Dienstag, 8. September 2009

Die Macht der Medien

Neun Mädchen und junge Frauen wurden in einer Villa am Istanbuler Stadtrand zwei Monate lang festgehalten. Hintergrund: Die Frauen hatten sich für die vermeintlich neue Staffel von Big Brother Türkei gemeldet.

Wie die Radikal meldet, wurden die Teilnehmer des gefakten Wettbewerbs damit bedroht, sie müssten 50.000 TL (ca. 23.236 Euro) bezahlen, sollten sie das Haus vor Ablauf der Zeit verlassen.

Alles lief sehr professionell ab. Die Betrüger hatten in Zeitungen Anzeigen geschaltet, in denen sie für eine Spezial-Version von Big Brother Türkei "Biri Bizi Gözetliyor - BBG" (Jemand beobachtet uns) warben. Auch die Auswahl der Frauen war wohl professionell organisiert. Die neun Opfer mussten Verträge unterschreiben, in denen sie zwei Monate lang auf Kontakt mit der Aussenwelt verzichteten.

Im Haus angekommen, wurden die Türen abgeschlossen und die Kameras angeworfen. Die Aufnahmen, darunter auch Nacktaufnahmen, wurden anschließend im Internet gegen Gebühr an zahlende Kunden verkauft. Einigen der Teilnehmerinnen kam die ganze Sache irgendwann nicht ganz sauber vor. Sie wollten gehen, wurden jedoch von den Betrügern festgehalten und - laut Radikal - mit körperlicher Gewalt davon abgehalten.

Das ganze flog auf, als Eltern von Teilnehmerinnen versuchten die vermeintlichen Veranstalter zu kontaktieren. Als diese nicht auf Anrufe reagierten, wurden Sicherheitskräfte eingeschaltet. Das Haus wurde gestürmt, die Opfer gerettet und eine Person verhaftet.

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