Dienstag, 10. Februar 2009

Neue Bestimmungen zur Mitnahme von Flüssigkeiten auf türkischen Flughäfen

Ab dem 1. März werden die EU-Bestimmungen für das Mitführen von Flüssigkeiten im Handgepäck nun auch in der Türkei durchgeführt werden.

Ab dem 1. März 2009 wird man, so berichtet Can Kocadere von Business Travel Service in Frankfurt, bei innertürkischen Flügen und auf dem Rückflug aus der Türkei nach Deutschland nur noch begrenzt Flüssigkeiten mit im Handgepäck führen dürfen. Ähnlich wie in der EU dürfen dann Flüssigkeiten, Gels und Sprays nur noch in Behältern von bis zu 100 ml mitgenommen werden und müssen in geeigneten Plastikbeuteln verschlossen werden.

Diese dürfen höchstens einen Liter Volumen besitzen, müssen durchsichtig und wieder verschließbar sein.

Ausgenommen von der Regelung sind Babynahrung und Medikamente, die man während des Fluges benutzen bzw. einnehmen muß.

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Donnerstag, 29. Januar 2009

Türkische Bibliothek in Berlin

Die "Türkische Bibliothek", eine Editionsreihe des schweizer Unionsverlags, wird vom Februar bis zum Ende Juli in Berlin ausgestellt und anhand von Lesetafeln präsentiert.

Die Türkische Bibliothek präsentiert Meilensteine der türkischen Literatur von 1900 bis in die Gegenwart. Unterstütz wird das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung.

Im Berliner Zentrum Moderner Orient wird die Reihe vom 2. Februar bis zum 31. Juli durch Ausstellungstafeln der Stiftung Lesen vorgestellt.

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Freitag, 23. Januar 2009

Hoffnung im Kampf gegen Diabetes

Das Hormon Leptin galt lange Zeit als Wunderwaffe gegen Fettleibigkeit, denn Leptin sendet chemische Botschaften aus, die den Hunger zügeln und bewirken, dass der Körper Energie aus den Fettreserven gewinnt. Allerdings greift dieser Effekt nur bei Schlanken, nicht jedoch bei Übergewichtigen. Forschungsergebnisse des renommierten türkischen Wissenschaftlers Prof. Dr. Umut Özcan (29) von der Harvard Universität wecken, nach Angaben der Taraf, die Hoffnung, dass gerade Übergewichtige von den Effekten des Wunderhormons Leptin profitieren können.

Aus den Forschungsergebnissen lässt sich nach Angaben der Wissenschaftler schlussfolgern, dass sich eine vollkommen neue Basis für die Behandlung von Fettleibigkeit ergibt.

Wie Harvard Online berichtet ist es dem türkischen Wissenschaftler Prof. Dr. Umut Özcan und seiner Forschungsgruppe gelungen erstmals zu zeigen, dass fettleibige Mäuse mit Diabetes vom Typ 2 erhöhten Stress im endoplasmatischen Retikulum (ER) vorweisen, wodurch das ER überlastet ist und seine Funktionen nicht richtig entfalten kann. Das Forscherteam konnte nachweisen, dass ER-Stress und die daraus resultierende Aktivierung von weiteren Kettenreaktionen die Wirkung von Leptin im Gehirn blockiert. Durch den Einsatz von chemischen Chaperonen kann der ER-Stress reduziert und somit das Gehirn erneut für Leptin re-sensiblisiert werden, was in Verbindung mit dem Einsatz von Leptin zu einer Gewichtsreduzierung führt. Chaperone sind Proteine, die neuen synthetischen Proteinen „helfen“ sich korrekt zu falten, sprich ihre dreidimensionale Struktur zu erhalten, um so fehlerfrei zu funktionieren.

„Ich denke, dass unsere Studie für die Behandlung von Fettleibigkeit neue Hoffnung weckt“, so Prof. Dr. Özcan. Andere Wissenschaftler hoffen nun, dass die durch Prof. Dr. Özcan seit 2006 bis heute gewonnen Erkenntnisse und Ergebnisse direkt auf den Menschen übertragen werden können.

Prof. Dr. Özcan ist Assistenz-Professor für Kinderheilkunde im Kinderkrankenhaus in Boston und gehört zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Zuckerkrankheit. Hier können Sie den in der Zeitschrift Cell Metabolism am 7. Januar 2009 veröffentlichten Artikel von Prof Dr. Özcan und seinen Mitarbeitern einsehen.

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Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma spielen im İş Sanat

Die Kunst- und Kulturplattform İş Sanat beherbergt Ende Januar und Anfang Februar mit Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma zwei Ausnahmekünstler von Weltrang.

Das der türkischen İş Bank zugehörige Kulturzentrum İş Sanat hat zwei große Coups zu vermelden.

Am 29. Januar spielt der Saxophon- und Klarinettvirtuose Paquito D´Rivera mit seiner Band in Istanbul. D´Rivera ist nicht nur ein Großmeister der afro-kubanischen Musik, sondern zugleich der erste Musiker der Welt, der sowohl in der Kategorie „Latin Jazz“, als auch in der Kategorie „Klassik“ einen Grammy gewinnen konnte.

Am 4. Februar werden Yo-Yo Ma und Kathryn Stott Freunde der Klassik verzücken. Yo-Yo Ma, der zu Obamas Amtseinführung spielen durfte, gilt vielen als der beste Cellist der Welt. Das Programm der beiden umfasst Werke von Schubert, Schostakowitsch, Piazzolla, Gismonti/Carneiro und Franck.

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Die Türkei – Ein Land voller „Slumdog Millionaires“

Die globale Krise hat auch die Türkei fest im Griff. Dies lässt die Bevölkerung nach immer verzweifelteren Auswegen aus ihrer persönlichen Finanzkrise suchen. Eine Untersuchung zeigt nun: Von 100 über-18jährigen warten 15 auf die Teilnahme an einem Gewinnspiel.

Die Steuerberaterkammer von Istanbul ISMMMO hat nach Angaben von NTV eine Studie vorgelegt, aus der hervorgeht, dass sich rund 2,5 Mio. volljährige Türken auf Wartelisten für die Teilnahme an einem Fernsehgewinnspiel befinden. Legt man zugrunde dass 60% der türkischen Bevölkerung volljährig sind und die Teilnahme an Gewinnspielen erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet ist, so ergibt sich dass 15 % der volljährigen Bevölkerung auf ihr Millionenlos wartet.

Die Studie weise darauf hin, dass auch die an sich sehr populären Fernsehserien Marktanteile an Fernsehgewinnspiele verloren hätten. Auf 9 national sendenden Fernsehkanälen werden zur Zeit 12 Gameshows gezeigt, im Laufe des Jahres sollen mindestens fünf weitere hinzukommen.

Bei den meisten Gameshows stünde der Gewinn von Geld im Vordergrund. Im Fall der äußerst populären Show „Var Mısın Yok Musun“, welches fast das selbe Format wie die deutsche Sendung „Deal or no deal“ ist, würden die Gewinner jedoch teilweise länger als ein Jahr auf die Ausschüttung ihres Gewinns warten.

Die erste Gameshow der Türkei war das 1963 von ITÜ TV ausgestrahlte Programm „Talih Kuşu“ (wörtl.: Glücksvogel), welches von Halit Kıvanç moderiert wurde. Der Name war Programm, denn zu gewinnen gab es einen – Kanarienvogel.

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Jüdische Organisationen schreiben offenen Brief an Erdogan

Die fünf größten jüdischen Vereinigungen der USA haben den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem offenen Brief dazu aufgerufen, gegen den in der Türkei rapide anwachsenden Antisemitismus vorzugehen.

Der Wortlaut des offenen Briefes vom American Jewish Committee (AJC), B’nai B’rith, Anti-Defamation League (ADL), Conference of Major American Jewish American Organizations und dem Jewish Institute for National Security Affairs lautet wie folgt:

"Sehr geehrter Premier Erodgan,

Wir schreiben um unsere tiefe Besorgnis über die aktuellen antisemitischen Entwicklungen in der Türkei zum Ausdruck zu bringen.

Viele Vorkommnisse der jüngsten Zeit geben uns großen Anlass zur Sorge. Vor dem belagerten Israelischen Konsulat bringen Demonstranten ihre Hass auf Juden zur Sprache. Plakate, die in ganz Istanbul zu sehen sind, machen antijüdische Propaganda. An die Tür eines Geschäftes nahe der Universität Istanbul, welches einem Juden gehört, wurde ein Poster aufgehangen, auf dem geschrieben steht: ´Kauft nicht hier ein, der Besitzer ist Jude´. Der Anschlag auf die Synagoge in Izmir hat dazu geführt, dass die einzige Synagoge der Stadt so gut wie geschlossen ist.

Wir sind mit der Ansicht ihrer Regierung über die Situation im Gaza-Streifen und mit ihren unwirschen Äußerungen nicht einverstanden. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Verwantwortung für diesen Konflikt bei der terroristischen Hamas liegt, und dass es Israel gestattet, und vielmehr geboten ist, sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Wir sollten nichtsdestotrotz darin übereinkommen, dass solche Meinungsverschiedenheiten Antisemitismus weder in der Türkei noch anderswo rechtfertigen.

Die Türkei rühmt sich zurecht ihrer jahrhundertelangen Koexistenz mit Juden. Heute jedoch fühlen sich unsere jüdischen Freunde belagert und bedroht. Die Verbindung zwischen der aufrührerischen Denunziation Israels durch türkische Offizielle und dem Aufkeimen des Antisemitismus ist klar erkennbar.

Wir erkennen die Wichtigkeit der Türkei an und schätzen iher Rolle in der Region. Wir sind seit langem Freunde der Türkischen Republik und haben die Beziehung zu ihrer Regierung stets geschätzt. Im Geiste dieser historischen Beziehung möchten wir unsere tiefe Sorge ausdrücken, sie daran erinnern, dass sie Antisemitismus einst als ´Verbrechen gegen die Menschlichkeit´bezeichnet haben und sie dazu aufrufen, diese verstörenden Entwicklungen anzgehen.

Respektvoll,

David A. Harris
Executive Director
American Jewish Committee

Abraham H. Foxman
National Director
Anti-Defamation League

Daniel S. Mariaschin
Executive Vice President
B'nai B'rith International

Malcolm Hoenlein
Executive Vice Chairman
Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations

Thomas Neumann
Executive Director
The Jewish Institute for National Security Affairs"

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Donnerstag, 22. Januar 2009

CHP benennt Bürgermeister-Kandidaten für Istanbul

Die Republikanische Volkspartei CHP hat für die anstehenden Kommunalwahlen ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters von Istanbul bekannt gegeben. Es ist Kemal Kılıçdaroğlu, der sich insbesondere durch das TV-Duell mit Dengir Mir Mehmet Fırat von der AKP einen Ruf als Saubermann geschaffen hat.

Der aktuelle Bürgermeister von Istanbul, Kadir Topbaş (AKP), lag in allen bisherigen Umfragen vorne. Das Meinungsforschungsinstitut Konsensus veröffentlichte jedoch vor wenigen Tagen eine Studie, wonach die AKP im Falle einer Kandidatur Kılıçdaroğlus keine Chancen auf einen Wahlsieg hätte.

Kemal Kılıçdaroğlu erfuhr auf einer Reise von seiner Nominierung und macht sich sofort auf den Weg in die Parteizentrale nach Ankara. Seine Nominierung könnte der AKP empfindlichen Schaden zufügen, denn der Politiker gilt als redegewandter, bodenständiger und vertrauenswürdiger Volksvertreter.

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ITO-Präsident Dr. Yalçıntaş blickt optimistisch in die Zukunft

Der Präsident der Istanbuler Handelskammer ITO, Dr. Murat Yalçıntaş zählt die Türkei zu den Gewinnern der Finanzkrise - ab 2010. Auf der Webpräsenz der ITO betont er, dass die gegenwärtige globale Finanzkrise drei Vorteile für die Türkei mit sich bringt.

Im Rahmen eines Dialogs mit Vertretern der Presse äußerte sich Dr. Murat Yalçıntaş zu Themen wie den gegenwärtigen Arbeitsfeldern der ITO, dem Wahlkalender und der türkischen Wirtschaft. Dr. Yalçıntaş machte darauf aufmerksam, dass die EU damit begonnen habe, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu China und anderen fernöstlichen Ländern neu zu überdenken und Ihre Aufmerksamkeit verstärkt Richtung Türkei lenke. Er untermauert seine Interpretation der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf den Richtungswechsel innerhalb der Europäischen Wirtschaft wie folgt: "Die Türkei hat für die Rückgewinnung verlorener Märkte zwei entscheidende Vorteile. Die Kursschwankungen des Dollars und die Hürden bei der Mobilisierung von finanziellen Ressourcen." In diesem Zusammenhang prognostiziert Dr. Yalçıntaş, dass die Bedeutung geographisch nahe gelegener Beschaffungsmärkte zukünftig für die EU eine besondere Rolle spielen werde, um ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse kurzfristig, schnell und häufig befriedigen zu können und die Türkei diesbezüglich einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern habe.

Des Weiteren sprach Dr. Yalçıntaş von einem dritten wichtigen Vorteil der türkischen Wirtschaft, welcher sich nach der Krise bemerkbar machen wird. Insbesondere nach Ende des zweiten Quartals 2009 würden sich die türkischen Märkte „wieder neu beleben" und zu Beginn des Jahres 2010 werde sich in der Türkei ein ernsthafter Anstieg der Nachfrage einstellen, da sich spätestens dann die bislang aufgeschobenen Bedürfnisse und Investitionen entfalten würden. Vor allem das Jahr 2010, in dem Istanbul europäische Kulturhauptstadt ist, werde dazu beitragen, dass die Türkei international auf der Tagesordnung steht. Die Unternehmen, die auf die zukünftigen Herausforderungen und den Nachfrageanstieg gut vorbereitet seien, könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen.

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Dinks Denkmal wird nicht gebaut - wegen Rutschgefahr

Der Bildhauer Mehmet Aksoy hat zu Ehren des ermordeten Journalisten Hrant Dinks ein in den Boden eingelassenes Mahnmal entworfen. Die Bauarbeiten ruhen seit einem Jahr, da die örtliche Bezirksverwaltung die Genehmigung nur für rutschfestes Glas erteilen will.

Das von Mehmet Aksoy entworfene Mahnmal soll an der Stelle platziert werden, an der Hrant Dink vor zwei Jahren erschossen wurde. In 75 cm Tiefe soll eine erschossene weisse Taube auf schwarzem Granit zu sehen sein. Auf die Scheibe soll "Dink" sowie das Geburtsdatum Dinks graviert werden.

Die Bezirksverwaltung von Şişli hat die Baugenehemigung jedoch verweigert, da das Abdeckglas nicht rutschfest sei. Nach dem die Maße zunächst mit 120 mal 120 cm angegeben wurden, hat der Bildhauer nun erklärt, dass die Maße auf 50 mal 100 cm verkleinert wurden, um einer Rutschgefahr vorzubeugen. Der stellvertretende Bürgermeister von Şişli Vasken Barın erklärte gegenüber der Radikal, dass das Problem durch die verkleinerten Maße gelöst werden könne.

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Arzuhan Doğan Yalçındağ als TÜSIAD-Vorsitzende wiedergewählt

Arzuhan Doğan Yalçındağ ist in ihrem Amt als Vorsitzende der Vereinigung Türkischer Unternehmer und Industrieller TÜSIAD bestätigt worden. In einer Ansprache vor der 39. Generalversammlung der wichtigsten Wirtschaftsvereinigung der Türkei wies sie auf die Gefahren der Weltwirtschaftskrise für die Türkei hin.

Yalçındağ sagte, dass die Krise die Türkei zwar sicher beeinträchtigen werde, jedoch könne noch niemand sagen in welchem Ausmaß dies der Fall sein werde. Es komme entscheidend darauf an, wie sich die Türkei auf diese schwierige Zeit vorbereite. Sie rief die Regierung dazu auf, ein wirkungsvolles Krisenmanagement zu entwickeln. Gleichzeitig betonte sie die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds IMF. Sie erwarte, dass in Kürze ein Abkommen über eine Finanzspritze für die Türkei zustande kommen werde.

Sie zeigte sich erfreut, dass die Position des Chefunterhändlers für die Beitrittsverhandlungen zur EU durch die Aufwertung zum Staatsminister institutionalisiert wurde. Arzuhan Doğan Yalçındağ gab als Ziel für einen EU-Beitritt der Türkei das Jahr 2014 aus. 2018 solle die Türkei dann Mitglied der Euro-Zone werden. Die Türkei habe durch ihre konstruktive Mitarbeit im Rahmen der G-20.Runden gezeigt, dass sie anspruchsvolle Aufgaben bewältigen könne.

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Mittwoch, 21. Januar 2009

Wer darf für Sie wählen? Machen Sie den Test!

In der Türkei werden immer wieder Fälle bekannt, in denen Verstorbene oder schlicht nicht existente Personen in aktuellen Wähleristen geführt wurden. Diese "stimmten" regelmäßig für die jeweils regierende Partei. Die CHP bietet der Bevölkerung von Istanbul nun die Möglichkeit online zu recherchieren, wer unter der eigenen Adresse als Wähler verzeichnet ist.

So können die Bewohner Istanbuls unter dieser Adresse herausfinden, wer unter der eigenen Adresse alles als Wähler verzeichnet ist. Bei Abweichungen von der tatsächlichen Struktur der Bewohner kann bei der örtlichen Wahlkommission Beschwerde eingelegt werden.

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Der Fall Çeber kommt heute vor Gericht

Der Türkeimonitor berichtete über den Fall des Engin Çeber, der nach seiner Festnahme wegen des Verteilens einer Zeitung im Metris-Gefängnis in Istanbul gefoltert wurde und an den Folgen seiner Misshandlungen verstarb. Der Fall erregte großes Aufsehen, in Folge dessen sich auch Justizminister Mehmet Ali Sahin offiziell für die Vorkommnisse entschuldigte. Heute beginnt in Istanbul der Prozess gegen 60 Beschuldigte.

Engin Çeber wurde am 28. September in Istanbul verhaftet, weil er gemeinsam mit Freunden die Zeitung „Yürüyüs“ (zu deutsch: Der Marsch) verteilte. Am 8. Oktober wurde der Tod Çebers bekannt gegeben. Was sich in der Zwischenzeit ereignete ist ausreichend belegt und kann nur als Folter bezeichnet werden.

Das 14. Strafgericht in Bakırköy/Istanbul sitzt ab heute gegen 60 Beschuldigte zu Gericht. Aufgrund akuten Platzmangels musste die Verhandlung in das 34. Strafgericht in Bakırköy verlegt werden. 39 Vollzugsbeamte, 3 Angehörige der Gefängnisleitung, 13 Polizisten, 4 Gendarmen und ein Arzt müssen sich wegen des Vorwurfs der Folter und der Misshandlung verantworten.

Viele NGOs solidarisierten sich mit der Familie des Verstorbenen und nehmen als Beobachter am Prozess teil, darunter die Beamtengewerkschaft KESK, der Gewerkschaftsbund DISK, der Verein Zeitgenössischer Juristen ÇHD, die Ärztekammer Istanbul sowie die Architekten- und Ingenieurskammer Istanbul.

Weiterhin beobachten Vertreter von Amnesty International sowie zahlreiche internationale Journalisten den Prozessverlauf.

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!f Istanbul fängt bei Dir an!

Das Istanbuler Festival für Independent-Filme „!f Istanbul“ findet vom 12. bis 22. Februar in Istanbul und Ankara statt.

Im Rahmen des Festivals werden bis zu 70 internationale Filme gezeigt. Da die Filmvorführungen im AFM-Kino statt finden wird das Festival auch als „AFM Festival“ bezeichnet. Es ist das einzige Filmfestival der Türkei mit einer eigenen Sektion für schwullesbische Filme.

Nach Angaben von NTV lautet das Motto des diesjährigen Festivals „Fang bei Dir an!“. Nähere Angaben zu den Filmen liegen noch nicht vor. Auf der offiziellen Seite von „!f Istanbul“, die auf Türkisch und Englisch informiert, kann man sich in den Newsletter eintragen.

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Die Türkei in der Gaza-Krise – Gewinner oder Verlierer?

Während der Gaza-Krise tat sich der türkische Ministerpräsident Erdogan als vehementer Kritiker Israels hervor, wenn nicht gar als vehementester. Die internationale Presse ist sich über die Rolle der Türkei und ihres Regierungschefs uneinig.

So urteilte die Jerusalem Post bereits am 5. Januar dass Erdogans Tiraden, wonach Israels Vorgehen von Allah bestraft würde und sich Israel auf dem Weg zur Selbstzerstörung befinde, der bevorstehenden Kommunalwahl geschuldet sein könnten, spricht jedoch von einer persönlichen Enttäuschung Erdogans .

Die Welt Online, die diese Äußerungen am 19. Januar ebenfalls zitierte, sieht auch Wahlkampfkalkül als Motiv, spricht jedoch wie die Jerusalem Post davon, dass Erdogan von Israel enttäuscht sei, da Israels Premier Olmert das militärische Vorgehen bei einem Besuch in Ankara nur wenige Tage vor der Offensive verneint habe.

Die Financial Times sieht die Vermittlerrolle der Türkei, die sie sich in den Geheimgesprächen zwischen Syrien und Israel erarbeitet hatte, durch die Parteinahme zugunsten der Hamas in Frage gestellt.

Der britische Guardian hingegen spricht von einer entscheidenden Rolle, die die Türkei im Zuge der Vereinbarungen über den Waffenstillstand eingenommen habe. Türkische Diplomaten hätten durch die Gespräche mit dem Hamas-Führer Khaled Meshal in Damaskus gezeigt, dass sie über Gesprächskanäle verfügten, die andere, westliche Diplomaten nicht hätten. Neben der türkischen Pendeldiplomatie mit seinen arabischen Nachbarn hätte die Türkei insbesondere den Iran mit in die Lösung des Konfliktes einbezogen und somit zum Erfolg der Firedensbemühungen beigetragen. Der Guardian spricht in diesem Zusammenhang vom „Neo-Osmanismus“.

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Ein teurer Protest

Während des Besuchs von Staatspräsident Gül anlässlich des 75. Gründungsjubiläums der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Ankara kam es zu Protesten von Studenten. Drei der protestierenden Studenten wurde das Stipendium entzogen, gegen neun läuft ein Disziplinarverfahren.

Am 30. Oktober 2008 beteiligten sich Staatspräsident Gül und Landwirtschaftsminister Mehdi Eker an den Feierlichkeiten anlässlich des 75. Gründungsjahres der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Ankara. Aus Protest gegen die Rolle Güls bei der Vergabe von Hochschulrektorenposten an AKP-nahe Wissenschaftler protestierte eine Gruppe von Studenten gegen das Staatsoberhaupt.

Wie die Radikal berichtet, kam den Studenten ihre Meinungsäußerung teuer zu stehen. So wurden die Studenten vor laufenden Kameras unsanft zum Schweigen gebracht und verhaftet. Die Staatsanwaltschaft entließ die Protestierenden kurze Zeit später. Wie nun herauskam hat das Rektorat der Universität gegen drei der Beteiligten einen Entzug ihres Stipendiums verfügt. Gegen neun Beteiligte laufen derzeit Disziplinarverfahren, die für die Studenten mit einer Exmatrikulation enden können.

In einem Schreiben vom 16. Dezember 2008 begründete das Dekanat der Agrawissenschaftlichen Fakultät die Maßnahmen damit, dass die Studenten gegen die Vorschriften für Stipendiaten verstossen hätten.

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Dienstag, 20. Januar 2009

6. Festival des japanischen Films in Istanbul

In Istanbul findet vom 22. bis 25. Januar das "6. Festival des japanischen Films" statt.

Im Levent Kültür Merkezi findet vom 22. bis 25. Januar das "6. Festival des japanischen Films" statt. Der Eintritt zu den Vorführungen ist frei.

Die Filme werden auf Japanisch mit türkischen Untertiteln gezeigt. Das japanische Generalkonsulat in Istanbul informiert hier - leider nur auf Türkisch.

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Hilfe Polizei!

Im Zuge der Beitrittsbemühungen der Türkei zur EU werden Beschwerden gegen die türkische Polizei von einer Kommission untersucht, der neben türkischen Delegierten auch britische Delegierte angehören. Diese Kommission hat für die Jahre 2004 bis 2007 erschreckende Zahlen bekannt gegeben.

Wie die Hürriyet in ihrer heutigen Ausgabe berichtet gingen im letzten Jahr gegen 8 von 100 Polizisten Beschwerden bei der Kommission ein. In jedem der untersuchten Jahre würden zwischen 12.000 und 15.000 Beschwerden eingereicht.

90% der Beschwerden richten sich gegen Polizisten. Der Rest der Beschwerden richte sich gegen die Gendarmerie, Zoll- und Küstenschutzbeamte. Die Stadt in der sich die Beschwerden am meisten häuften ist Istanbul mit 85 Beschwerden pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Yalova, Sinop und Antalya.

Liegen landesweit im Schnitt gegen 8 von 100 Polizisten Beschwerden vor, so ist auch in dieser Statistik Istanbul Spitzenreiter: So liegen gegen 33 von 100 Polizisten Beschwerden vor, d.h. dass sich die Bürger gegen jeden dritten Istanbuler Polizisten beschwert haben.

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