Sonntag, 10. August 2008

Istanbuler Wassertaxis erfreuen sich großer Beliebtheit

In Istanbul wurden vor 10 Tagen die ersten Wassertaxis in den Dienst gestellt. Wie die Betreibergesellschaft IDO mitteilte, sei die Nachfrage nach dem Service so groß, das nur ein Viertel der angefragten Fahrten durchgeführt werden konnten.

So wurden die Taxis 1.691 mal bestellt, doch konnten aufgrund mangelnder Kapazitäten lediglich 441 Fahrten mit den momentan vier Fahrzeugen durchgeführt werden. Bis Ende 2008 soll die Zahl der Wassertaxis auf 12 erhöht werden, bis Ende 2009 auf 25.

Die Fahrzeuge stehen 365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag zur Verfügung und können unter der Telefonnummer (0212)444 4 436 bestellt werden. Der Grundpreis beträgt 15 YTL, für jede gefahrene Seemeile kommen 10 YTL hinzu. Rsiende können an Bord auch mit Kreditkarte zahlen.

mehr...

Türkei arbeitet an Raketenabwehrschild

Wie der Staatssekretär für die Verteidigungsindustrie Murad Bayar der Nachrichtenagentur Anadlou Ajans mitteilte, plant die Türkei die Errichtung eines Raketenabwehrschildes.

Für die Realisierung des Projekts gebe es vier ernst zu nehmende Kandidaten. Diese seien das amerikanische PAC III- und MEADS-System, die russischen S-400, die israelische Arrow-II und das chinesische HQ-9. Man werde in intensiven Gesprächen mit den genannten Ländern die Vor- und Nachteile jedes Systems ausführlich bewerten.

Das Raketenabwehrschild sei aufgrund der regionalen Gegebenheiten von besonderer Wichtigkeit und soll 2010 einsatzbereit sein. Bei Langstreckenraketen und -abwehrsystemen habe die Türkei erheblichen Nachrüstungsbedarf, so Bayar.

Zunächst sollen vier Bataillone zum Einsatz kommen, von denen jeweils eines in Istanbul und Ankara stationiert werde, die anderen beiden je nach Bedarf. Insgesamt soll die Raketenabwehr aus 8 Bataillonen bestehen.

mehr...

"Die Türkei hat Georgien ermutigt"

Der abchasische Abgeordnete Soner Gogua hat die Türkei beschuldigt, Georgien zu dem einseitigem militärischem Vorgehen gegen Ossetien und Abchasien ermutigt zu haben und fordert, dass die Türkei sich für eine friedliche Lösung stark machen soll.

Die türkische Militärhilfe für Georgien und insbesondere die Ausbildung georgischer Offiziere durch türkische Offiziere hätten Georgien ermutigt. Gegen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Georgien habe er nichts einzuwenden. Die einseitige Politik der USA und insbesondere der Türkei habe dazu geführt, dass sich Georgien in seine jetzige aussichslose Lage gebracht habe.

Die russische Zeitung Iswestija hatte die Türkei der "Kriegstreiberei" beschuldigt, und darauf hingewiesen, dass die USA und die Türkei die bedeutendsten militärischen Partner Georgiens sind.

mehr...

Öcalan will über Ergenekon aussagen

Der ehemalige Vorsitzende der PKK, Abdullah Öcalan, hat seinen Anwälten aufgetragen, den im Ergenekon-Fall ermittelnden Staatsanwalt Zekeriya Öz zu kontaktieren. Er habe wichtige Aussagen zu machen.

Wie die der PKK nahestehende Nachrichtenagentur Firat mitteilt, habe Öcalan seinen Anwälten am Mittwoch mitgeteilt, dass Geheimdienstmitarbeiter seit 1976 die PKK infiltriert hätten und dass Ergenekon seit dieser Zeit aktiv sei.

Türkische Agenten hätten seit 1976 die PKK infiltriert und versucht, gegen Öcalan zu intrigieren. Jedoch habe er alle Kampagnen , ihn zu schwächen, zu stürzen und gar zu töten abwehren können.

Bezüglich des Bombenschlags im Istanbuler Stadtteil Güngören wies Öcalan auf die Aussagen von BND-Präsident Ernst Uhrlau hin, der bezweifelte, dass die PKK hinter dem Anschlag steckt und auf radikal-islamische Kräfte und den "tiefen Staat" hinwies. So wird Öcalan mit den Worten zitiert, dass der deutsche Geheimdienst alles wisse, und die wahren Hintergründe des Anschlages kenne. Der deutsche Geheimdienst habe tausende Terroristen an sich gebunden und für eigene Zwecke benutzt. Diese Kräfte hätten sich jedoch verselbstständigt und würden den Deutschen nun erhebliche Probleme bereiten.

mehr...

Sözen rudert zurück

Die stellvertretende AKP-Vorsitzende Edibe Sözen hat ihren stark umstrittenen Gesetzesentwurf zum Jugendschutz zurückgezogen.

Sözen erklärte, dass sie ihren Entwurf bis auf Weiteres weder den Parteigremien, noch dem Parlament vorlegen werde. Der Entwurf sah unter anderem vor, dass in jeder Schule Gebetsräume eingerichtet werden und dass Käufer pornografischer Medien ihre Personalien angeben müssen.

Sözen teilte schriftlich mit, dass ihre Intentionen in der Öffentlichkeit falsch verstanden worden wären. Der Dachverband türkischer Aleviten hatte als Reaktion auf den Gesetzesentwurf ein "Gesetz zum Schutz der Jugend vor der AKP" vorgeschlagen.

mehr...

AKP nimmt Abstand von neuer Verfassung

Die AKP nimmt von ihren bisherigen Plänen für eine neue Verfassung Abstand und will nach Informationen der "Radikal" stattdessen im Parlament ein Demokratisierungspaket auf den Weg bringen.

So berichtet die Zeitung unter Berufung auf parteiinterne Quellen, dass die Parteiführung statt einer von Grund auf neu konzipierten "zivilen Verfassung" ein Reformpaket, das so genannte Demokratisierungspaket, favorisiert. Für das Paket, welches 40 Punkte umfasst, soll mit der Opposition ein Kompromiss ausgehandelt.

Die Verständigung mit den Oppositionsparteien soll in einer parlamentarischen Verfassungskommission erreicht werden. Schwerpunkte des Demokratisierungspaketes sind erschwerte Bedingungen für Parteiverbote, eine deutliche Annäherung an EU-Standards im Bereich der Demokratisierung, der Menschen- und Bürgerrechte sowie die Immunität von Abgeordneten und hohen Bürokraten.

Das Reformpaket sei insbesondere als Signal an die Europäische Union zu verstehen, die die AKP im Verbotsverfahren unterstützt habe. Man wolle zeigen, dass die AKP auch weiterhin und von nun an mit größerer Entschlossenheit notwendige Reformen vorantreiben werde. Die Zeitung berichtet, dass im Zuge einer Reform die in der Türkei gültige 10%-Hürde für den Einzug politischer Parteien in das türkische Parlament gesenkt werden soll.

mehr...