Freitag, 23. Januar 2009

Hoffnung im Kampf gegen Diabetes

Das Hormon Leptin galt lange Zeit als Wunderwaffe gegen Fettleibigkeit, denn Leptin sendet chemische Botschaften aus, die den Hunger zügeln und bewirken, dass der Körper Energie aus den Fettreserven gewinnt. Allerdings greift dieser Effekt nur bei Schlanken, nicht jedoch bei Übergewichtigen. Forschungsergebnisse des renommierten türkischen Wissenschaftlers Prof. Dr. Umut Özcan (29) von der Harvard Universität wecken, nach Angaben der Taraf, die Hoffnung, dass gerade Übergewichtige von den Effekten des Wunderhormons Leptin profitieren können.

Aus den Forschungsergebnissen lässt sich nach Angaben der Wissenschaftler schlussfolgern, dass sich eine vollkommen neue Basis für die Behandlung von Fettleibigkeit ergibt.

Wie Harvard Online berichtet ist es dem türkischen Wissenschaftler Prof. Dr. Umut Özcan und seiner Forschungsgruppe gelungen erstmals zu zeigen, dass fettleibige Mäuse mit Diabetes vom Typ 2 erhöhten Stress im endoplasmatischen Retikulum (ER) vorweisen, wodurch das ER überlastet ist und seine Funktionen nicht richtig entfalten kann. Das Forscherteam konnte nachweisen, dass ER-Stress und die daraus resultierende Aktivierung von weiteren Kettenreaktionen die Wirkung von Leptin im Gehirn blockiert. Durch den Einsatz von chemischen Chaperonen kann der ER-Stress reduziert und somit das Gehirn erneut für Leptin re-sensiblisiert werden, was in Verbindung mit dem Einsatz von Leptin zu einer Gewichtsreduzierung führt. Chaperone sind Proteine, die neuen synthetischen Proteinen „helfen“ sich korrekt zu falten, sprich ihre dreidimensionale Struktur zu erhalten, um so fehlerfrei zu funktionieren.

„Ich denke, dass unsere Studie für die Behandlung von Fettleibigkeit neue Hoffnung weckt“, so Prof. Dr. Özcan. Andere Wissenschaftler hoffen nun, dass die durch Prof. Dr. Özcan seit 2006 bis heute gewonnen Erkenntnisse und Ergebnisse direkt auf den Menschen übertragen werden können.

Prof. Dr. Özcan ist Assistenz-Professor für Kinderheilkunde im Kinderkrankenhaus in Boston und gehört zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Zuckerkrankheit. Hier können Sie den in der Zeitschrift Cell Metabolism am 7. Januar 2009 veröffentlichten Artikel von Prof Dr. Özcan und seinen Mitarbeitern einsehen.

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Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma spielen im İş Sanat

Die Kunst- und Kulturplattform İş Sanat beherbergt Ende Januar und Anfang Februar mit Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma zwei Ausnahmekünstler von Weltrang.

Das der türkischen İş Bank zugehörige Kulturzentrum İş Sanat hat zwei große Coups zu vermelden.

Am 29. Januar spielt der Saxophon- und Klarinettvirtuose Paquito D´Rivera mit seiner Band in Istanbul. D´Rivera ist nicht nur ein Großmeister der afro-kubanischen Musik, sondern zugleich der erste Musiker der Welt, der sowohl in der Kategorie „Latin Jazz“, als auch in der Kategorie „Klassik“ einen Grammy gewinnen konnte.

Am 4. Februar werden Yo-Yo Ma und Kathryn Stott Freunde der Klassik verzücken. Yo-Yo Ma, der zu Obamas Amtseinführung spielen durfte, gilt vielen als der beste Cellist der Welt. Das Programm der beiden umfasst Werke von Schubert, Schostakowitsch, Piazzolla, Gismonti/Carneiro und Franck.

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Die Türkei – Ein Land voller „Slumdog Millionaires“

Die globale Krise hat auch die Türkei fest im Griff. Dies lässt die Bevölkerung nach immer verzweifelteren Auswegen aus ihrer persönlichen Finanzkrise suchen. Eine Untersuchung zeigt nun: Von 100 über-18jährigen warten 15 auf die Teilnahme an einem Gewinnspiel.

Die Steuerberaterkammer von Istanbul ISMMMO hat nach Angaben von NTV eine Studie vorgelegt, aus der hervorgeht, dass sich rund 2,5 Mio. volljährige Türken auf Wartelisten für die Teilnahme an einem Fernsehgewinnspiel befinden. Legt man zugrunde dass 60% der türkischen Bevölkerung volljährig sind und die Teilnahme an Gewinnspielen erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet ist, so ergibt sich dass 15 % der volljährigen Bevölkerung auf ihr Millionenlos wartet.

Die Studie weise darauf hin, dass auch die an sich sehr populären Fernsehserien Marktanteile an Fernsehgewinnspiele verloren hätten. Auf 9 national sendenden Fernsehkanälen werden zur Zeit 12 Gameshows gezeigt, im Laufe des Jahres sollen mindestens fünf weitere hinzukommen.

Bei den meisten Gameshows stünde der Gewinn von Geld im Vordergrund. Im Fall der äußerst populären Show „Var Mısın Yok Musun“, welches fast das selbe Format wie die deutsche Sendung „Deal or no deal“ ist, würden die Gewinner jedoch teilweise länger als ein Jahr auf die Ausschüttung ihres Gewinns warten.

Die erste Gameshow der Türkei war das 1963 von ITÜ TV ausgestrahlte Programm „Talih Kuşu“ (wörtl.: Glücksvogel), welches von Halit Kıvanç moderiert wurde. Der Name war Programm, denn zu gewinnen gab es einen – Kanarienvogel.

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Jüdische Organisationen schreiben offenen Brief an Erdogan

Die fünf größten jüdischen Vereinigungen der USA haben den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem offenen Brief dazu aufgerufen, gegen den in der Türkei rapide anwachsenden Antisemitismus vorzugehen.

Der Wortlaut des offenen Briefes vom American Jewish Committee (AJC), B’nai B’rith, Anti-Defamation League (ADL), Conference of Major American Jewish American Organizations und dem Jewish Institute for National Security Affairs lautet wie folgt:

"Sehr geehrter Premier Erodgan,

Wir schreiben um unsere tiefe Besorgnis über die aktuellen antisemitischen Entwicklungen in der Türkei zum Ausdruck zu bringen.

Viele Vorkommnisse der jüngsten Zeit geben uns großen Anlass zur Sorge. Vor dem belagerten Israelischen Konsulat bringen Demonstranten ihre Hass auf Juden zur Sprache. Plakate, die in ganz Istanbul zu sehen sind, machen antijüdische Propaganda. An die Tür eines Geschäftes nahe der Universität Istanbul, welches einem Juden gehört, wurde ein Poster aufgehangen, auf dem geschrieben steht: ´Kauft nicht hier ein, der Besitzer ist Jude´. Der Anschlag auf die Synagoge in Izmir hat dazu geführt, dass die einzige Synagoge der Stadt so gut wie geschlossen ist.

Wir sind mit der Ansicht ihrer Regierung über die Situation im Gaza-Streifen und mit ihren unwirschen Äußerungen nicht einverstanden. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Verwantwortung für diesen Konflikt bei der terroristischen Hamas liegt, und dass es Israel gestattet, und vielmehr geboten ist, sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Wir sollten nichtsdestotrotz darin übereinkommen, dass solche Meinungsverschiedenheiten Antisemitismus weder in der Türkei noch anderswo rechtfertigen.

Die Türkei rühmt sich zurecht ihrer jahrhundertelangen Koexistenz mit Juden. Heute jedoch fühlen sich unsere jüdischen Freunde belagert und bedroht. Die Verbindung zwischen der aufrührerischen Denunziation Israels durch türkische Offizielle und dem Aufkeimen des Antisemitismus ist klar erkennbar.

Wir erkennen die Wichtigkeit der Türkei an und schätzen iher Rolle in der Region. Wir sind seit langem Freunde der Türkischen Republik und haben die Beziehung zu ihrer Regierung stets geschätzt. Im Geiste dieser historischen Beziehung möchten wir unsere tiefe Sorge ausdrücken, sie daran erinnern, dass sie Antisemitismus einst als ´Verbrechen gegen die Menschlichkeit´bezeichnet haben und sie dazu aufrufen, diese verstörenden Entwicklungen anzgehen.

Respektvoll,

David A. Harris
Executive Director
American Jewish Committee

Abraham H. Foxman
National Director
Anti-Defamation League

Daniel S. Mariaschin
Executive Vice President
B'nai B'rith International

Malcolm Hoenlein
Executive Vice Chairman
Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations

Thomas Neumann
Executive Director
The Jewish Institute for National Security Affairs"

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