Dienstag, 6. Mai 2008

Chill-Out-Festival in Istanbul




In Istanbul findet am 25. Mai zum dritten Mal das "Chill-Out-Festival" statt. Headliner werden in diesem Jahr folgende Acts sein: Morcheeba, Ralfe Band, Sebastian Tellier, Bitter:Sweet, Pacha Madness und The Cuban Brothers.

Zu dem ca. 12 Stunden dauernden Festival werden rund 7000 Besucher erwartet. Stattfinden wird es auf einer der größten Grünflächen Istanbuls, dem Kemer Golf & Country Club im Stadtteil Kemerburgaz. Das Festival wird von dem Istanbuler Radiosender "Lounge 102" organisiert, der sich auf Downtempo-Musik spezialisiert hat.


Lounge 102 & Infos zum Festival:
http://www.loungefm.net/
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Karkamış, die verminte Perle

Seit geraumer Zeit herrschen in der türkischen Archäologie Bestrebungen, die Ortschaft Karkamış für archäologische Grabungen nutzen zu können. Dies gestaltet sich zur Zeit jdeoch noch sehr schwierig, da der gesamte Landstrich, der sich direkt an der Grenze der Türkei zu Syrien befindet, im Jahr 1952 großräumig vermint wurde.
Gegen Ende des Osmanischen Reiches hatten in Karkamış die Briten mit Ausgrabungen angefangen, unter ihnen der später als "Lawrence von Arabien" bekannt gewordene T.E. Lawrence.
Wie Prof. Dr. Fikri Kulakoğlu von der Universität Ankara mitteilte, erwarten die Wissenschaftler bis zu 7000 Jahre alte Siedlungsspuren zu finden. Nach dem Kollaps des Hethitischen Reiches war Karkamış wiederholt die Hauptstadt mehrerer kleinerer hethitischer Königreiche, bis die Stadt 717 v.Chr. vom assyrischen König Sargon II. zerstört wurde.
Die endgültige Entscheidung über einen Beginn der Kampfmittelbeseitigungen liegt beim türkischen Generalstab. mehr...

Graphics Days Festival an der Bilgi Universität

An der Istanbuler Bilgi Universität findet seit gestern das 5. "Graphics Days Festival" statt. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr im Bereich "Karikaturen/Schwarzer Humor". Neben Workshops mit Veteranen der türkischen Karikaturisten-Szene wird es auch Symposien und Filmvorführungen geben. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos. Weitere Infos gibt´s (leider nur auf türkisch) unter: http://cizgili.bilgi.edu.tr/ mehr...

WHW kuratiert die Istanbul Biennale 2009

Die von der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst IKSV veranstaltete Istanbul Biennale wird im nächsten Jahr vom kroatischen Kuratorinnen-Kollektiv "What, How & For Whom / WHW" kuratiert und wird vom 12. September bis zum 8. November 2009 stattfinden.
Bisher hat das aus Ivet Ćurlin, Ana Dević, Nataša Ilić und Sabina Sabolović bestehende Kollektiv u.a. folgende Ausstellungen kuratiert:

"All Dressed-up With Nowhere to Go" (TranzitDisplay Gallery, Prag, 2007); "Ground Lost" (Forum Stadtpark, Graz & Gallery Nova, Zagreb, 2007); "Contemporary American Art" (zusammen mit dem Museum of American Art-Belgrad, MoAA); "Normalization, dedicated to Nikola Tesla" (Gallery Nova, Zagreb, 2006); "Collective Creativity" (Kunsthalle Fridericianum, Kassel, 2005); "Side-effects" (Salon of the Museum of Contemporary Art, Belgrade, 2004); "Looking Awry" (apexart, New York, 2003); "Project: Broadcasting, dedicated to Nikola Tesla" (Technisches Museum, Zagreb, 2002); "What, How & for Whom, on the occasion of the 153rd anniversary of the Communist Manifesto" (Kunsthalle Exnergasse, Vienna, 2001); "What, How & for Whom, on the occasion of the 152nd anniversary of the Communist Manifesto" (Association of Croatian Artists, Zagreb, 2000).

Istanbul Biennale:
http://www.iksv.org/bienal/english/

WHW:
http://www.mi2.hr/whw/index.htm mehr...

Künstler unerwünscht!

Im Zuge der Reform des türkischen Rundfunkstaatsvertrages werden 425 vormals beim TRT angestellte Musiker zu "Staatskünstlern". Staatskünstler zu werden ist in der Türkei insbesondere deswegen erstrebenswert, weil die Inhaber dieses Status von den zuständigen Behörden grüne Reisepässe erhalten (jene für normale Bürger sind blau), worin ihnen bescheinigt wird, dass der türkische Staat bei Auslandsaufenthalten für sie bürgt. Es ist dies eine der wenigen Hilfeleistungen des türkischen Staates für seine Künstler.
Nun sollen die 425 Musiker bei der Direktion für Staatskünstler, Abteilung schöne Künste angesiedelt werden, was bei dem zuständigen Direktor Mustafa Atalar für einigen Unmut gesorgt hat. Gegenüber der Zeitung "radikal" ließ er sich mit den Worten zitieren "Wir brauchen hier keine Künstler. Wo soll ich denn mit denen hin? Ich kann die nicht mal irgendwo deponieren." (sic!) Zwar beeilte sich der Bürokrat darauf hinzuweisen, dass es ihm vor allem um das Problem der Finanzierung weiterer Mittel für die Betreuung der Staatskünstler gehe.
Wer jedoch Künstler, von denen eine aufgeklärte Gesellschaft eigentlich nicht genug haben kann, als "Sachen" ansieht, die man irgendwo deponieren, verstauen, oder was-auch-immer muss, spricht eben doch eine eindeutige Sprache... mehr...

Werftarbeiter-Tode in Tuzla: Parlamentarische Untesuchungskommission

In den Werften von Tuzla ist es in der Vergangenheit immer wieder zu tödlichen Unfällen gekommen, die auf die schlechten Arbeitsbedingungen zurück zu führen sind.
Nach monatelangen Protesten insbesondere der Gewerkschaften Limter-İş und Dok Gemi-İş haben sich nun genug Abgeordnete der Regierungspartei AKP als Ausschussmitglieder zurVerfügung gestellt. Der Vorsitzende Mehmet Domaç stellte das Arbeitsprogramm der Kommission vor, wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass in zwei Monaten das Parlament in die Sommerpause gehen würde. Schnelle Ergebnisse sind somit nicht zu erwarten. mehr...

New York Times: Nachbarn an den Tisch!

Der General a.D. Paul D. Eaton, von 2003 bis 2004 zuständig für die Ausbildung der irakischen Armee, hat sich in der New York Times für eine Friedenskonferenz für den Irak nach dem Vorbild der Dayton-Konferenz für Bosnien-Herzegowina stark gemacht.
Dies würde seiner Einschätzung zufolge nicht nur beinhalten, dass die Nachbarstaaten Türkei, Syrien, Iran, Jordanien, Kuweit und Saudi-Arabien zu "Round-Table"-Gesprächen zusammenkommen. Eaton spricht auch den Fehler der USA an, Übergriffe kurdischer Terroristen auf türkischem Gebiet in der Vergangenheit nicht vereitelt zu haben, und somit der türkischen Führung keine andere Chance gelassen zu haben als im Nordirak militärisch zu intervenieren. Somit hätten die USA selber den Irak in seinem stärksten Teil geschwächt. mehr...

Improvisationstheater auf Istanbuler Fähren

Die für die Istanbuler Binnenschifffahrt zuständige IDO hat angekündigt, ihre Fahrgäste auf drei verschiedenen Verbindungen mit Improvisationstheater zu unterhalten.

Fogende Routen und Termine wurden bekannt gegeben:

09. Mai:

14.15-18.15 Uhr auf der Fähre Beşiktaş-Kadıköy

10. Mai:

13.35 Uhr auf der Bosporus-Rundfahrt vom Ableger Eminönü

17 .00 Uhr auf der Bosporus-Rundfahrt vom Ableger Anadolu Kavağı

11. Mai:

12.00 Uhr auf der Insel-Fähre vom Ableger Kabataş und

18.45 Uhr auf der Insel-Fähre vom Ableger Büyükada

Folgende Künstler sollen laut IDO an der Veranstaltung teilnehmen: Evren Gülseven, Koray Tarhan, Evren Duyal, Zeynep Tarhan, Burak Tamdoğan und Erkan Uyanıksoy.

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Armenische Theatergruppe in Trabzon

Im Rahmen des 9. Internationalen Schwarzmeer-Theaterfestivals in Trabzon hat eine armenische Theatergruppe ihr Stück "Die Diener" aufgeführt. Der nicht nur für türkische Verhältnisse ungewöhnliche Aufbau beinhaltete, dass die Zuschauer das Stück von der Bühne aus verfolgten.
Nach dem Ende der von den türkischen Zuschauern mit Begeisterung aufgenommenen Vorstellung erhielt das armenische Ensemble lange anhaltende "standing ovations". mehr...

Die interessante Strassenwahl des Gemeindeführers

Der Führer der strenggläubigen Ismailağa-Gemeinde Mahmut Ustaosmanoğlu ist vor einiger Zeit von Istanbul-Fatih in seine neue Villa nach Beykoz gezogen. Als Journalisten der Zeitung "Vatan" eine Reportage über das neue Domizil des Hocas durchführen wollten und sich zu diesem Zweck nach eigenen Angaben an der Tür anmeldeten, wurden sie von aus dem Innern der Villa herausstürmenden Männern verprügelt. Die Gendarmerie nahm daraufhin 11 Personen fest.
Die Strasse, in der sich die besagte Villa befindet heißt "Cumhuriyet Çıkmazı", was übersetzt "Republik-Sackgasse" bedeutet. Ein Schelm, der dabei böses denkt... mehr...

Eflatun Nuri ist tot

Der Karikaturist Adil Nuri Erkoç, genannt Eflatun Nuri (d.h. der "Violette Nuri"), ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Er galt Zeit seines Lebens als einer der größten Karikaturisten der Türkei und hat in legendären Zeitschriften wie Medet, Marko Paşa, Mekun Paşa, Leman, Öküz und Yeni Harman veröffentlicht. mehr...

Raubkopien auf Stand vom TDK

Auf der Buchmesse in Izmir wurde auf den Ständen des staatlichen "Instituts für die Türkische Sprache" (Türk Dil Kurumu - Eine Art türkische "Académie Francaise") am Samstag von der Polizei 529 Bücher ohne Banderolen des Kulturministeriums entdeckt. Diese holografischen Banderolen sollen das in der Türkei weit verbreitete Raubkopieren von Büchern und anderen Medien einschränken. mehr...

Art Bosphorus

In Istanbul hat gestern die Messe für zeitgenössische Kunst "Art Bosphorus" ihre Tore auf dem Gelände des Harbiye Militärmuseums geöffnet. Im ihrem zweiten Jahr wird die Messe, die noch bis zum 11. Mai besucht werden kann, von Güzhan Müstecaplıoğlu geleitet und präsentiert ca. 1000 Kunstwerke von 70 Künstlern, die von 31 Galerien repräsentiert werden. Hier geht es zur Website der Messe: http://www.artbosphorus.com/ mehr...

Frauenpower im Internet?

Die türkische Medien-Observations-Gruppe MEDIZ hat im Rahmen eines an der Istanbuler Bilgi Universität abgehaltenen Symposiums mit dem Namen "Für eine Medienlandschaft ohne Geschlechterdiskriminierung" Ergebnisse ihrer Studie über die Position von Frauen in türkischen Medien veröffentlicht. An der Tagung haben auch Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung, Mama Cash, dem Global Fund for Women und anderer internationaler Organisationen teilgenommen. Während des Symposiums wurde auch die Einführung einer Mindestquote für Frauen kontrovers diskutiert.
Laut der Studie beträgt der Anteil von Frauen im türkischen Mediensektor bei den Führungskräften 15%, sie stellen 11% der KolummnistInnen, 18% der KorrespondentInnen und 11% der zu politischen Talkshows eingeladenen Gäste. Neben der "Frauenquote" wurde auch die Qualität von Formaten untersucht, die eigens für Frauen produziert werden. Dies sind insbesondere sog. "Magazin"-Programme, also Celebrity-Shows, Mittags-Talkshows und die in türkischen Zeitungen allgegenwärtigen Seite-3-Nachrichten über Familienträgödien und dergleichen. Die Soziologin Hülya Uğur Tanrıöver bezeichnete besonders die im Fernsehen angebotenen Programme für Frauen als "komplett schizophren".
Ein hoffnungsvoller Lichtblick hingegen sind die Zahlen aus dem Internetsektor: 4 von 5 Nachrichtenportalen im Internet werden von Frauen geleitet. Die Forscher von MEDIZ betonten jedoch, dass sich diese Zahlen nicht positiv auf die Qualität der Inhalte auswirkten, sondern dass auch von Frauen geleitete Internetportale fast ausschließlich clichée-behaftete Inhalte kommunizieren würden. mehr...

Skandal-Hotelbau auf archäologischer Stätte

Im Istanbuler Stadtteil Sultanahmet wird der Erweiterungsbau des Hotels "Four Seasons" gebaut. Allerdings befinden sich unter der geplanten Baustelle Überreste archäologischer Artefakte aus byzantinischer Zeit wie z.B. Teile des großen Palastes von Konstantin I.
Der Betreiber des Hotels, Mesut Toprak, versicherte, dass die archäologisch bedeutsamen Funde keinen Schaden nehmen würden, da die Konstruktion des Anbaus nicht fundamentiert, sondern auf Stahlträgern errichtet werde. Ferner sei geplant, die Artefakte im Rahmen eines Archäologie-Parks zugänglich zu machen.
Gegen den Bau regt sich jedoch zunehmender Widerstand. Wie die Zeitung "Milliyet" berichtet, hat der für die Prüfung des Bauantrags zuständige Denkmalsausschuß die entsprechenden Sitzung just zu dem Zeitpunkt abgehalten, als das Ausschußmitglied Prof. Dr. Zeynep Ahunbay, eine scharfe Kritikerin des Vorhabens und Fachbereichsleiterin für Restauration an der Istanbuler Technischen Universität, im Ausland war. Auch andere Historiker wie Ilber Ortyali, Historiker an der Galatasaray Universität und Direktor des Topkapi-Palastes, äußerten scharfe Kritik an dem Bauvorhaben. So sei es zu keiner systematischen wissenschaftlichen Grabung gekommen, der Schaden lasse sich somit überhaupt nicht absehen. Es wird ferner bezewifelt, dass der von der Hoteldirektion geplante Archäologie-Park auch Nicht-Hotelgästen zur Verfügung stehen wird. mehr...

Pina-Halbinsel soll wieder hergestellt werden

Die türkische MNG Holding hat in Mugla/Bodrum eine 85 ha große Parzelle für 49 Jahre vom türkischen Staat gepachtet. Auf dem Grundstück soll ein 5-Sterne-Etablissement mit 1200 Betten entstehen.
Am 22. März wurde jedoch festgestellt, dass die Firma den Aushub von den Baustellen an der Küste entsorgt, indem sie den Bauschutt einfach ins Meer kippt, und somit den Küstenverlauf der Pina-Halbinsel auf dramatische Weise verändert. Die künstlichen Veränderungen an der Küstenlinie haben mittlerweile die Größe von drei Fußballfeldern. Nach Bekanntwerden des Skandals wurde der Direktor der Bausparte der Holding, Sinan Karaağaçlı, mit den Worten zitiert, dass man für solch ein Vorgehen zwar keine Erlaubnis habe, aber jegliche Strafe begleichen werde und hoffe, eine entsprechende Erlaubnis für die Entsorgung im Meer erhalten zu können, schließlich sei man eine "große Firma". Diese Äußerungen hatten in der Türkei einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Die Firma wurde bis heute zu drei Strafzahlungen in Höhe von insgesamt 46.500 YTL verdonnert. Gleichwohl wurde ihr am 16. April für ihre Verdienste um den Tourismus von lokalen Behörden eine Auszeichnung verliehen. Das Gouvernat der Region Mugla hat die Firma per Ultimatum aufgefordert, die ursprüngliche Küstenlinie der Pina-Halbinsel wieder herzustellen, jedoch ohne Reaktion seitens der MNG Holding.
Der stellvertretende Gouverneur von Mugla, Mehmet Hulusi Kaya, sagte der Zeitung "radikal", dass man notfalls eigene Arbeiter und Maschinen zur einsetzen werde, und die so entstehenden Kosten der MNG Holding in Rechnung gestellt werden. Mit den Arbeiten solle in spätestens 10-15 Tagen angefangen werden. mehr...

YouTube wieder verboten

YouTube wurde durch einen Beschluß des 11. Strafgerichts in Ankara für das türkische Netz gesperrt. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass in einigen Videos Mustafa Kemal Atatürk verunglimpft werde. mehr...