Mittwoch, 14. Mai 2008

Neues im Malatya-Fall

Im Fall der in Malatya ermordeten christlichen Missionare gibt es eine neue Entwicklung. Wie die Zeitung "radikal" mitteilte, liegt dem Gericht ein Brief des Häftlings Metin Doğan vor, der behauptet, vorab von dem Verbrechen gewusst zu haben.Wie Doğan schreibt, wuchs er in den Idealistenheimen auf, der Jugendorganisation der rechten Partei MHP. Im Jahre 2005 hätte ihn der Leiter des Heims in die Regionaldirektion der MHP gerufen. Dort hätten auf ihn der Regionalvorsitzende, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter, der Vorsitzende der Idealistenheime sowie ein General a.D. gewartet. Der ehemalige Abgeordnete habe Doğan aufgefordert, das Verlagshaus Zirve anzurufen und Bedrohungen auszusprechen. Daraufhin habe Doğan an Ort und Stelle angerufen und schwere Beleidigungen und Bedrohungen von sich gegeben, woraufhin der ehemalige Abgeordnete ihm aufgetragen habe, alle im Verlagshaus Zirve befindlichen Personen zu töten. Der General a.D. habe ihm sogleich versichert, dass ihm nichts passieren könne und man ihn ggf. "retten" werde. Der ehemalige Abgeordnete habe dann detaillierte Anweisungen über den Ablauf des Anschlags gegeben und Doğan die Summe von US$ 300.000 in Aussicht gestellt, danach hieß es dass er sich für den Einsatzbefehl bereit halten solle.
Nach knapp zwei Monaten habe jedoch jemand Doğans Bruder getötet, woraufhin er den Mörder getötet habe, weswegen er im Gefängnis sei und den Anschlag nicht habe ausführen können. Erst danach habe man sich entschieden Emre Günaydın als Tatperson zu instrumentalisieren. Doğan versicherte in dem Brief, seine Angaben vor Gericht zu wiederholen.