Freitag, 8. August 2008

Arabische Holding investiert US$ 500 Mio. in Diyarbakir

Die Industrie- und Handelskammer der Stadt Diyarbakir im Südosten der Türkei hat bekannt gegeben, dass die Tameer Group aus Bahrein US$ 500 Mio. in diverse Projekte investieren will.

So sagte der Vorsitzende der Industrie- und Handelskammer Mehmet Kaya, dass die Holding von der Verwaltung des Südostanatolienprojekts GAP auf die Stadt als Investitionsstandort aufmerksam gemacht worden sei. Die Holding plant, in den Bereichen Bergbau, Immobilien und Trinkwasserabfüllung tätig werden wolle. Die seit zwei Monaten andauernden Gespräche über die technischen Einzelheiten seien so gut wie abgeschlossen.

Im Bereich Bergbau sei dem Unternehmen besonders an der Marmorproduktion gelegen. Ferner wolle die Holding in der Innenstadt von Diyarbakir ein Mega-Vergnügungs- und Einkaufszentrum mit angeschlossenen Wohneinheiten bauen und betreiben. Zu diesem Zweck erhebe man zur Zeit das demografische Profil der Region. Wann die ersten Gelder fließen, konnte noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Jedoch bedeutet ein Investment in dieser Dimension einen gehörigen Schub für das wirtschaftliche Wachstum der arg gebeutelten Region und ist sicherlich ein positives Zeichen für andere potentielle Investoren, aber vor allem für die örtliche Bevölkerung.

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Wer hat Angst vorm fliegenden Mann?

Zwei Nachbarschaften der westtürkischen Stadt Edirne haben aus Angst vor einem fliegenden Mann, der von Dach zu Dach fliegt und so hoch springt wie eine Minarett, ein ausgiebiges öffentliches Gebet (Mevlit) zeremoniert.

Nach Gerüchten, wonach in den Nachbarschaften Gazimihal und Menzilahir ein fliegendes Wesen sein Unheil treibe, haben die Anwohner offensichtlich Angst bekommen und entschieden, der fliegenden Gefahr mit der Hilfe höherer Mächte beizukommen. In den von Nachbarschaften, in denen viele Roma wohnen, hat der Verband der Roma von Edirne beschlossen, dass auf der Ağaçpazarı Strasse ein Gebet verrichtet werden soll, um Unheil abzuwenden und die eigene Angst zu bändigen.

Nach dem Gebet wurden Reis und Ayran verteilt und gemeinsam an einer auf der Strasse aufgebauten Tafel verspeist. Der stellvertretende Mufti Edirnes İrfan Üstündağ stufte den Vorfall als Aberglauben ein. Er finde es auch nicht sehr logisch, wenn in solch einem Fall ein Gebet gesprochen werde.

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Israel protestiert gegen Ahmedinedschads Türkei-Besuch

Die israelische Haaretz berichtet, dass der israelische Botschafter in Ankara Gabby Leby gegen Ahmedinedschads Besuch im türkischen Außenministerium eine Protestnote eingereicht habe.

Der türkische Botschafter in Jerusalem Namık Tan sei in das israelische Außenministerium einberufen worden. Es sei enttäuschend, dass die Türkei eine Person empfange, die öffentlich den Holocaust leugne, und ihm dadurch Legitimität verleihe.

Ahmedinedschad habe seit vier Jahren vergeblich auf einen Besuch in der Türkei gehofft. Doch wurden die geplanten Visiten jedes Mal verschoben. Die Bestrebungen Ministerpräsident Erdogans, im Konflikt zwischen den USA und dem Iran zu vermitteln, hätten die türkisch-iranischen Kontakte intensiviert, und somit dem Besuch des iranischen Präsidenten den Weg geebnet.

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Neue AKP-Strategie nach Umfrageergebnissen

Die AKP wartet auf die schriftliche Urteilsbegründung des Verfassungsgerichtes, um eine neue Strategie zu entwickeln. Die künftige Roadmap der Partei soll auch durch die Ergebnisse einer gross angelegten Umfrage gestaltet werden.

Die anstehenden Projekte beinhalten insbesondere Gesetzesänderungen, um Parteienverbote zu erschweren. Dies hatte schon Verfassungsgerichtsprädient Haşim Kılıç bei der mündlichen Urteilsverkündung gefordert. Wie bekannt wurde, plant Ministerpräsident Erdogan ferner, Änderungen im Kabinett vorzunehmen.

Die AKP wird die Umfragen, die in den größeren Regionen der Türkei durchgeführt werden sollen, durch die Firmen ANAR, Pollmark und Denge durchführen lassen. Die Teilnehmer der repräsentativen Studie sollen sich zu Fragen bezüglich des Kopftuchurteils, des Verbotsverfahrens sowie der Leistungen einzelner Minister äußern.

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Ein Kemalist outet sich

Kemal Kılıçdaroğlu kann es nicht lassen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CHP hat bei dem Versuch, Staatspräsident Gül wegen dessen Vorgehen bei der Benennung von Hochschulrektoren zu kritisieren, ein weiteres Fettnäpfchen präsentiert.

Bezüglich Güls Hochschulpolitik sagte Kılıçdaroğlu, dass Gül offen zeige, dass er die Universitäten zum Hinterhof der AKP machen wolle. Seine Herangehensweise sei eine Revanche für das Kopftuchurteil. So hätten die wissenschaftlichen Referenzen sowie die erzielten Ergebnisse der Anwärter bei deren Berücksichtigung keine Rolle gespielt. Vielmehr sei deren Haltung zum Kopftuch an Universtäten das entscheidende Kriterium gewesen.

Auf die Frage, warum die CHP momentan den Eindruck erwecke, mit fast jeder Institution auf Kriegsfuß zu stehen, antwortete er, dass dies daran liege, dass die CHP die Wahrheit sage. Ein Journalist gab zu Bedenken, dass auch Güls Vorgänger Ahmet Necdet Sezer die Referenzen sowie Wahlergebnisse von Rektorenanwärtern nicht berücksichtigt habe, antwortete Kılıçdaroğlu mit einer Offenherzigkeit, die ihm noch einige Probleme bereiten dürfte und seine Ausführungen zum Thema „CHP und die Wahrheit“ ein gehöriges Stück relativieren.

So sagte Kılıçdaroğlu, dass auch Sezer Fehler bei der Benennung von Rektoren gemacht habe. Da man aber nicht gewollt habe, dass dieses von Medien, die der AKP nahestehen, ausgeschlachtet wird, habe man nicht öffentlich darauf hingewiesen.

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