Donnerstag, 24. Juli 2008
Akbank präsentiert Legenden
In der Hagia Irini-Kirche, dem Cemal Reşit Rey, dem Akbank Kunst-Zentrum, dem Babylon, Talimhane und dem Ghetto werden neben etablierten Künstlern wieder viele Nachwuchsjazzer ihr Können präsentieren. Die Stars der Veranstaltung sind eindeutig Stephan Micus, James Carter und Ron Carter. Micus ist bekannt dafür, traditionellen Instrumenten moderne Klangfarben abzugewinnen. James Carter, der zuletzt bei Unviersal Jazz das Album "Present Tense" herausgab, gilt seit über zehn Jahren als einer der besten Saxofonisten der Welt. Der Bassist und Violincellist Ron Carter gilt seit den 60er Jahren als einer der besten Jazzmusiker der Welt.
Weitere Infos gibts hier. mehr...
Fethi Naci ist tot
Naci, der mit vollem Namen Ismail Naci Kalpakçıoğlu hieß, starb gestern morgen in seinem Haus in Istanbul. Seine erste Kritik über Behçet Necatigils Erstlingswerk "Kapalı Çarşı" wurde im Winter 1945-46 in der Zeitschrift Aksu veröffentlicht. Für sein Werk "Ein Erzähler: Sait Faik - Ein Romancier: Yaşar Kemal" erhielt Naci 1991 den Literaturpreis der Sedat Simavi-Stiftung.
Die Nachricht von Nacis Tod sorgte für große Trauer in der türkische Literatur-Szene. So sagte Tarık Günersen, der Vorsitzende der türkischen Sektion von PEN, daß die türkische Literatur dem Mann, der sein Leben der Entwicklung des Romans als literarische Kunstform gewidmet habe, großen Dank schulde. Der Vorsitzende der Vereinigung Türkischer Schriftsteller, Hicabi Kirlangic, sagte dass der Tod Nacis ein unwiederbringlicher Verlust für die Türkei sei. Naci werde durch seine Kritiken, die nach wie vor von jedem Literaturinteressierten gelesen werden sollten, weiter leben. mehr...
EU-Standards vs. türkische Käsevielfalt

Wie die Radikal Online heute kurz berichtet soll in naher Zukunft dem mannigfaltigen Käsesortiment der Türkei durch entsprechende PR-Aktionen noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Türkei verfügt über ein sehr großes Spektrum an Käsesorten. Neben industriell produziertem Käse existieren, ähnlich wie in anderen Ländern, regionale Käsesorten. Hinzu kommt aber, dass ein Großteil des Käses in privaten Haushalten produziert und dann über Straßen- und Zwischenhändler vertrieben wird, ohne dabei EU-Hygienestandards gerecht zu werden. Daher ist zu erwarten, dass eben diese in hausarbeit produzierte Käsevielfalt mittelfristig durch die Übernahme und Anwendung des Acquis Communautaire in Ihrer Existenz akut gefährdet ist.
Es wird sich zeigen, ob die türkische Käsevielfalt tatsächlich wegreguliert wird oder vielleicht doch noch ein Weg gefunden wird, sie als "Kulturerbe" zu konservieren. mehr...
ODTÜ-Rektor antwortet mit Wettbewerb
So sagte Akbulut, dass man durchaus in Erwägung ziehe, ein Denkmal des Bürgermeisters Gökcek auf dem ODTÜ-Campus aufzustellen. Dies habe sich Gökcek durch seine Verdienste um die Wissenschaft und die Städteplanung redlich vedient. So sei denkbar, das Denkmal aus ökologischen Gründen aus Schrott herzustellen. Ferner sei ein Wettbewerb die geeignetste Möglichkeit, das beste Denkmal zu ermitteln. Den Vorsitz der Jury würde Akbulut eigenen Worten zufolge am liebsten dem Künstler Mehmet Aksoy übergeben.
Bürgermeister Gökcek hatte die in Ankaras Altinpark aufgestellte Plastik von Mehmet Akbulut mit dem Titel "Im Land der Elfen" (Periler Ülkesinde) entfernen und zerstören lassen. Zugleich wurde Gökcek mit den Worten zitiert: "Auf so eine Kunst spucke ich!" Das anhängige zivilrechtliche Verfahren gewann der Künstler, der Bürgermeister und die Verwaltung wurden zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt. mehr...
Wir holen Dich selbst wenn Du tot bist
Der populäre Schauspieler rief als Reaktion auf das Schriftstück bei der militärischen Behörde an und erläuterte, dass er von 1960 bis 1962 als Reserveoffizier in Van gedient habe. Daraufhin fragte man ihn, so die Zeitung Vatan, ob er dies auch belegen könne. Als Günaydin fragte, was denn passieren würde, wenn er dies nicht mehr belegen könnte, sagte ihm sein Gesprächspartner in einem äußerst trockenen Ton, dass die türkische Armee erst kürzlich nach Einholung eines ärztlichen Attests einen Mann eingezogen habe, der 1929 geboren wurde. Man würde ihn sogar nach seinem Tod einziehen.
Günaydin gab an, in mehreren Reportagen und Interviews über das Thema Wehrdienst gesprochen zu haben, unter anderem mit Yasar Kemal. Offizielle Belege hätte er jedoch nicht mehr. mehr...
Mittwoch, 23. Juli 2008
Neues Gesicht bei größtem türkischen Kulturförderer
Das Kreditinstitut gilt als der bedeutendste institutionelle Förderer der türkischen Kunst und Kultur. Frau Güngen hat bei der Bank diverse Stationen durchlaufen, zuletzt war sie verantwortlich für den Bereich Corporate Identity and Communication den sie nach der Übernahme der Bank durch die Koç Holding und die italienische Unicredit Group übernahm. mehr...
Die Schicksalswoche
So wird in der Woche vom Montag, den 28. Juli bis Freitag, den 1. August aller Voraussicht nach über den Verbotsantrag gegen die AKP entschieden, die Anklageschrift im Fall Ergenekon vom zuständigen Gericht bewertet und der Hohe Militärische Rat zusammentreten.
Das Verfassungsgericht wird am Montag, den 28. Juli mit den Beratungen über ein Urteil in dem vom Generalstaatsanwalt Yalcinkaya angestrebten Verbotsverfahren beraten. Es wird davon ausgegangen, dass der Senat sein Urteil innerhalb der Woche fällen und verkünden wird.
Das 13. Istanbuler Starfgericht wird am Montag, den 28. Juli über die Annahme der Anklageschrift im Ergenekon-Prozess beraten. Das Verfassen der Anklageschrift hatte sich über ein Jahr erstreckt. Im Verlauf der Ermittlungen wurden viele Prominente, darunter Journalisten, Parteiführer und ehemalige Generäle verhaftet, denen vorgeworfen wird, einen Putsch gegen die AKP-geführte Regierung organisiert zu haben.
Der Hohe Militärische Rat wird vom 1. bis zum 4. August tagen. Das Treffen der militärischen Spitze des Landes dient dazu, den Generalstabschef zu bestimmen und die Führung der einzelnen Teile der Türkischen Streitkräfte zu bestimmen. Als Nachfolger des scheidenden Generalstabschef Büyükanit wird der Kommandeur der Herresstreitkräfte İlker Başbuğ gehandelt. mehr...
Untersuchungskommission sieht Mitschuld von Sicherheitsapparat am Tode Hrant Dinks
Die Kommission, die offiziell als Unterkommission der Parlamentarischen Menschenrechtskommission firmiert, veröffentlichte nun einen 180-seitigen Bericht. Der Vorsitzende Mehmet Ocaktan (AKP) sagte bei der Vorstellung des Berichts, dass sowohl Polizei als auch Gendarmerie durch grobe Vernachlässigung und mangelnde Koordination aufgefallen seien.
Auf die Frage eines Journalisten, ob nicht auch der Istanbuler Polizeidirektor Cerrah eine Mitschuld an dem Mord an Dink trage, antwortete Ocaktan lapidar: "Stell´nicht solche Fangfragen!" Auf die allgemeinere Frage hin, warum die Untersuchungsbefugnis der Kommission sich auf Institutionen erstrecke, jedoch nicht auf Personen, sagte Ocaktan, dass der Komission diesbezüglich die Hände gebunden seien, da eine Entscheidung über ein persönliches Verschulden Einzelner nun die Sache der Gerichte sei.
Ocaktan zeigte sich auch verärgert über Meldungen in der Presse, wonach die von ihm geführte Kommission zur Aufklärung der Hintergründe um den Mord beitragen werde. Dies sei falsch. Vielmehr habe die Kommission das Ziel gehabt, strukturelle und institutionelle Fehler und Versäumnisse zu identifizieren. mehr...
Mobilität bleibt in der Türkei vorerst kostspielig !
Aus volkswirtschaftlicher Perspektive betrachtet, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Türkei über kein flächendeckendes Schienennetz verfügt wie beipielsweise Deutschland, ist diese Situation mehr als Besorgnis erregend. Denn Mobilität bildet das Herzstück einer florierenden Volkswirtschaft. mehr...
Samstag, 19. Juli 2008
Der selbsternannte Zensor Ali Emre Bukağılı
Insbesondere die Formulierung von Gürsel, wonach "Mohammed zwar nach der Heirat mit Hatice reich, aber niemals ein richtiger Mann geworden" sei, erregten den Unmut des Klägers Ali Emre Bukağılı, der für seine Nähe zum Netzwerk um den selbsternannten Adnan Hoca, einen umtriebigen Kreationisten bekannt ist. Dieser zieht mit unwissenschaftlichen Hochglanzbüchern wie dem "Atlas der Kreation" unter dem Pseudonym "Harun Yahya" gegen die Evolutionstheorie zu Felde. Wie die "Hürriyet" berichtete, hat Adnan Oktar zwischen 1988 und 1993 in mehreren psychologischen Attesten eine paranoide Schizophrenie attestiert bekommen.
Bukağılı zog gegen die Veröffentlichung der türkischen Version von Richard Dawkins Buch "The God Delusion" ebenfalls vor Gericht und klagte darüber hinaus gegen den Vertrieb des Buches "Der Geburtstag Gottes" von Burak Özdemir, in dem der Autor den Chat-Verkehr zwischen Gott und einem atheistischen Werbetreibenden rekonstruiert. In beiden Verfahren wurde zuungunsten des Klägers entschieden. mehr...
Eine kleine Wahlkreisreform
Wie die Kommission im Staatsanzeiger "Resmi Gazete" bekannt gab, hat Istanbul die meisten Abgeordneten hinzugewonnen. So entstammten dem Wahlkreis der Mega-City bislang 70 Abgeordnete, nach der neuen Verteilung werden es 85 sein. Auch Ankara, Bursa, Diyarbakır, Gaziantep, İstanbul, İzmir, Kayseri, Kocaeli, Sakarya, Tekirdağ und Şırnak haben hinzugewonnen. Unter den Verlierern befinden sich unter anderem Konya, Sivas und Trabzon. Auch die Wahlkreisgeografie wurde den neuen Gegebenheiten angepasst. mehr...
Freitag, 18. Juli 2008
Augen auf Herr Thumann!!

Wie die Online-Ausgabe der Radikal gestern berichtete, wurden der türkische Energieminister Hilmi Güler und eine Delegation von Mitarbeitern aus dem Energieministerium im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung in Sivas herzlichst von den Bürgern und Bürgerinnen empfangen. Bei der Begrüßung des Ministers und seiner Delegation fiel jedoch auf, dass Frauen und Männer getrennt voneinander standen. Diese für die Türken bisher atypischen Verhaltenweisen dürften den Leiter der Zeit-Redaktion für den Mittleren Osten Michael Thumann hoffentlich überraschen, da er diese Entwicklungen offensichtlich bisher nicht beobachten oder nicht richtig einordnen konnte. In einem Online veröffentlichten Zeit-Artikel vom 4.07.2008 schreibt er jedenfalls: "Jedoch tut sich der im Land lebende Ausländer schwer, die Iranisierung der Türkei selbst in religiösen Vierteln des Landes zu entdecken." mehr...
Donnerstag, 17. Juli 2008
Streit zwischen ODTÜ und Ankaras Bürgermeister kurz vor Eskalation
So hat die Kommunalverwaltung unter Gökcek der ODTÜ vorgeworfen, dass 45 Bauten auf ihrem Campus illegal errichtet worden seien. Bürgermeister Gökcek unterstrich seine Entschlossenheit mit folgenden Worten: "Wenn es sein muss, werde ich die gesamte ODTÜ abreissen lassen." Der Rektor der ODTÜ hatte vor geraumer Zeit juristische Schritte gegen die Kommunalverwaltung eingeleitet, da diese dass Vertrauen der Bevölkerung in die Universität mit nicht vorhandenen, beziehungsweise falsch dargelegten Trinkwasseranalysen zu Gunsten der Verwaltung ausgenutzt hatte.
Der Bezirksbürgermeister von Cankaya, dem Regierungsviertel Ankaras, Muzaffer Eryılmaz, ist der ODTÜ nun zu Hilfe geeilt und hat Oberbürgermeister Gökcek eine Liste mit illegalen Bauten überreicht. O-Ton Eryılmaz: "Wenn Du Dich traust, dann reiss auch diese Bauten ab!" Unter den aufgelisteten Objekten befindet sich ein Anbau des Ministerpräsidialamts, das Aussenministerium, das Ministerium für Arbeit und Soziales, das Amt für Religiöse Angelegenheiten, das Ministerium für Tourismus, das Ministerium für Wirtschaft und Handel sowie das Umweltministerium.
mehr...Die Türkei: Reich an Kultur - arm an Museen
Wie der Verband der Reiseveranstalter TÜRSAB in einer komparativen Studie in 20 Ländern feststellte, liegt die Zahl der Museen in den Ländern, mit denen die Türkei direkt um Touristen konkurriert, um ein Vielfachses höher. So befinden sich in Spanien 3.790, in Italien 1.343 und in Frankreich 1.207 Museen.
An der Spitze der Liste befinden sich die USA mit insgesamt 17.500 Museen, an zweiter Stelle folgt Deutschland mit 6.501 Museen. Österreich verfügt über 2.400 Museen, Brasilien über 2.000 und England über 1.850.
In der Türkei gibt es insgesamt 295 Museen, die vom Staat oder privaten Initiativen getragen werden. mehr...
Rapporteur des Verfassungsgerichts: Die AKP sollte nicht verboten werden
Dieser Bericht hat jedoch nur den Charakter einer Empfehlung und ist für die Richter nicht bindend. Can stellt in seinem Bericht insbesondere fest, dass die AKP zur Erreichung ihrer Ziele nicht auf Gewalt zurückgreift. Die Schließung einer Partei sei in einem demokratischen System ein schwerwiegender Schritt. Unter den gegebenen Bedingungen sei ein Verbot der AKP mit den Venedig-Kriterien nicht vereinbar. Neben den Venedig-Kriterien hat Can Urteile des Europäischen Menschengerichtshofs, Menschenrechtscharten, sowie vorangegangene Urteile des Vefassungsgerichts berücksichtigt.
Can weist in seinem Bericht insbesondere darauf hin, dass die Äußerungen einzelner Parteimitglieder kein Grund für ein Verbot sein können, da diese unter dem verfassungsrechtlich garantierten Schutz der Meinungsfreiheit stünden. Das negative Urteil des Verfassungsgerichts zum Tragen von Kopftüchern hätte, so Can, die Gefahr in Verzug, von der Generalstaatsanwalt Abdurrahman Yalçınkaya hinsichtlich der Aktivitäten der AKP sprach, ausgebremst. mehr...
Mittwoch, 16. Juli 2008
Interessant, Herr Botschafter
So sagte Parris, dass das Urteil in dem Verfahren entweder Mitte August oder spätestens Ende August, höchstwahrscheinlich an einem Freitag zu erwarten sei. So gebe es noch die Hoffnung auf das Scheitern eines Verbots, welches für die Beitrittsbemühungen der Türkei zur EU sehr negative Konsequenzen haben werde. Auch die Beziehungen zu den USA würden sich laut Parris hierdurch verschlechtern.
Im Falle eines Verbots sei es sehr schwer, den Platz Erdogans zu füllen, da dieser ein sehr charismatischer Führer sei. Die Veranstaltung liegt als Audiodatei hier vor. mehr...
Textilproduzenten wandern ab!
Diese Entwicklungen lassen vermuten, dass der Qualitätsvorsprung der Türkei in der Textilproduktion gegenüber Ländern wie China oder Indien langsam aber sicher aufgebraucht ist. mehr...