Montag, 13. Oktober 2008

Erdoğan wiederholt sich: Die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Türkei werden minimal sein

Vom 13. bis zum 19. Oktober findet in der Türkei die „11. Außenhandelswoche“ statt, in welcher die Bedeutung türkischer Exporteure für die türkische Wirtschaft thematisiert wird. Landesweit werden hierzu diverse Veranstaltungen, wie B. Seminare zur Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen mit Nachbarländern und Preisverleihungen für erfolgreiche Exporteure veranstaltet. In einem Interview, welches im Anschluss an die Eröffnung der 11. Außenhandelswoche statt fand, räumte der türkische Premier Reccep Tayyıp Erdoğan heute ein, dass auch die Türkei die Auswirkungen der globalen Finanzkrise zu spüren bekommen werde, diese seien aber nur minimal.

Erdoğan betonte, dass die Türkei bereits Lehren aus vergangenen ökonomischen Krisen gezogen hätte und somit bestens vorbereitet sei. Vielmehr gebe es indes einige Herrschaften, die auf den Ausbruch einer Wirtschaftkrise in der Türkei ungeduldig warten, um politischen und wirtschaftlichen Erfolg aus eben dieser erzielen. „Aber diese Gelegenheit werden wir Ihnen nicht geben“, so Erdoğan weiter. Nach sondakika.com soll Erdoğan in seiner Rede, ohne konkrete Namen zu nennen, den türkischen Industriellen-Verband TÜSIAD attackiert haben. Wie der Türkeimonitor bereits berichtete, hatte die Vorsitzende der TÜSIAD Arzuhan Yalçındağ bereits vor den definitiv eintretenden Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Türkei gewarnt.

Indes werden die Stimmen derjenigen, die vor den Folgen der Finanzkrise auf die Türkei warnen, immer zahlreicher. Der Präsident der Istanbuler Handelskammer (ITO), Dr. Murat Yalçıntaş, betonte, dass sich die Weltwirtschaft gegenwärtig in einem Restaurationsprozess befinde und dass die Istanbuler Handelskammer bereits einen Bericht zur Finanzkrise vorbereitet habe, welchen sie an die Regierung weiterleiten werde. Yalçıntaş warnt die Türkei auf der Internetseite der ITO davor, die Augen vor der Finanzkrise verschließen. Vielmehr müsse die Regierung im Vorfeld alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um vorbereitet auf die Auswirkungen der Finanzkrise zu sein. Insbesondere der türkischen Zentralbank falle diesbezüglich eine besondere Rolle zu, so Yalçıntas. Diese müsse die Entwicklungen im türkischen Bankensektor antizipieren, um rechtzeitig und schnell reagieren zu können.