Mittwoch, 21. Mai 2008

Ein genageltes Denkmal

Die Türkische Generaldirektion für Stiftungen wollte in Erzurum auf seine Arbeit aufmerksam machen und für mehr Aufmerksamkeit gegenüber Denkmälern werben. Als Ort suchte man sich das Wahrzeichen Erzurums aus, die Çifte Minareli Medrese. Die Aktion machte jedoch durch die Art der baulichen Durchführung schnell von sich reden und rief den Ärger der Bürger hervor.

So wurde das Banner mit dem Spruch "Ich bin ein Stiftungswerk (Denkmal)" einfach in die historische Fassade des Bauwerks genagelt. Die örtliche Direktion teilte mit, dass die Nägel bereits vor Jahren angebracht wurden und somit kein Verstoß gegen die eigenen Denkmalschutzbestimmungen vorliege.

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Das UNESCO-"Kaşgarlı Mahmud"-Jahr 2008

Die UNESCO hat zum 1000. Geburtsjahr des türkischen Gelehrten Kaşgarlı Mahmud das Jahr 2008 zum "Kaşgarlı Mahmud"-Jahr erklärt.
In diesem Zusammenhang wird an der Hacettepe Universität in Ankara vom 28. bis zum 30. Mai ein Turkologie-Symposium zum Thema "Kaşgarlı Mahmud und seine Zeit" veranstaltet. Zu der Veranstaltung werden 67 Wissenschaftler aus mehreren Ländern erwartet, die sich mit Kaşgarlı Mahmud, seinem Hauptwerk "Divanı Lügat-it Türk" (zu deutsch "Die Sammlung der Dialekte der Türken") sowie der Epoche, in der Kaşgarlı Mahmud lebte und wirkte, beschäftigen werden.
Das Kulturministerium wird ebenfalls eine ganze Reihe von Veranstaltungen durchführen, und hat gestern schon einmal die neuen Sonderbriefmarken vorgestellt, die demnächst erworben werden können. mehr...

Frieden in Istanbul?

Dass Israel und Syrien über türkische Vermittler wieder in einen Dialog eintreten und über die Golan-Höhen reden, ist eigentlich kein Geheimnis mehr - selbst der Spiegel hat dies gemerkt.

Wie nun bekannt wurde, treffen sich beide Seiten zur Zeit an einem geheimen Ort in Istanbul. Aus diplomatischen Kreisen wurde verlautbart, dass zwischen Israel, Syrien und der Türkei die Abmachung getroffen wurde, sich nach einem Jahr der vorbereitenden türkischen Pendeldiplomatie mindestens zweimal im Monat in Istanbul zu treffen, und dies für mindestens drei Tage. Dabei könne die Frage der Golan-Höhen, die Israel im Sechs-Tage-Krieg erobert hatte und bis heute besetzt hält, gelöst werden. mehr...

Die Frauenhäuser kommen

Die türkische Regierung legt gemeinsam mit der UN und der EU ein Programm für den Bau von 8 Frauenschutzhäusern in der Türkei auf.
Demnach werden in Ankara, Antalya, Bursa, Eskişehir, Gaziantep, İstanbul, İzmir und Samsun Schutzhäuser errichtet, in denen von Gewalt bedrohte Frauen Zuflucht finden können. In der Türkei existieren bereits ähnliche Frauenhäuser, jedoch sind diese durch private Intiativen entstanden. Das türkische Gesetz zur kommunalen Verwaltung schreibt ohnehin vor, dass Gemeinden, die über 50.000 Einwohner zählen, über eine solche Einrichtung verfügen müssen. Das Projekt soll nun die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen stärken und diesen ein Anreiz zur Errichtung der Häuser sein.
Das Gesamtbudget des Projektes beträgt 11,8 Mio. Euro, von denen das türkische Innenministerium für 20% aufkommt. Es wird damit gerechnet, dass die Häuser rund ein Jahr nach Ende der Ausschreibungen für den Bau fertiggestellt sein werden. mehr...

Von denen, die keine Esel mehr sein wollten

In Akyazı bei Sakarya betreibt Naci Fazlıoğlu eine Sportanlage. Seit geraumer Zeit sind ihm jedoch jene Besucher ein Dorn im Auge, welche die Anlage trotz aller Ermahnungen mit Kürbiskernschalen, Zigarettenkippen und anderem Müll verschmutzen.

Fazlıoğlu sagte, dass unter seinen Gästen viele Universitätsabsolventen seien, diese sich jedoch nicht von seinen Ermahnungen hätten beeindrucken lassen. Nachdem auch der letzte Versuch, handelsübliche "Rauchen Verboten!"-Schilder aufzustellen nicht fruchtete, ging der gewiefte Geschäftsmann zu einer wahren Guerilla-Taktik über. Nun hängt auf seiner Anlage ein Schild, auf dem zu lesen ist "Ey was schlägst Du mich? Ich bin ein Esel, ich darf überall hinmachen..."
Laut Fazlıoğlu verhalten sich seine Gäste seitdem äußerst regelkonform. mehr...

Zeitgenössische Fotografie im IstanbulModern

Am 24. Mai fällt im IstanbulModern der Startschuss für eine Veranstaltungsreihe zur Zeitgenössischen Fotografie.

Die von Orhan Cem Çetin und Murat Germen geleitete Reihe beabsichtigt, das türkische Publikum mit den aktuellen Entwicklungen in der Zeitgenössischen Fotografie bekannt zu machen. Jeden Monat wird ein anderes Thema ausgegeben, von dem die Veranstalter hoffen, dass es zu vielen Fragen, Anregungen, aber auch Kritiken durch das Publikum führen werde.

Ab Juni werden folgende Themen behandelt: "Nadelöhr", "Gottfried Helnwein", "Sıtkı Kösemen/Ergün Turan/Süreyya Yılmaz Dernek", "Typologien in der Fotografie", "Beispiele aus der zeitgenössischen japanischen Fotografie", "Jyrki Parantainen" sowie "Modefotografie und deren Verbindungen zur Kunst". mehr...

Wo sind eure Frauen?

Die Konföderation Türkischer Unternehmer und Industrieller TUSKAN hat zum Zwecke der Geschäftsanbahnung fünf Unternehmerinnen aus der Zentralafrikanischen Republik nach Erzurum eingeladen. Zwei der fünf Frauen betreiben in ihrer Heimat Diamantenminen, die drei anderen anderen handeln mit Kaffee.

Die Unternehmerinnen wurden ausgiebig in der Umgebung Erzurums herumgeführt, bekamen viele Sehenswürdigkeiten zu sehen und trafen sich unter anderem auch mit dem Vorsitzenden der Industrie- und Handelskammer Erzurum Muammer Cindilli. Selbst im Zubereiten und Servieren der Erzurumer Spezialitäten Çağ Kebap und Kadayıf Dolma wurden die Damen instruiert.

Die anscheinend prächtig gelaufene Reise wurde lediglich durch einen Eindruck getrübt: Wie Olaga Olavamet Yabovet Bazoly mitteilte, habe die Gruppe nur männliche Unternehmer getroffen. Die Damen mit denen sie zusammentrafen, waren Lehrerinnen, Ärztinnen oder Anwältinnen. Dies fanden die Damen nicht nur bemerkenswert, sondern auch richtiggehend traurig. In ihrer Heimat sei es üblich, dass die Männer die Frauen in ihren ökonomischen Ambitionen unterstützten.

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