Montag, 9. Juni 2008

EM 2008: Schweiz schickt Fatih Terim und seine B-Elf nach Hause

Wenn man den Worten von Erman Toroglu (türk. Sportjournalist und ehemaliger Schiedsrichter) Gehör schenkt, dann ist das vorzeitige Ausscheiden der türkischen Nationalmannschaft überhaupt keine Überraschung, sondern vielmehr von Anfang an vorprogrammiert.

Herr Toroglu reflektiert in seinen Artikeln die Ansichten sehr vieler Türken und scheut auch nicht davor zurück diese öffentlich kundzutun. Auch wenn ein offizielles Scheitern der "B-Auswahl" von Herrn Terim noch nicht amtlich ist, so scheint es, dass Herr Toroglu einer der Journalisten-Pioniere ist, die ohne großen TAMM TAMM eins und eins zusammenzählen können. Folglich dürfte sehr bald die Mehrzahl der türkischen Medienvertreter Herrn Toroglu mit Pauken und Trompeten folgen.

In jedem Fall kann man davon auszugehen, dass bereits nach der letzten verpatzten EM-Teilnahme von Herrn Terim (EM 1996: 0 Tore & 0 Punkte), sein Auftritt als türkischer Nationaltrainer am kommenden Mittwoch gegen die Schweiz auch für Ihn persönlich Finalcharakter hat. Für Yildiray Bastürk, Halil Altintop und viele andere Hoffnungsträger stünde dann jedenfalls die Tür zur türkischen Nationalmannschaft gerechterweise wieder offen. mehr...

Religiösität im 21. Jahrhundert

Der Vorsitzende des Amtes für Religiöse Angelegenheiten, Prof. Dr. Ali Bardakoğlu, hat anlässlich eines Seminars in Erzurum seine Vorstellungen von Religiösität im 21. Jahrhundert geäußert, und dem Bestreben seiner Behörde Nachdruck verliehen, den "türkischen Weg" als Modell in der islamischen Welt zu verankern.

So sagte Bardakoğlu, dass eine Religiösität, die es nicht schaffe, moralische Werte zu schaffen und diese auch zu leben eine unreife und unzivilisierte Form der Religiösität sei. In seinem Begriff von moralischen Werten seien auch Kultur, Kunst, Ästhetik und Musik enthalten, die es unter den speziellen Bedingungen der laizistischen türkischen Republik mit der Religion zu versöhnen gelte. Dies sei nicht nur wichtig für die Türkei, sondern zu gleichen Teilen auch für die an die Türkei angrenzende arabische Welt sowie für den Westen. mehr...

The Wall Street Journal: Türkischer Putin verdient den Abgang

Michael Rubin hat dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in einem Kommentar für das "Wall Street Journal" diktatorische Tendenzen attestiert.

Rubin bezieht sich dabei nicht nur auf die Verkaderung der höheren Beamtenschaft durch AKP-Gefolgsleute und den Skandalverkauf der atv-Sabah-Gruppe an die Calik-Holding samt rund 30 weiteren anhängigen Fällen von Korruption durch türkische Regierungsmitglieder. Sorge bereitet ihm auch die inflationäre Verbreitung anti-westlicher, und insbesondere anti-amerikanischer Verschwörungstheorien. So sei die Türkei laut dem Pew Global Attitudes-Bericht das Land mit der höchsten anti-amerikanischen Stimmung auf der Welt. mehr...

18 beste Schauspieler in Adana

Der Große Filmpreis der Türkei, der jedes Jahr in Adana im Rahmen des "Altın Koza"-Filmfestivals vergeben wird, bot in diesem Jahr eine große Überraschung. Der Preis für den besten männlichen Hauptdarsteller wurde an 18 Schauspieler gleichzeitig vergeben.

So konnten sich Teoman Kumbaracıbaşı, Murat Öncül, Ali Çelik, Murat Makçı, Murat Kılıç, Ruhi Sarı, Mustafa Kırantepe, Hasan Şahintürk, Barış Yıldız, Emin Gürsoy, İnan Temelkuran, Güven İnce, Kadir Çermik, Ali Rıza Kubilay, Öner Erkan, A. Mümtaz Taylan, İnan Ulaş Torun und Aykut Kayacık über die Auszeichnung für ihre Rollen in Inan Temelkurans Film "Made in Europe" freuen. Temelkuran erhielt auch den Großen Preis der Jury. Als bester Film wurde "Sonbahar" (zu deutsch: "Herbst") von Özcan Alper ausgezeichnet. mehr...

Performanski im Supper-Club



Die Istanbuler Kunstplattform GalataPerform lädt am 11. Juni um 20.30 Uhr zu einer Kunst-Party mit Speisen, Getränken, guter Musik und vor allem künstlerischen Performances in den Supper Club im trendigen Stadtteil Ortaköy ein. Reservierungen sind ratsam, da mit brechend vollem Haus zu rechnen ist.
mehr...

Türkisches Parlament will Verfassungsgericht aushebeln

Ahmet Iyimaya (AKP), der Vorsitzende des Juristischen Auschusses der Türkischen Nationalversammlung, hat in einem Grundsatzpapier angeregt, Entscheidungen des Verfassungsgerichts vom Parlament aufheben zu lassen.

So schlägt Iyimaya vor, dass mindestens ein Drittel der Abgeordneten per schriftlicher Eingabe ein Verfahren zur Aufhebung der verfassungsgerichtlichen Urteile anstossen können sollen, und dass eine endgütlige Entscheidung hierüber von mindestens drei Fünftel der Abgeordneten per geheimer Abstimmung getroffen werden solle.

Ferner soll es dem Verfassungsgericht untersagt werden, sich die nächsten fünf Jahre nach einem solchen parlamentarischen Aufhebungsvotum mit dem selben Thema zu beschäftigen. Die parlamentarische Widerspruchsfrist soll zehn Tage nach Veröffentlichung der Verfassungsgerichtsurteile in der "Resmi Gazete", dem türkischen Pendant zum Bundesanzeiger, erlöschen. Die Urteile des höchsten türkischen Gerichts sollen nach Iyimayas Vorschlag somit erst zehn Tage nach der Veröffentlichung im Staatsanzeiger umgesetzt werden.

Was dies für das Verbotsverfahren gegen die AKP bedeuten würde, bleibt abzuwarten. mehr...