Montag, 13. Oktober 2008

Verbraucherschützer schlagen Alarm

Der Präsident des Dachverbandes der türkischen Verbrauchervereinigungen (TÜDEF), Ali Çetin, verlangt bessere Kontrollmechanismen für Lebensmittel. Vor dem Hintergrund des Melamin-Skandals in China fordert er dazu auf, die türkischen Verbraucher generell über die gesundheitlichen Risiken von Lebensmitteln zu informieren und die betroffenen Produkte aus dem Handel zu ziehen.

In einer schriftlichen Stellungnahme äußert sich Çetin mit folgenden Worten: „Leider ist es derzeit nicht möglich, den zuständigen Behörden eine ausreichende Lebensmittelprüfung zu bescheinigen. Die Kontrollinstitutionen verfügen gegenwärtig nicht über die notwendige Infrastruktur, wie moderne Qualitätssysteme, Labor- und Kontrollgeräte, um den Mindeststandard an Lebensmittelkontrollen durchzuführen. Gegenwärtig ist der türkische Lebensmittelmarkt durchdrungen von Millionen von ´Billigprodukten´.“

Der türkische Lebensmittelmarkt sei mittlerweile ein Paradies für gefährliche Lebensmittel geworden, so Çetin, die auf legalem und illegalem Wege problemlos in den Markt eingeschleust werden könnten. Insbesondere aus China importiertes und verseuchtes Baby-Milchpulver und andere Produkte werden nicht auf Melamin überprüft, da entsprechend ausgestattete Laboratorien erst gar nicht vorhanden seien. Daher ist auch nicht verwunderlich, dass es gegenwärtig in der Türkei keine aussagekräftigen Informationen über Produkte gibt, die Melamin enthalten. Eine effizientere Lebensmittelüberwachung sei nach Çetin daher nur möglich, wenn die mit dieser Aufgabe betrauten Institutionen zukünftig unter einem Dach gebündelt werden. Derzeit obliegt die Überwachung der Lebensmittelsicherheit in der gesamten Türkei nach Angaben von sonhaberler.com sieben Ministerien, drei autonomen Institutionen und einem Staatssekretär.

Übrigens besteht in der EU ein generelles Importverbot von Milcherzeugnissen aus China.