Im Zuge der Reform des türkischen Rundfunkstaatsvertrages werden 425 vormals beim TRT angestellte Musiker zu "Staatskünstlern". Staatskünstler zu werden ist in der Türkei insbesondere deswegen erstrebenswert, weil die Inhaber dieses Status von den zuständigen Behörden grüne Reisepässe erhalten (jene für normale Bürger sind blau), worin ihnen bescheinigt wird, dass der türkische Staat bei Auslandsaufenthalten für sie bürgt. Es ist dies eine der wenigen Hilfeleistungen des türkischen Staates für seine Künstler.
Nun sollen die 425 Musiker bei der Direktion für Staatskünstler, Abteilung schöne Künste angesiedelt werden, was bei dem zuständigen Direktor Mustafa Atalar für einigen Unmut gesorgt hat. Gegenüber der Zeitung "radikal" ließ er sich mit den Worten zitieren "Wir brauchen hier keine Künstler. Wo soll ich denn mit denen hin? Ich kann die nicht mal irgendwo deponieren." (sic!) Zwar beeilte sich der Bürokrat darauf hinzuweisen, dass es ihm vor allem um das Problem der Finanzierung weiterer Mittel für die Betreuung der Staatskünstler gehe.
Wer jedoch Künstler, von denen eine aufgeklärte Gesellschaft eigentlich nicht genug haben kann, als "Sachen" ansieht, die man irgendwo deponieren, verstauen, oder was-auch-immer muss, spricht eben doch eine eindeutige Sprache...
Dienstag, 6. Mai 2008
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