprach Dr. Yalçıntaş von einem dritten wichtigen Vorteil der türkischen Wirtschaft, welcher sich nach der Krise bemerkbar machen wird. Insbesondere nach Ende des zweiten Quartals 2009 würden sich die türkischen Märkte „wieder neu beleben" und zu Beginn des Jahres 2010 werde sich in der Türkei ein ernsthafter Anstieg der Nachfrage einstellen, da sich spätestens dann die bislang aufgeschobenen Bedürfnisse und Investitionen entfalten würden. Vor allem das Jahr 2010, in dem Istanbul europäische Kulturhauptstadt ist, werde dazu beitragen, dass die Türkei international auf der Tagesordnung steht. Die Unternehmen, die auf die zukünftigen Herausforderungen und den Nachfrageanstieg gut vorbereitet seien, könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen.

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Dinks Denkmal wird nicht gebaut - wegen Rutschgefahr

Der Bildhauer Mehmet Aksoy hat zu Ehren des ermordeten Journalisten Hrant Dinks ein in den Boden eingelassenes Mahnmal entworfen. Die Bauarbeiten ruhen seit einem Jahr, da die örtliche Bezirksverwaltung die Genehmigung nur für rutschfestes Glas erteilen will.

Das von Mehmet Aksoy entworfene Mahnmal soll an der Stelle platziert werden, an der Hrant Dink vor zwei Jahren erschossen wurde. In 75 cm Tiefe soll eine erschossene weisse Taube auf schwarzem Granit zu sehen sein. Auf die Scheibe soll "Dink" sowie das Geburtsdatum Dinks graviert werden.

Die Bezirksverwaltung von Şişli hat die Baugenehemigung jedoch verweigert, da das Abdeckglas nicht rutschfest sei. Nach dem die Maße zunächst mit 120 mal 120 cm angegeben wurden, hat der Bildhauer nun erklärt, dass die Maße auf 50 mal 100 cm verkleinert wurden, um einer Rutschgefahr vorzubeugen. Der stellvertretende Bürgermeister von Şişli Vasken Barın erklärte gegenüber der Radikal, dass das Problem durch die verkleinerten Maße gelöst werden könne.

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Arzuhan Doğan Yalçındağ als TÜSIAD-Vorsitzende wiedergewählt

Arzuhan Doğan Yalçındağ ist in ihrem Amt als Vorsitzende der Vereinigung Türkischer Unternehmer und Industrieller TÜSIAD bestätigt worden. In einer Ansprache vor der 39. Generalversammlung der wichtigsten Wirtschaftsvereinigung der Türkei wies sie auf die Gefahren der Weltwirtschaftskrise für die Türkei hin.

Yalçındağ sagte, dass die Krise die Türkei zwar sicher beeinträchtigen werde, jedoch könne noch niemand sagen in welchem Ausmaß dies der Fall sein werde. Es komme entscheidend darauf an, wie sich die Türkei auf diese schwierige Zeit vorbereite. Sie rief die Regierung dazu auf, ein wirkungsvolles Krisenmanagement zu entwickeln. Gleichzeitig betonte sie die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds IMF. Sie erwarte, dass in Kürze ein Abkommen über eine Finanzspritze für die Türkei zustande kommen werde.

Sie zeigte sich erfreut, dass die Position des Chefunterhändlers für die Beitrittsverhandlungen zur EU durch die Aufwertung zum Staatsminister institutionalisiert wurde. Arzuhan Doğan Yalçındağ gab als Ziel für einen EU-Beitritt der Türkei das Jahr 2014 aus. 2018 solle die Türkei dann Mitglied der Euro-Zone werden. Die Türkei habe durch ihre konstruktive Mitarbeit im Rahmen der G-20.Runden gezeigt, dass sie anspruchsvolle Aufgaben bewältigen könne.

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