Samstag, 16. August 2008

TÜBITAK verliert in aller Stille seine Unabhängigkeit

Dem Wissenschaftlichen und Technischen Forschungsrat der Türkei (TÜBITAK), einer der letzten unabhängigen Institutionen der Türkei, wurde per Gesetz das Recht entzogen, die Hälfte der Mitglieder des Wissenschaftlichen Rates selbst bestimmen zu können. Diese werden nun nach dem Muster des Nationalen Hochschulrates (YÖK) direkt vom Ministerpräsidenten ernannt.

Die Gesetzesreform wurde am 13. August im Staatsanzeiger "Resmi Gazete" veröffentlicht. Der ehemalige Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer hatte 2004 sein Veto gegen die Reform eingelegt, da er die wissenschaftliche Unabhängigkeit der Einrichtung in Gefahr sah.

Die CHP zog später vor das Verfassungsgericht und kippte das Gesetz endgültig - wie man damals dachte. Nun wurde es in aller Stille doch noch durchgedrückt. Die TÜBITAK ist der wichtigste Forschungsförderer der Türkei. Seit Prof. Nükhet Yetiş an der Spitze der Einrichtung steht, sind die staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung regelrecht explodiert. Die Chemikerin steht jedoch in dem Ruf, der AKP nahe zu stehen. Ihre bisherige Amtszeit wurde von Gerichtsprozessen gegen sie und die TÜBITAK überschattet.

Der ehemalige TÜBITAK-Vorsitzende Prof. Kemal Gürüz warnte davor, dass ähnlich wie beim YÖK auch die Mitglieder des TÜBITAK nun nach ihrer Nähe zur AKP ausgewählt werden und nicht wissenschaftlichen Kriterien. Damit drohe der türkischen Wissenschaft ein enormer Prestigeverlust und eine Vergeudung der schon jetzt knappen Ressourcen.

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Woher kommen Sie? Sind Sie verheiratet? Für wen sind Sie?

Diese drei Fragen stellen Männer in der Türkei einander beim Kennenlernen. Das zumindest behauptet Tobias Schächter (37) im Klappentext seines vor kurzem erschienen Werkes “Süperlig - Türkischer Fußball: Die unerzählte Geschichte des türkischen Fußballs”.

Der Sportjournalist Tobias Schächter gibt in dieser Pflichtlektüre für bekenennende Fußballfans einen tiefen Einblick in die Strukturen des türkischen Fußballs.

Schächters Buch ist ein in dieser Form selbst in der Türkei bisher einzigartiges Werk, dass garantiert Furore machen wird.

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Türkische Kulturgüter auf Weltreisen

524 Kulturgüter aus Beständen türkischer Museen wurden an Einrichtungen in Spanien, Schweden, England, Deutschland, den USA und Katar ausgeliehen.

In Sevilla und Madrid wurden 102 Kalligrafien des Sakıp Sabancı-Museums ausgestellt. Die Ausstellungen wurden von insgesamt über 230.000 Spaniern besichtigt,

Im Stockholmer Mittelmeer-Museum wurden 25 filigrane Porzellanarbeiten aus den Beständen des Topkapi-Palastes sowie des Museums für türkische und islamische Kunst ausgestellt.

Das British Museum in London stellt zwei Plastiken Hadrians aus, die vom staatlichen Museum in Burdur stammen.

Das Museum für islamische Kunst in Doha stellt in der Ausstellung "Cross-Culture in Islamic Art" ein Exponat des Museums für türkische und islamische Kunst in Istanbul aus.

Das Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim wird während der morgen beginnenden Ausstellung "Evet-Ja ich will - Hochzeitskultur und Mode von 1800 bis heute: eine deutsch-türkische Begegnung" 272 Exponate aus diversen türkischen Einrichtungen präsentieren.

Das Metropolitan Museum in New York zeigt während der Schau "Beyond Babylon" 122 Exponate aus staatlichen Museen in Istanbul, Ankara, Kayseri, Konya, Bodrum und Çorum.

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Tödliches Abseits

Bei einem Fußballspiel zwischen Kindern ist es zu einem Streit über eine Abseitsstellung gekommen, der sich unter Beteiligung der Familien zu einer blutigen Auseinandersetzung entwickelte. Die Bilanz: 1 Toter, 5 Verletzte

Im Dorf Kaygıntaş in der Region Muş wurde zwischen Kindern ein abendliches Fußballspiel auf dem Dorfplatz ausgetragen. gegen 20 Uhr türkischer Zeit gerieten die Teams in einen Streit über eine Abseitsstellung, in den sich schnell auch die Familien einmischten.

Im Laufe des immer hitziger werdenden Streits kamen auch Waffen zum Einsatz. Der 25-jährige Kadir Gülen wurde von einer Kugel tödlich verletzt. Der 14-jährige Yılmaz Gündar, der 22-jährige Bekir Gündar, der 43-jährige Dorfvorsteher Alaattin Gülen, der 45-jährige Ihsan Gündar sowie der 50-jährige Mustafa Gündar wurden verletzt.

Die Gendarmerie ermittelt.

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