Montag, 22. September 2008

In Izmir sterben 13 Säuglinge in 24 Stunden

Nach dem Tod mehrerer Säuglinge in einem Krankenhaus in Ankara sind nun in einem Krankenhaus in Izmir in 24 Stunden 13 Säuglinge gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der Fall in Ankara wurde auf einen hartnäckigen Virus zurückgeführt, der über eine hohe Resistenz verfügt. Der Oberarzt Prof. Yiğitbaşı sagte laut nethaber, dass man auch in diesem Fall von einem Infekt ausgehe. Die Station sei erst seit kurzem in Betrieb und viele Säuglinge seien Frühchen, weswegen die Sterblichkeitsrate recht hoch sei. Unter normalen Umständen verliere man innerhalb von drei Tagen 5 bis 6 Säuglinge.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile in dem Fall. Auch das Krankenhaus sowie das Gesundheitsministerium haben mit separaten Untersuchungen zu dem Fall begonnen.

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WHO veröffentlicht Gesundheitsatlas 2008 für Europa

Das Regionalbüro Europa der WHO hat den statistischen Gesundheitsatlas Europa 2008 veröffentlicht. In ihm werden demografische Grunddaten, Lebensweisen und Umweltindikatoren wie Alkoholkonsum und Straßenverkehrsunfälle sowie Art und Niveau der Gesundheitsversorgung von 53 Ländern erfasst.

Die Türkei schneidet in diesem Ländervergleich außerordentlich schlecht ab. Der Leiter des türkischen Center for Research and Promotion of Community Health Prof. Dr. Nazmi Zengin äußert sich in einem Interview zu dem Ergebnis, dass die Türkei auf der einen Seite im Alkoholkonsum den drittletzten Platz belegt, jedoch an erster Stelle bei den durch Alkohol verursachten Straßenverkehrsunfällen steht, mit folgenden Worten: „Dieser traurige Umstand zeigt, dass Alkohol in der Türkei unkontrolliert konsumiert wird und die Menschen nicht davor zurückschrecken sich im Rauschzustand hinters Steuer zu setzen.“

Zengin fordert in diesem Zusammenhang härtere Strafen für Alkoholsünder im Straßenverkehr und betont, dass die Zahl der Alkoholkontrollen in den vergangenen Jahren konstant zurückgegangen sei und diese Entwicklung sofort umgekehrt werden müsse.

Zum Vergleich: Deutschland steht beim Alkoholkonsum an fünfter Stelle und belegt Platz zweiundzwanzig bei Verkehrsunfällen, bei denen Alkohol im Spiel war.

Hier geht’s zum Bericht.

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US-Aussenministerium veröffentlicht Bericht über religiöse Freiheit in der Türkei

Das "U.S. State Department " hat am vergangenen Freitag seinen neuen Bericht über religiöse Freiheit in der Türkei veröffentlicht.

In dem Bericht wird festgehalten, dass letztlich jede religiöse Bewegung in der Türkei unter Druck steht. So werde insbesondere zum Wohl des laizistischen Charakters des türkischen Staates immer wieder Druck auf den in der Türkei praktizierten orthodoxen Islam ausgeübt.

In dem Bericht wird der Situation nicht-muslimischer Gruppen viel Platz gewidmet und kritisiert, dass die Türkei nur armenische und griechische Christen sowie Juden als religiöse Minderheiten offiziell anerkennt und den sunnitischen Islam institutionell bevorzugt behandelt. Der Präsident des Amtes für religiöse Angelegenheiten (Diyanet), Prof. Ali Bardakoğlu, sagte nach Angaben der Radikal, dass die Türkei nicht religiöser geworden sei.

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Frauen für gleichberechtigte politische Repräsentation

Das türkische Programm der “50:50-Kampagne für Gleichberechtigung“ der Europäischen Frauenlobby (EWL) wird morgen in Ankara im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

„2008 waren weltweit 82% aller ParlamentarierInnen Männer, in Europa 77%. 2009 werden ein neues Europäisches Parlament sowie eine neue Europäische Kommission gewählt. Die gewählten Personen werden die Zukunft Europas bestimmen.“, so die European Women´s Lobby (EWL). Die Vereinigung weist darauf hin, dass ohne Gleichberechtigung der Geschlechter keine Demokratie möglich sei. Die Kampagne der EWL kann auch via Internet unterstützt werden.

Das türkische Programm der Kampagne wird vom Verband zur Unterstützung und Ausbildung weiblicher Kandidatinnen KA-DER organisiert. KA-DER wird morgen um 10 Uhr türkischer Zeit im Kavaklıdere Sheraton Hotel eine Pressekonferenz abhalten. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer +90 (0) 312 467 88 16.

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Türkei ermutigt Aserbaidschan zu Gesprächsbereitschaft

Der türkische Aussenminister Ali Babacan, der mit Staatspräsident Abdullah Gül zur UN-Vollversammlung nach New York gereist ist, hat sich dort mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Elmar Memmedyarow getroffen.

So hat Babacan seinen Amtskollegen dazu ermutigt, die sich mit dem am Freitag statt findenden Dreiertreffen zwischen der Türkei, Aserbaidschan und Armenien bietende Gelegenheit auszunutzen. Memmedyarow sagte, dass Aserbaidschan die Kontakte zwischen der Türkei und Armenien genau beobachte und den sich abzeichnenden Prozess der Annäherung als große Chance betrachte. Man suche nach Win-Win-Lösungen und unterstütze den von der Türkei ins Gespräch gebrachten Stabilitätspakt für den Kaukasus.

Auf der Tagesordnung der trilateralen Gespräche stehen insbesondere die Berg-Karabach-Frage sowie die Einrichtung einer gemeinsamen Historikerkommission zwischen der Türkei und Armenien, die das Schicksal der Armenier zum Ende des Osmanischen Reiches untersuchen soll.

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