Mittwoch, 13. August 2008

Hat das AKP-Symbol ausgedient?

Wie der türkische Staatsanzeiger heute vermeldet, sollen in staatlichen Insitutionen und Einrichtungen binnen eines Monats alle herkömmlichen Glühbirnen durch Engeriesparlampen ersetzt werden.

Ein erheblicher Teil der in der Türkei produzierten Elektrizität wird für die Beleuchtung eingesetzt.

In dem Erlass heißt es des Weiteren, dass durch diese Maßnahme ein nachhaltiges Umweltbewußtsein unter den Verbrauchern geweckt werden soll. Die Umstellung des vorhandenen Systems soll zu einer Energieeinsparung von 80% führen und sich bereits nach 3 Monaten amortisieren.


Schade dass diese Umstellung erst im Hochsommer erfolgt und somit das offiziell verkündete "Energieeffizienzjahr 2008" nur noch halbjährig tangiert. Aber wie heißt es so schön: Besser jetzt als nie!

Übrigens ist die klassisch
e Glühbirne Parteisymbol der AKP.

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Eine preisgekrönte Stasi-Spitzelin

Die türkische Malerin Ismet Ergün, die auch als Bühnenbildnerin tätig ist, hat von 1983 bis 1989 für die Stasi als IM gearbeitet.

Wie die Hürriyet meldet, habe Ergün insbesondere über rechtsextremistische Tendenzen innerhalb der türkischen Gemeinde Auskunft gegeben. So habe das Ministerium für Staatssicherheit vor dem Papst-Attentat durch den "Graue Wölfe"-Anhänger Mehmet Ali Ağca Informationen über die "Bozkurts" gesammelt, insbesondere weil sich Ağca noch kurz vor dem Attentat in Berlin aufhielt.

Ergün, die für ihren Kurzfilm "Jetzt bin ich an der Reihe" ("Sıra Bende") beim Filmfestival in Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet wurde, hat die Zusammenarbeit mittlerweile zugegeben. Sie sagte, dass es ihr um die Bekämpfung des Faschismus gegangen sei. Dass sie zu diesem Zweck mit dem Geheimdienst eines totalitären Staates zusammen arbeitete, zeugt nicht zwangsläufig von ihrer künstlerischen Naivität. Auch andere Motive dürften eine Rolle gespielt haben, denn Ergün erhielt für die von ihr zur Verfügung gestellten Informationen jeweils bis zu 1.000 Mark.

Als Verbindungsoffiziere der Künstlerin werden in den Dokumenten, die der Hürriyet vorliegen, Gerold Lübeck und Jürgen Bestier angegeben. Ihr Codename lautete "Isa", also "Jesus".

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Der blutige 1. Mai kommt vor den Europäischen Menschengerichtshof

Die Gewerkschaftsverbände DISK und KESK haben angekündigt, aufgrund des brutalen Polizeieinsatzes am 1. Mai in Istanbul vor den Europäischen Menschengerichtshof zu ziehen.

Der DISK-Vorsitzende Süleyman Çelebi und der KESK-Vorsitzende Sami Evren erklärten nach Angaben der Milliyet heute in einer Pressekonferenz, dass die Anrufung des Gerichts eine Vorsorgemaßnahme für den 1. Mai 2009 sei. Die Klage habe deswegen so lange auf sich warten lassen, weil die Verbände zunächst alle relevanten Punkte hätten zusammen tragen müssen.

Der KESK-Vorsitzende Evren erneuerte seine Forderung, den 1. Mai zum Feiertag zu erklären und es den Arbeitern zu gestatten, unbehelligt für ihre Rechte demonstrieren zu können.

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Die ODTÜ bleibt bestehen

Die Drohung des Ankaraner Bürgermeisters Melih Gökcek (AKP), mehr als 40 Gebäude auf dem Campus der Middle Eastern Technical University (ODTÜ) abzureissen, ist verpufft.

Der 10. Senat des Verwaltungsgerichts in Ankara hat entschieden, dass entsprechende Anordnungen der Kommunalverwaltung nicht umgesetzt werden dürfen. Eine endgültige Entscheidung über die Rechtmäßigkeit eines Abrisses steht laut Gerichtsurteil noch aus, jedoch wiesen die Richter darauf hin, dass eine solche Maßnahme vor einer genauen juristischen Prüfung unverhältnismäßig schwere Konsequenzen haben werde.

Der Drohung Gökceks ging ein öffentlich ausgetragener Streit um die wissenschaftliche Kontrolle des Trinkwassers in Ankara voraus.

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Das große Erdbeben kommt in den nächsten 30 Jahren

Die Direktorin des Seismographischen Instituts der Bosporus Universität in Istanbul, Prof. Dr. Gülay Altay, erklärte, dass die Region rund um Istanbul in den nächsten 30 Jahren von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht werde.

Seit dem 1. Januar 2008 hätten sich in der Türkei 5.000 Erdbeben ereignet. Dies sei jedoch kein besonderer Grund zur Besorgnis. Um die Analyse- und Prognosefähigkeiten des Instituts zu erhöhen, werde seit geraumer Zeit in die notwendige Technik investiert.

Bisherige Untersuchungen würden zeigen, dass die Marmara-Region ein Erdbebenpotenzial von 60% besitze. Dies sei gleichbedeutend mit einem schweren Erdbeben in den kommenden 30 Jahren. Ihre Ausführungen wollte sie jedoch nicht als Panikmache verstanden wissen. Vielmehr gehe es ihr darum, in der Öffentlichkeit um Aufmerksamkeit für das Thema zu werben.

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Karataş wird in Istanbul beigesetzt

Der ehemalige Anführer der Terrororganisation DHKP-C Dursun Karataş wird nach Meldungen türkischer Medien in Istanbul beigesetzt.

Sein Bruder Reşat Karataş hat demnach in den Räumlichkeiten der türkischen Maschinenbauingenieurskammer (TMMOB) eine Pressekonferenz organisiert. Karataşs Anwalt Taylan Tamer verkündete hierbei, dass man zur zeit die notwendigen Schritte für eine Überführung des Leichnams engeleitet habe. Tamer sagte, dass es diesbezüglich keine rechtlichen Probleme dürfte.

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Eine türkisch-armenische Inszenierung des Theaterstücks „Bluthochzeit“

Der türkische Theateregisseur Kemal Başar und sein armenischer Kollege Suren Shahverdyan planen gemeinsam die Inszenierung der bedeutendsten Tragödie von Frederico Garcia Lorca, der "Bluthochzeit".

Während diplomatische Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien so gut wie gar nicht stattfinden entwickelt sich glücklicherweise eine Annäherung beider Länder auf kultureller Ebene.

Die beiden Regisseure lernten sich das erste mal 2005 beim Internationalen Theaterfestival von Trabzon kennen und planen seitdem ein gemeinsames Projekt. Auf Einladung des Intendanten Mihai Consantin Ranin beginnen die Proben für die Tragödie 2009 auf „neutralem Boden“ im nationalen Tony Bulandra Theater Rumäniens.

Nach der Premiere des Stücks solll es eine Europa-Tourne geben. Weiterhin ist geplant das Stück 2010 im Rahmen des jährlich verliehenen Titels Europäische Kulturhauptstadt in Istanbul aufzuführen.

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Blutige Bilanz: 122 Tote bei Verkehrsunfällen der letzten Woche

In der gesamten Türkei sind in der letzten Woche bei Verkehrsunfällen 122 Menschen ums Leben gekommen.

So ereigneten sich vom 4. bis 11. August 233 Unfälle, bei denen 122 Menschen starben und 711 Menschen verletzt wurden. Der Direktor der Behörde für Verkehrsdienstleistungen Celal Uzunkaya sagte, dass die Türkei nicht einmal im Kampf gegen den Terror der PKK so viele Opfer bringen musste.

Im Schnitt sterben auf türkischen Strassen jeden Tag 10 bis 15 Menschen.

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Büyükanıt verabschiedet sich nicht von Baykal

Der scheidende türkische Generalstabschef Yaşar Büyükanıt wird sich aufgrund der kritischen Äußerungen von Seiten der CHP nicht vom CHP-Vorsitzenden Deniz Baykal verabschieden.

In der Türkei gehört es zu den Gepflogenheiten, dass scheidende Amtsinhaber auf große Abschiedstour gehen. So hat sich Büyükanıt auch schon von Staatspräsident Gül verabschiedet und wird dies heute bei der offiziellen Nummer zwei des türkischen Protokolls, dem Parlamenstpräsidenten Köksal Toptan tun.

Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der CHP erinnerte jedoch daran, dass Büyükanıts Vorgänger Özkök sich von der CHP verabschiedet habe und sagte wörtlich: "Wir erwarten Büyükanıts Besuch"

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