Freitag, 1. August 2008

Dieser junge Mann ist ein echtes Vorbild

Im osttürkischen Diyarbakır hat ein 17-jähriger seinen Vater bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, da dieser von ihm wiederholt verlangte seinen Bruder, den Onkel des Jugendlichen, zu töten.

Der Jugendliche sagte aus, dass sein Vater ihm eine Waffe verschafft habe, mit der dieser seinen Onkel töten sollte. Als der 17-jäjhrige sich wehrte, erlitt er wiederholt körperliche Gewalt. Somit habe er keine andere Möglichkeit gesehen, als sich der Staatsanwaltschaft anzuvertrauen. Er sei absolut gegen Blutfehden und wolle nicht mehr nach Hause zuürck müssen. Die Staatsanwaltschaft stellte den Jugendlichen unter den Schutz des Jugendamtes. Hoffentlich geht von dem Verhalten des Jugendlichen ein eindeutiges Signal an Jugendliche in vergleichbaren Situationen aus. mehr...

Verheerende Walbrände in Antalya

In der Region um Antalya ist es nach Angaben örlicher Behörden zu den schwersten Waldbränden in der Geschichte der Stadt gekommen.

Die Löscharbeiten werden durch immer wieder aufkommende heftige Winde erschwert. So befänden sich genug Helfer und Arbeitsgerät am Einsatzort, dieses könne jedoch wegen der Wetterbedingungen nicht effizient eingesetzt werden. Zahlreiche Ortschaften der Region wurden noch in der Nacht evakuiert. Da sich die Flammen immer schneller ausbreiten, sind mittlerweile auch antike Stätten wie z.B. des antike Amphitheater von Aspendos akut gefährdet. Die Feuerwehren haben insbesondere um diese Stätten herum für besondere Sicherheitsmaßnahmen gesorgt.

Wie der Aydoğan Türedi, der Pressepsrecher der Wald- und Forstbehörde Antalyas mitteilte, sei der einzige Trost dieser Tragödie von nationalem Ausmaß, dass bislang keine Menschen umgekommen seien.
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Kehrt Çarşı zurück?

Wie der Türkeimonitor berichtete, hat sich Çarşı, eine der schillerndsten Fan-Gruppierungen des internationalen Fußballs, vor einiger Zeit aufgelöst.
Seit geraumer Zeit kuriseren in diversen Foren Meldungen, wonach die Anhänger von Beşiktaş Istanbul ein Comeback starten wollen. Der Anführer der Gruppe, der armenischstämmige Alen Markayan, hat die entsprechenden Berichte zwar nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Grüchten zufolge litten die Çarşı-Mitglieder daran, ihre Mannschaft nicht mehr im gewohnten Maße unterstützen zu können. Eine Entscheidung dürfte auf der Homepage der Gruppierung kommuniziert werden.

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Explosion in Schülerwohnheim in Konya - Mindestens 16 Tote

In Taşkent bei Konya ist es in einem Schülerwohnheim zu einer Explosion gekommen. Dabei wurden 16 Schüler getötet, 27 zum Teil schwer verletzt. Mit 3 verschütteten Schülern konnten die Rettungskräfte über deren Mobiltelefone Kontakt aufnehmen.

Die Explosion ereignete sich aus bisher ungeklärten Gründen um 4 Uhr morgens. Kurz nach der Detonation sank das 3-stöckige Gebäude, in dem auch Korankurse abgehalten wurden, in sich zusammen.
Im Zuge der Rettungsarbeiten wurden bislang die Leichen von 16 Mädchen geborgen. An der Bergung der Opfer beteiligt sich neben dem Zivilschutz auch die Gendarmerie. Die Verwundeten werden mit Armee-Hubschraubern nach Konya geflogen. Die Zahl der Schüler, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in demGebäude aufhileten, war allerdings unbekant. Örtliche Behördenvertreter gehen von 45 bis 50 Personen aus. mehr...

Das AKP-Urteil und seine politischen Konsequenzen

Bei aller Erleichterung über den glimpflichen Ausgang des Verfahrens gegen die türkische Regierungspartei AKP darf eines nicht vergessen werden: Mit dem Urteil des türkischen Verfassungsgerichts sind die politischen No-Go-Areas für die AKP definiert.

So hat das Verfassungsgericht festgestellt, dass in der AKP anti-laizistische Kräfte am Werk sind. Da die Partei jedoch nicht als Zentrum bzw. steuernde Instanz einer solchen Bewegung identifiziert werden konnte, konnte sie einem Verbot gerade noch entgehen. Gleichwohl sind nun insbesondere jene Punkten, die der Generalstaatsanwalt beim Verfassungsgericht angemahnt und für ein Verbot als ausreichend betrachtet hatte, nunmehr offene Wunden der AKP.
Sollte die Partei auch in Zukunft durch ihren gewohnten Eifer bei den Themen Kopftuchfreiheit in Schulen, bildungspolitische Aufwertung von Absolventen der Imanm- und Vorbeterschulen sowie Verkaderung des Staatsapparates auffallen, wird Staatsanwalt Yalçınkaya wohl nicht damit zögern, ein erneutes Verbotsverfahren gegen die AKP anzustrengen.

Verfassungsgerichtspräsident Haşim Kılıç hatte bei der Urteilsfindung angemahnt, dass die Politk die Hürden für Parteienverbote höher legen müsse, um der Türkei ähnliche Phasen politischer Parese zu ersparen. Kılıç hat die mit der politischen Lähmung einhergehende Polarisierung am eigenen Leib erfahren müssen. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass seine Frau ein Kopftuch trägt, wurde er immer wieder zum AKP-Sympathisanten erklärt und vielfach unter der Gürtellinie angegriffen. Dass er der einzige Richter war, der sich klar gegen ein Verbot aussprach, wird es ihm in dieser Hinsicht nicht einfacher machen.

Mit seinem Appell an die Legislative war ein Aufruf an die politischen Parteien verbunden, den republikanischen und laizistischen Grundwerten aufrichtig verbunden zu sein.
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