Wie die Zeitung Taraf berichtet, hat die Türkei-Korrespondentin der New York Times, Sabrina Tavernise, die Aussagen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, wonach die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen ein „Schandfleck auf der Menschheitsgeschichte“ seien, als „nicht gerade brillante Performance eines politischen Führers, der sein Profil als internationaler Vermittler schärfen will“ bezeichnet.
Die NYT gehe zwar davon aus, dass diese und ähnliche Äußerungen Erdogans den Beziehungen zwischen der Türkei und den USA keinen dauerhaften Schaden zufügen würden, doch würden insbesondere die wohlwollenden Äußerungen Erdogans über die Hamas vermehrt zu Irritationen führen. Die NYT weist darauf hin, dass die AKP enge Beziehungen zur Hamas unterhalte. Es werde sogar darüber spekuliert, ob die Türkei ihren Sitz im UN-Sicherheitsrat dafür nutze, dem Gremium die Waffenstillstandsbedingungen der Hamas zu Gehör zu bringen.
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Montag, 12. Januar 2009
Freitag, 9. Januar 2009
Egemen Bağış ist neuer türkischer EU-Chefunterhändler
Der AKP-Abgeordnete Egemen Bağış aus Istanbul ist der neue türkische Chefunterhändler für die Beitrittsverhandlungen mit der EU und in dieser Funktion zum Staatsminister ernannt worden.
Wie das Pressezentrum im Ministerpräsidialamt in einer Presseerklärung mitteilte, wurde der Istanbuler AKP-Abgeordnete Egemen Bağış zum neuen türkischen Chefunterhändler und Nachfolger von Außenminister Ali Babacan ernannt. Babacan hatte die Funktion des Chefunterhändlers parallel zu seiner Tätigkeit als Außenminister der Türkei ausgeübt und war zunehmend in die Kritik geraten, da der Türkei Passivität und mangelnde Präsenz im Beitrittsprozess vorgeworfen wurde.
Der 1970 in Bingöl geborene Bağış ist der Berater des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan für Internationale Beziehungen und Vorsitzender der türkisch-amerikanischen Parlamentariergruppe. Er lebte von 1985 bis 2002 in den USA und absolvierte sein Studium der Wirtschaft mit dem Schwerpunkt "Human Ressources" an der City University of New York. mehr...
Wie das Pressezentrum im Ministerpräsidialamt in einer Presseerklärung mitteilte, wurde der Istanbuler AKP-Abgeordnete Egemen Bağış zum neuen türkischen Chefunterhändler und Nachfolger von Außenminister Ali Babacan ernannt. Babacan hatte die Funktion des Chefunterhändlers parallel zu seiner Tätigkeit als Außenminister der Türkei ausgeübt und war zunehmend in die Kritik geraten, da der Türkei Passivität und mangelnde Präsenz im Beitrittsprozess vorgeworfen wurde.
Der 1970 in Bingöl geborene Bağış ist der Berater des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan für Internationale Beziehungen und Vorsitzender der türkisch-amerikanischen Parlamentariergruppe. Er lebte von 1985 bis 2002 in den USA und absolvierte sein Studium der Wirtschaft mit dem Schwerpunkt "Human Ressources" an der City University of New York. mehr...
Donnerstag, 8. Januar 2009
Ethnomarketing (II)
Migranten, ob türkischer, russischer oder anderer Herkunft, wurden in Deutschland lange Zeit als zahlungskräftige Konsumenten ignoriert. Ethnomarketing, d.h. die gezielte werbliche Ansprache dieser Kunden unter Berücksichtigung ihrer sprachlichen und kulturellen Eigenheiten, wird in Deutschland erst seit den 1980er Jahren praktiziert. Die Pionierarbeit leisteten Unternehmen wie Wüstenrot und Hamburg-Mannheimer, die die türkische Klientel mit türkischen Vertretern köderten. Ein weiterer Vorreiter des Ethnomarketing in Deutschland war der Pharmafabrikant Dr. Karl Thomae, der für sein Produkt „Finalgon“ die Bedürfnisse türkischer Fließbandarbeiter nach Schmerzsalben mit türkischsprachiger Werbung befriedigte.
Doch mit einem Mal geht ein regelrechter Ethnomarketing-Boom durch Deutschland. Seit einiger Zeit gibt es immer mehr national und multinational operierende namhafte Unternehmen, die das Instrument Ethnomarketing für sich entdecken. Ethnomarketing wird branchenübergreifend betrieben. Volkswagen, Daimler-Benz, die Postbank, die Deutsche Bank, die Hypovereinsbank, Vodafone, E-Plus mit seiner Tochter Ayyildiz, die Deutsche Telekom sowie die Bild-Zeitung sind hier die prominentesten Beispiele.
Parallel zu diesem Boom entsteht eine deutsch-türkische „Zulieferindustrie“, deren Protagonisten sich als vermeintliche Experten an der Schnittstelle inländischer Unternehmen und "ausländischer" Kunden positionieren wollen. Studenten verschiedener Fachrichtungen widmen sich in ihren Arbeiten diesem Thema. Unternehmen, die von Migranten der zweiten, dritten oder vierten Generation gegründet worden sind, verlagern den Schwerpunkt Ihrer Dienstleistungen auf das Gebiet des Ethnomarketing. Das schöne daran: alle sind vermeintliche Experten, die die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe bestens kennen.
Es geht sogar noch weiter. Mit einem Mal erhöht sich der Anteil der Mitarbeiter mit ausländischer Abstammung in vielen Unternehmen. Schöne heile Welt! Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Auf der einen Seite jene Unternehmen, die Ihren Gewinn durch „neue“ Kunden maximieren möchten oder Kunden mittel- bis langfristig an sich binden möchten. Auf der anderen Seite die pfiffigen Unternehmer mit Migrationshintergrund, die den Entscheidern der oben benannten Unternehmen entsprechende Budgets entlocken wollen. Und zu guter Letzt die Konsumenten, denen die Aufmerksamkeit der Unternehmen schmeichelt und deren Kaufentscheidung durch eben dieses Ethnomarketing beeinflusst wird. Schließlich werden sie im Autohaus, in der Bank oder in der Versicherung endlich in der türkischen Sprache umworben, vielleicht sogar bei einem Glas Tee.
Was ist mit den Akademikern und ausgebildeten jungen Erwerbstätigen türkischer Herkunft? Selbstverständlich erfüllen auch Sie eine wichtige Rolle in diesem Markt. Sie schließen die Lücke zwischen Unternehmen und Konsumenten. Sie bringen die Produkte an den Mann, und zwar idealerweise an den Landsmann. Ihre Existenzberechtigung leitet sich aus der Nachfrage der Konsumenten mit Migrationshintergrund ab und es entstehen Positionen, die es vorher nicht gegeben hat. In der Bank, der Versicherung, der Post, dem Autohaus, vielleicht irgendwann auch im Supermarkt oder der Tankstelle. Kurzum, im ganzen Land warten gut geschulte Verkäufer mit Migrationshintergrund auf Ihre Zielgruppe.
Doch wo führt diese Entwicklung hin? Setzt sich diese Entwicklung konsequent fort, haben die deutsch-türkischen Konsumenten in der Zukunft gar keinen Kontakt mehr zu Deutschen, da ihnen auf Schritt und Tritt Deutsch-Türken als Gesprächspartner vorgesetzt werden. Die politisch verpönte Parallelisierung der deutsch-türkischen Gesellschaft gilt unter diesen Bedingungen als ökonomisch opportun. Eine neue Generation deutsch-türkischer Gatekeeper wäre die Konsequenz. Künftige Erwerbstätige mit Migrationshintergrund wären dann nur noch für dementsprechende Aufgaben vorgesehen. mehr...
Doch mit einem Mal geht ein regelrechter Ethnomarketing-Boom durch Deutschland. Seit einiger Zeit gibt es immer mehr national und multinational operierende namhafte Unternehmen, die das Instrument Ethnomarketing für sich entdecken. Ethnomarketing wird branchenübergreifend betrieben. Volkswagen, Daimler-Benz, die Postbank, die Deutsche Bank, die Hypovereinsbank, Vodafone, E-Plus mit seiner Tochter Ayyildiz, die Deutsche Telekom sowie die Bild-Zeitung sind hier die prominentesten Beispiele.
Parallel zu diesem Boom entsteht eine deutsch-türkische „Zulieferindustrie“, deren Protagonisten sich als vermeintliche Experten an der Schnittstelle inländischer Unternehmen und "ausländischer" Kunden positionieren wollen. Studenten verschiedener Fachrichtungen widmen sich in ihren Arbeiten diesem Thema. Unternehmen, die von Migranten der zweiten, dritten oder vierten Generation gegründet worden sind, verlagern den Schwerpunkt Ihrer Dienstleistungen auf das Gebiet des Ethnomarketing. Das schöne daran: alle sind vermeintliche Experten, die die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe bestens kennen.
Es geht sogar noch weiter. Mit einem Mal erhöht sich der Anteil der Mitarbeiter mit ausländischer Abstammung in vielen Unternehmen. Schöne heile Welt! Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Auf der einen Seite jene Unternehmen, die Ihren Gewinn durch „neue“ Kunden maximieren möchten oder Kunden mittel- bis langfristig an sich binden möchten. Auf der anderen Seite die pfiffigen Unternehmer mit Migrationshintergrund, die den Entscheidern der oben benannten Unternehmen entsprechende Budgets entlocken wollen. Und zu guter Letzt die Konsumenten, denen die Aufmerksamkeit der Unternehmen schmeichelt und deren Kaufentscheidung durch eben dieses Ethnomarketing beeinflusst wird. Schließlich werden sie im Autohaus, in der Bank oder in der Versicherung endlich in der türkischen Sprache umworben, vielleicht sogar bei einem Glas Tee.
Was ist mit den Akademikern und ausgebildeten jungen Erwerbstätigen türkischer Herkunft? Selbstverständlich erfüllen auch Sie eine wichtige Rolle in diesem Markt. Sie schließen die Lücke zwischen Unternehmen und Konsumenten. Sie bringen die Produkte an den Mann, und zwar idealerweise an den Landsmann. Ihre Existenzberechtigung leitet sich aus der Nachfrage der Konsumenten mit Migrationshintergrund ab und es entstehen Positionen, die es vorher nicht gegeben hat. In der Bank, der Versicherung, der Post, dem Autohaus, vielleicht irgendwann auch im Supermarkt oder der Tankstelle. Kurzum, im ganzen Land warten gut geschulte Verkäufer mit Migrationshintergrund auf Ihre Zielgruppe.
Doch wo führt diese Entwicklung hin? Setzt sich diese Entwicklung konsequent fort, haben die deutsch-türkischen Konsumenten in der Zukunft gar keinen Kontakt mehr zu Deutschen, da ihnen auf Schritt und Tritt Deutsch-Türken als Gesprächspartner vorgesetzt werden. Die politisch verpönte Parallelisierung der deutsch-türkischen Gesellschaft gilt unter diesen Bedingungen als ökonomisch opportun. Eine neue Generation deutsch-türkischer Gatekeeper wäre die Konsequenz. Künftige Erwerbstätige mit Migrationshintergrund wären dann nur noch für dementsprechende Aufgaben vorgesehen. mehr...
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Donnerstag, 18. Dezember 2008
MHP will sich nicht entschuldigen
Die rechtsnationale „Partei der nationalistischen Bewegung“ (MHP) hat eine Kampagne gegen die Initiative türkischer Intellektueller gestartet, die sich bei Armeniern für die Ereignisse von 1915 entschuldigen wollen. Laut dem Text der Kampagne, unter die der MHP-Vorsitzende Devlet Bahçeli die erste Unterschrift setzte, gebe es nichts, wofür man sich entschuldigen müsse.
Gegen die Initiative türkischer Intellektueller mit dem Titel „Ich entschuldige mich“ hat die MHP nun eine Gegenkampagne gestartet. Die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der MHP Mehmet Şandır und Oktay Vural sowie der stellvertretende Parteivorsitzende Atilla Kaya verkündeten auf einer Pressekonferenz im Parlamentsgebäude in Ankara die Ziele der Gegenkampagne.
Der Wortlaut der Erklärung liest sich wie folgt:
„An das erhabene türkische Volk: Wir verurteilen die Kampagne, die einige sogenannte Intellektuelle mit Hinblick auf die Vorkommnisse von 1915 unter Missachtung der historischen Fakten und dem Ziel der Anschwärzung der türkischen Geschichte betreiben. Was 1915 passierte war vor dem Hintergrund der armenischen Greueltaten und der gegenseitigen Gefechte eine Zwangsumsiedlung unter Kriegsbedingungen. In der ehrenvollen Geschichte des türkischen Volkes gibt es keine Seite, für die man sich schämen müsste und keine Schuld, für die man sich zu entschuldigen hat. Niemand hat das Recht, unter Verdrehung der Geschichte unsere Väter zu beschmutzen und sie als Schuldige darzustellen um eine Entschuldigung zu verlangen. Die Greuel der Armenier in Anatolien, unsere gefallenen Diplomaten und die Schmerzen der armenischen Massaker in Aserbaidschan wurden noch nicht aus den Gedächtnissen getilgt. Wir wollen jene an diese Wahrheiten erinnern, die die Türkei beschuldigen, die schwersten Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben und die zu Sprechern der falschen Genozid-Vorwürfe der Armeniern werden.“
Mehmet Şandır fügte auf der Pressekonferenz hinzu, dass man die Entschuldigungsinitiative aufs Schärfste verurteile und sich für die „Intellektuellen“ schäme. Man könne es nicht hinnehmen, wenn das türkische Volk beleidigt werde. „Nach Ansicht der MHP hat sich die Geschichte ereignet, sie wurde geschrieben und hat ihr Urteil gesprochen. Dort gibt es keinen Schuldigen, für den man sich schämen und entschuldigen müsste.“ In Bezug auf die Initiatoren der Initiative äußerte sich Şandır wie folgt „In wessen Namen und warum entschuldigen sie sich? Diese Fragen müssen ehrlich beantwortet werden. Wenn sie sich für ihre Väter und Großväter entschuldigen ist das ihr Problem. Sich jedoch im Namen des türkischen Volkes zu entschuldigen ist anmaßend. Wenn diese Menschen meinen, dass ihre Väter und Großväter Mörder waren, ist das ihr eigenes Problem.“
Oktay Vural betonte, dass dies weniger eine parteiliche, sondern vielmehr eine nationale Angelegenheit sei. Man habe der CHP und der AKP den Text der MHP zukommen lassen. Der stellvertretende Vorsitzende Atilla Kaya der MHP ließ an Deutlichkeit nichts mehr zu wünschen übrig, als er sich beeilte hinzuzufügen, dass solche Initiativen, zumindest nach Ansicht der MHP, nicht von der verfassungsrechtlich garantierten Meinungsfreiheit gedeckt seien „Es ist nicht möglich den Versuch, die Geschichte eines Volkes mit erfundenen Behauptungen zu beschmutzen, im Rahmen der Meinungsfreiheit zu bewerten.“ mehr...
Gegen die Initiative türkischer Intellektueller mit dem Titel „Ich entschuldige mich“ hat die MHP nun eine Gegenkampagne gestartet. Die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der MHP Mehmet Şandır und Oktay Vural sowie der stellvertretende Parteivorsitzende Atilla Kaya verkündeten auf einer Pressekonferenz im Parlamentsgebäude in Ankara die Ziele der Gegenkampagne.
Der Wortlaut der Erklärung liest sich wie folgt:
„An das erhabene türkische Volk: Wir verurteilen die Kampagne, die einige sogenannte Intellektuelle mit Hinblick auf die Vorkommnisse von 1915 unter Missachtung der historischen Fakten und dem Ziel der Anschwärzung der türkischen Geschichte betreiben. Was 1915 passierte war vor dem Hintergrund der armenischen Greueltaten und der gegenseitigen Gefechte eine Zwangsumsiedlung unter Kriegsbedingungen. In der ehrenvollen Geschichte des türkischen Volkes gibt es keine Seite, für die man sich schämen müsste und keine Schuld, für die man sich zu entschuldigen hat. Niemand hat das Recht, unter Verdrehung der Geschichte unsere Väter zu beschmutzen und sie als Schuldige darzustellen um eine Entschuldigung zu verlangen. Die Greuel der Armenier in Anatolien, unsere gefallenen Diplomaten und die Schmerzen der armenischen Massaker in Aserbaidschan wurden noch nicht aus den Gedächtnissen getilgt. Wir wollen jene an diese Wahrheiten erinnern, die die Türkei beschuldigen, die schwersten Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben und die zu Sprechern der falschen Genozid-Vorwürfe der Armeniern werden.“
Mehmet Şandır fügte auf der Pressekonferenz hinzu, dass man die Entschuldigungsinitiative aufs Schärfste verurteile und sich für die „Intellektuellen“ schäme. Man könne es nicht hinnehmen, wenn das türkische Volk beleidigt werde. „Nach Ansicht der MHP hat sich die Geschichte ereignet, sie wurde geschrieben und hat ihr Urteil gesprochen. Dort gibt es keinen Schuldigen, für den man sich schämen und entschuldigen müsste.“ In Bezug auf die Initiatoren der Initiative äußerte sich Şandır wie folgt „In wessen Namen und warum entschuldigen sie sich? Diese Fragen müssen ehrlich beantwortet werden. Wenn sie sich für ihre Väter und Großväter entschuldigen ist das ihr Problem. Sich jedoch im Namen des türkischen Volkes zu entschuldigen ist anmaßend. Wenn diese Menschen meinen, dass ihre Väter und Großväter Mörder waren, ist das ihr eigenes Problem.“
Oktay Vural betonte, dass dies weniger eine parteiliche, sondern vielmehr eine nationale Angelegenheit sei. Man habe der CHP und der AKP den Text der MHP zukommen lassen. Der stellvertretende Vorsitzende Atilla Kaya der MHP ließ an Deutlichkeit nichts mehr zu wünschen übrig, als er sich beeilte hinzuzufügen, dass solche Initiativen, zumindest nach Ansicht der MHP, nicht von der verfassungsrechtlich garantierten Meinungsfreiheit gedeckt seien „Es ist nicht möglich den Versuch, die Geschichte eines Volkes mit erfundenen Behauptungen zu beschmutzen, im Rahmen der Meinungsfreiheit zu bewerten.“ mehr...
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Agenturen für Aufschwung sollen Wirtschaft beleben
Auch die Türkei versucht gegen die globale Finanzkrise anzukämpfen. Im Mittelpunkt steht hier, wie TRT.online berichtet, der „produktive Einsatz lokaler Mittel und Möglichkeiten“.
Der stellvertretende Ministerpräsident, Staatsminister sowie Gründungsmitglied der AKP Nazım Ekrem hat verkündet die Istanbul Kalkınma Ajans (Istanbuler Agentur für Aufschwung) zu gründen.Nach Istanbul sollen noch landesweit weitere 26 Agenturen dieser Art in bestimmten Bezirken gegründet werden. Welche Bezirke in Frage kommen entscheidet sich im Januar oder Februar 2009. Ziel dieser Agenturen soll es sein, den unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsstand verschiedender Regionen und innerhalb von Regionen zu minimieren. Koordiniert wird die Etablierung dieser Agenturen vom Staatssekretariat für die staatliche Planungsorganisation DPT, dessen Verwaltung Ekrem unterliegt.
Ein weiteres Ziel sei es nach der Gründung der Istanbuler Agentur für Aufschwung, dessen Vorstand aus einem zehnköpfigem Gremium bestehen soll, Istanbul zum Finanzzentrum der Türkei zu machen. Diverse Projekte jeglicher Art, die für den Standort Istanbul vom Nutzen sind, werden dann von der Agentur auf technische Realisierbarkeit geprüft und durch entsprechende Budgets gefördert. Außerdem gehört die Koordination zwischen öffentlichen, zivilen und privaten Institutionen, die Vermittlung und Bereitstellung von EU-Fonds, die Überwachung, Lizenzierung, Genehmigung, sowie die Entwicklung lokaler und ländlicher Gebiete zum vorgsehenen Aufgabenspektrum der Agentur.
Der oben erwähnte Vorstand setzt sich, so der Plan, unter anderem aus folgenden Personen zusammen: dem Gouverneur des Bezirks, dem Präsidenten der jeweiligen Handelskammer, dem Präsidenten der Industriekammer, dem Oberbürgermeister des jeweiligen Bezirks und weiteren zu wählenden Personen, die privaten Organisationen oder gemeinnützigen Organisationen entstammen. mehr...
Der stellvertretende Ministerpräsident, Staatsminister sowie Gründungsmitglied der AKP Nazım Ekrem hat verkündet die Istanbul Kalkınma Ajans (Istanbuler Agentur für Aufschwung) zu gründen.Nach Istanbul sollen noch landesweit weitere 26 Agenturen dieser Art in bestimmten Bezirken gegründet werden. Welche Bezirke in Frage kommen entscheidet sich im Januar oder Februar 2009. Ziel dieser Agenturen soll es sein, den unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsstand verschiedender Regionen und innerhalb von Regionen zu minimieren. Koordiniert wird die Etablierung dieser Agenturen vom Staatssekretariat für die staatliche Planungsorganisation DPT, dessen Verwaltung Ekrem unterliegt.
Ein weiteres Ziel sei es nach der Gründung der Istanbuler Agentur für Aufschwung, dessen Vorstand aus einem zehnköpfigem Gremium bestehen soll, Istanbul zum Finanzzentrum der Türkei zu machen. Diverse Projekte jeglicher Art, die für den Standort Istanbul vom Nutzen sind, werden dann von der Agentur auf technische Realisierbarkeit geprüft und durch entsprechende Budgets gefördert. Außerdem gehört die Koordination zwischen öffentlichen, zivilen und privaten Institutionen, die Vermittlung und Bereitstellung von EU-Fonds, die Überwachung, Lizenzierung, Genehmigung, sowie die Entwicklung lokaler und ländlicher Gebiete zum vorgsehenen Aufgabenspektrum der Agentur.
Der oben erwähnte Vorstand setzt sich, so der Plan, unter anderem aus folgenden Personen zusammen: dem Gouverneur des Bezirks, dem Präsidenten der jeweiligen Handelskammer, dem Präsidenten der Industriekammer, dem Oberbürgermeister des jeweiligen Bezirks und weiteren zu wählenden Personen, die privaten Organisationen oder gemeinnützigen Organisationen entstammen. mehr...
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Sonntag, 14. Dezember 2008
Sinus-Studie über Migranten-Milieus in Deutschland
Das Heidelberger Sinus-Institut hat im Auftrag eines Konsortiums eine qualitative ethnografische Studie über die Lebenswelten von MigrantInnen durchgeführt. Die Ergebnisse: MigrantInnen in Deutschland sind integrations- und aufstiegswillig, der Einfluss religiöser Traditionen und Prägungen wird überschätzt. Die größte MigrantInnen-Gruppe stammt, entgegen oftmals anderslautenden Vermutungen, nicht aus der Türkei, sondern aus der Ex-Sowjetunion.
Die am 9. Dezember 2008 der Öffentlichkeit vorgestellte Studie kommt zu Ergebnissen, die für Viele überraschend sein dürften. Bezüglich des Migrationshintergrund der in Deutschland lebenden Zuwanderer ergibt sich für die fünf größten Gruppen folgende Verteilung: Ex-Sowjetunion 21%, Türkei 19%, Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) 12%, Polen 11% und Ex-Jugoslawien mit 10%.
Unbeschadet der Tatsache, dass es in allen untersuchten Milieus spezifische Integrationsbarrieren gibt, sagen 87 % der befragten Personen: „Alles in allem war es richtig, dass ich bzw. meine Familie nach Deutschland gekommen sind.“ Viele MigrantInnen verfügen über ein bi-kulturelles Selbstverständnis und betrachten Integration als „kein Thema mehr“. Viele beklagen dem gegenüber das mangelnde Interesse der Mehrheitsgesellschaft an den Eingewanderten. Migrationshintergrund und Mehrsprachigkeit würden von der Mehrheitsgesellschaft nach wie vor als Manko, und nicht als Bereicherung angesehen.
Interessant ist, dass Erfahrungen von Diskriminierung und Ausgrenzung bei MigrantInnen zwar vorlägen, diese jedoch nur für einen kleinen Teil der Zugewanderten belastend seien. Die meisten MigrantInnen seien als bildungsoptimistisch zu charakterisieren, verfügten über eine hohe Bereitschaft zur Leistung und den Willen zum gesellschaftlichen Aufstieg und hätten dementsprechend einen ausgeprägten Bildungsoptimismus. mehr...
Die am 9. Dezember 2008 der Öffentlichkeit vorgestellte Studie kommt zu Ergebnissen, die für Viele überraschend sein dürften. Bezüglich des Migrationshintergrund der in Deutschland lebenden Zuwanderer ergibt sich für die fünf größten Gruppen folgende Verteilung: Ex-Sowjetunion 21%, Türkei 19%, Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) 12%, Polen 11% und Ex-Jugoslawien mit 10%.
Unbeschadet der Tatsache, dass es in allen untersuchten Milieus spezifische Integrationsbarrieren gibt, sagen 87 % der befragten Personen: „Alles in allem war es richtig, dass ich bzw. meine Familie nach Deutschland gekommen sind.“ Viele MigrantInnen verfügen über ein bi-kulturelles Selbstverständnis und betrachten Integration als „kein Thema mehr“. Viele beklagen dem gegenüber das mangelnde Interesse der Mehrheitsgesellschaft an den Eingewanderten. Migrationshintergrund und Mehrsprachigkeit würden von der Mehrheitsgesellschaft nach wie vor als Manko, und nicht als Bereicherung angesehen.
Interessant ist, dass Erfahrungen von Diskriminierung und Ausgrenzung bei MigrantInnen zwar vorlägen, diese jedoch nur für einen kleinen Teil der Zugewanderten belastend seien. Die meisten MigrantInnen seien als bildungsoptimistisch zu charakterisieren, verfügten über eine hohe Bereitschaft zur Leistung und den Willen zum gesellschaftlichen Aufstieg und hätten dementsprechend einen ausgeprägten Bildungsoptimismus. mehr...
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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Waffenproduzent MKEK weiß sich in der Krise zu helfen
Wie der Türkeimonitor berichtete startete der türkische Waffenproduzent MKEK eine Kampagne, in welcher Kreditkarteninhaber diverse Handfeuerwaffen per Ratenkauf vergünstigt erwerben konnten. Aus der Perspektive der MKEK war sie ein Erfolg.
Nach Berichten der Radikal wurde die Ratenkauf-Kampagne der MKEK aufgrund der immensen Nachfrage immer wieder verlängert. Das Ziel der MKEK, mit dieser Kampagne ihre Lagerbestände aus der Produktion im Jahr 2006 zu monetarisieren, ist zur Enttäuschung einiger Bürgerinitiativen leider gelungen. Mit dem Abverkauf der Lagerbestände endet die Kampagne der MKEK nun.
Statistisch betrachtet sterben in der Türkei jeden Tag acht Menschen an den Folgen von Schussverletzungen. mehr...
Nach Berichten der Radikal wurde die Ratenkauf-Kampagne der MKEK aufgrund der immensen Nachfrage immer wieder verlängert. Das Ziel der MKEK, mit dieser Kampagne ihre Lagerbestände aus der Produktion im Jahr 2006 zu monetarisieren, ist zur Enttäuschung einiger Bürgerinitiativen leider gelungen. Mit dem Abverkauf der Lagerbestände endet die Kampagne der MKEK nun.
Statistisch betrachtet sterben in der Türkei jeden Tag acht Menschen an den Folgen von Schussverletzungen. mehr...
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Samstag, 29. November 2008
Economist: Der besorgniserregende Tayyip Erdogan
Die britische Wochenzeitschrift „The Economist“ hat in ihrer online-Ausgabe über das besorgniserregende Gebaren des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan berichtet.
So habe sich nach dem Beinahe-Verbot der AKP durch das türkische Verfassungsgericht die Frage gestellt, welcher Erdogan die Oberhand gewinnen werde – der unideologische Pragmatiker, welcher der Türkei den Weg in die EU eröffnet hat, oder der dogmatische und erratische Führer. In einer Zeit, in der in den südöstlichen Provinzen die Gewaltbereitschaft der Kurden wieder zunimmt und die Türkei ihre zerbrechliche Wirtschaft vor den Auswirkungen der globalen Finanzkrise zu retten versucht, attestiert der Economist dem türkischen Premier zunehmend autokratische Tendenzen und bescheinigt ihm regelrechte „Abgehobenheit“. Das Fehlen eines ernstzunehmende politischen Konurrenten, ob inner- oder außerhalb der AKP, begünstige diesen Umstand nur.
Auf dem außenpolitischen Parkett habe Erdogan schon einiges Porzellan zerbrochen, doch die größten Probleme zeigten sich in der Türkei selbst. Der glimpfliche Ausgang des Verbotsverfahrens habe Hoffnungen Auftrieb gegeben, wonach nun endliche notwendige Reformen angegangen würden. Das Stagnieren des politischen Reformeifers habe jedoch für eine weitreichende Enttäuschung gesorgt, zumal Erdogan anstelle der erhofften Liberalisierung eher eine Verschärfung von Repressalien bewirkt habe.
Auch das dahindümpelnde Wirtschaftswachstum, einst das Totschlagargument der AKP, gebe mit nur noch 2% kaum Anlass zur Beruhigung, zumal die türkische Wirtschaft durch das große Leistungsbilanzdefizit verwundbarer sei als viele andere Schwellenländer.
Die zunehmende Inanspruchnahme der nationalistischen Klaviatur durch Erdogan wäre, so die AKP-Anhänger, lediglich eine Konzession an die Erfordernisse des Wahlkampfs, schließlich müsse man sich gegen den rechten Rand, sprich: die MHP, positionieren. Last but not least trügen auch die sich häufenden Berichte über Fälle von Korruption mit AKP-Beteiligung zum in- und ausländischen Vertrauensverlust bei. mehr...
So habe sich nach dem Beinahe-Verbot der AKP durch das türkische Verfassungsgericht die Frage gestellt, welcher Erdogan die Oberhand gewinnen werde – der unideologische Pragmatiker, welcher der Türkei den Weg in die EU eröffnet hat, oder der dogmatische und erratische Führer. In einer Zeit, in der in den südöstlichen Provinzen die Gewaltbereitschaft der Kurden wieder zunimmt und die Türkei ihre zerbrechliche Wirtschaft vor den Auswirkungen der globalen Finanzkrise zu retten versucht, attestiert der Economist dem türkischen Premier zunehmend autokratische Tendenzen und bescheinigt ihm regelrechte „Abgehobenheit“. Das Fehlen eines ernstzunehmende politischen Konurrenten, ob inner- oder außerhalb der AKP, begünstige diesen Umstand nur.
Auf dem außenpolitischen Parkett habe Erdogan schon einiges Porzellan zerbrochen, doch die größten Probleme zeigten sich in der Türkei selbst. Der glimpfliche Ausgang des Verbotsverfahrens habe Hoffnungen Auftrieb gegeben, wonach nun endliche notwendige Reformen angegangen würden. Das Stagnieren des politischen Reformeifers habe jedoch für eine weitreichende Enttäuschung gesorgt, zumal Erdogan anstelle der erhofften Liberalisierung eher eine Verschärfung von Repressalien bewirkt habe.
Auch das dahindümpelnde Wirtschaftswachstum, einst das Totschlagargument der AKP, gebe mit nur noch 2% kaum Anlass zur Beruhigung, zumal die türkische Wirtschaft durch das große Leistungsbilanzdefizit verwundbarer sei als viele andere Schwellenländer.
Die zunehmende Inanspruchnahme der nationalistischen Klaviatur durch Erdogan wäre, so die AKP-Anhänger, lediglich eine Konzession an die Erfordernisse des Wahlkampfs, schließlich müsse man sich gegen den rechten Rand, sprich: die MHP, positionieren. Last but not least trügen auch die sich häufenden Berichte über Fälle von Korruption mit AKP-Beteiligung zum in- und ausländischen Vertrauensverlust bei. mehr...
Mittwoch, 26. November 2008
Tritt Erdoğan zurück?
Die Ankündigung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan die Parteiführung abzgeben, falls die AKP bei den nächsten Wahlen nur zweitstärkste Partei werden sollte, haben zu sehr unterschiedlichen Reaktionen geführt. Während die AKP von einem europäischen Politikverständnis Erdoğans redet, beschuldigt ihn die Opposition damit, die politische Tagesordnung manipulieren zu wollen.
Erdoğan hatte während seiner Indien-Reise zunächst gesagt, dass er die Politik verlassen werde, wenn die AKP bei den nächsten Wahlen nicht die stärkste Partei werde. Bei seiner Ankunft in Ankara revidierte er seine Aussagen dahingehend, dass er lediglich den Parteivorsitz abgeben werde.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AKP, Sadullah Ergin, sagte daraufhin, dass dies ein Zeichen von Erdoğans europäischem Politikverständnis sei. In Europa sei es normal, dass ein Parteivorsitzender, der es nicht geschafft habe, seiner Partei zum Wahlsieg zu verhelfen, von seinem Amt zurücktrete.
Der Vorstandssprecher der CHP Mustafa Özyürek hingegen sprach von einer politischen Show, an der sich die CHP nicht beteiligen werde. Erdoğan müsse auch zurücktreten, wenn die AKP Stimmen verliere, doch sei er dazu anscheinend nicht bereit.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der MHP, Oktay Vural, bezichtigte Erdoğan damit, die politische Agenda manipulieren zu wollen. Die Türkei befinde sich im Strudel der weltweiten Finanzkrise, doch der Ministerpräsident ziehe es vor, mit seinem „Wortsalat“ von der Tagesordnung abzulenken. mehr...
Erdoğan hatte während seiner Indien-Reise zunächst gesagt, dass er die Politik verlassen werde, wenn die AKP bei den nächsten Wahlen nicht die stärkste Partei werde. Bei seiner Ankunft in Ankara revidierte er seine Aussagen dahingehend, dass er lediglich den Parteivorsitz abgeben werde.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AKP, Sadullah Ergin, sagte daraufhin, dass dies ein Zeichen von Erdoğans europäischem Politikverständnis sei. In Europa sei es normal, dass ein Parteivorsitzender, der es nicht geschafft habe, seiner Partei zum Wahlsieg zu verhelfen, von seinem Amt zurücktrete.
Der Vorstandssprecher der CHP Mustafa Özyürek hingegen sprach von einer politischen Show, an der sich die CHP nicht beteiligen werde. Erdoğan müsse auch zurücktreten, wenn die AKP Stimmen verliere, doch sei er dazu anscheinend nicht bereit.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der MHP, Oktay Vural, bezichtigte Erdoğan damit, die politische Agenda manipulieren zu wollen. Die Türkei befinde sich im Strudel der weltweiten Finanzkrise, doch der Ministerpräsident ziehe es vor, mit seinem „Wortsalat“ von der Tagesordnung abzulenken. mehr...
Mittwoch, 19. November 2008
CHP hakt nach
Die Republikanische Volkspartei CHP will von der Regierung wissen, was mit dem von der Schweiz an die Türkei geschenkten Tisch, auf dem das Abkommen von Lausanne geschlossen wurde, geschieht. Sollte die Regierung sich dieses bedeutenden Mobiliars nicht annehmen, stehe die CHP bereit, so der Parteivorsitzende Deniz Baykal.
Wie der Türkeimonitor berichtete, hatte der schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin den Tisch der Türkei anlässlich eines Staatsbesuchs geschenkt. Nach Angaben von NTV wird das Möbelstück nun zum Politikum.
So verlangte der CHP-Vorsitzende Deniz Baykal Auskunft darüber, was mit dem Tisch geschehen werde. Die Regierung hatte bei der Übergabe des Tisches in einem Ankaraner Museum versprochen, dass der Tisch in einem würdigen Rahmen ausgestellt werde. Sollte die Regierung untätig bleiben, stehe die CHP bereit, um sich des bedeutungsvollen Tisches anzunehmen, so Baykal.
Eine kleine Randnotiz: Die Stühle, auf denen die Unterzeichner des Abkommens von Lausanne saßen, verbleiben vorerst in der Schweiz. mehr...
Wie der Türkeimonitor berichtete, hatte der schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin den Tisch der Türkei anlässlich eines Staatsbesuchs geschenkt. Nach Angaben von NTV wird das Möbelstück nun zum Politikum.
So verlangte der CHP-Vorsitzende Deniz Baykal Auskunft darüber, was mit dem Tisch geschehen werde. Die Regierung hatte bei der Übergabe des Tisches in einem Ankaraner Museum versprochen, dass der Tisch in einem würdigen Rahmen ausgestellt werde. Sollte die Regierung untätig bleiben, stehe die CHP bereit, um sich des bedeutungsvollen Tisches anzunehmen, so Baykal.
Eine kleine Randnotiz: Die Stühle, auf denen die Unterzeichner des Abkommens von Lausanne saßen, verbleiben vorerst in der Schweiz. mehr...
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Dienstag, 18. November 2008
VDZ würdigt Aydin Doğan
Der türkische Medienmogul und Großindustrielle Aydin Doğan ist gestern in Berlin im Rahmen der „Publishers Night 2008“ des VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) für sein Engagement für Integration und die deutsch-türkische Verständigung mit einer „Goldenen Victoria“ ausgezeichnet worden.
Zu Doğans Medienimperium zählen acht überregionale Tageszeitungen, 24 Zeitschriften, Rundfunkstationen, Druckereien sowie drei Fernsehsender.
„Die publizistische Ausrichtung der Doğan-Gruppe und ihre europafreundliche Grundperspektive sind ein herausragendes Beispiel für Integration ohne Assimilation. Wenn wir als Medien insgesamt diese Gesinnung weiter befördern, dann hat Integration hierzulande eine gute Chance“, erklärt VDZ-Präsident und enger Geschäftspartner der Doğan Media Group Dr. Hubert Burda auf der Internetseite des Verbandes. mehr...
Zu Doğans Medienimperium zählen acht überregionale Tageszeitungen, 24 Zeitschriften, Rundfunkstationen, Druckereien sowie drei Fernsehsender.
„Die publizistische Ausrichtung der Doğan-Gruppe und ihre europafreundliche Grundperspektive sind ein herausragendes Beispiel für Integration ohne Assimilation. Wenn wir als Medien insgesamt diese Gesinnung weiter befördern, dann hat Integration hierzulande eine gute Chance“, erklärt VDZ-Präsident und enger Geschäftspartner der Doğan Media Group Dr. Hubert Burda auf der Internetseite des Verbandes. mehr...
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5. Istanbuler Animations-Film-Festival
Vom 21. bis zum 30. Dezember 2008 findet im Pera Museum Istanbul das 5. Istanbuler Animations-Film-Festival statt.
Neben dem preisgekrönten Film „Sita sings the Blues“ von Nina Paley und der Neuerscheinung „Idiots und Angels“ des renommierten US-amerikanischen Animators und Regisseurs Bill Plympton werden weitere bekannte Animationsfilme gezeigt. Das umfangreiche Programm des Festivals wird durch ungefähr sechzig animierte Kurzfilme aus der Türkei abgerundet.
Ein weiteres Highlight des Festivals ist das gemeinsame Projekt von türkischen und griechischen Studenten aus verschiedenen Studienrichtungen, die im Rahmen des Festivals einen Film zum Thema Ökologie produzieren werden, welcher abschließend den Zuschauern vorgestellt wird.
Weitere Informationen auf Englisch finden Sie hier. mehr...
Neben dem preisgekrönten Film „Sita sings the Blues“ von Nina Paley und der Neuerscheinung „Idiots und Angels“ des renommierten US-amerikanischen Animators und Regisseurs Bill Plympton werden weitere bekannte Animationsfilme gezeigt. Das umfangreiche Programm des Festivals wird durch ungefähr sechzig animierte Kurzfilme aus der Türkei abgerundet.
Ein weiteres Highlight des Festivals ist das gemeinsame Projekt von türkischen und griechischen Studenten aus verschiedenen Studienrichtungen, die im Rahmen des Festivals einen Film zum Thema Ökologie produzieren werden, welcher abschließend den Zuschauern vorgestellt wird.
Weitere Informationen auf Englisch finden Sie hier. mehr...
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Montag, 17. November 2008
Weiteres türkisches Schiff entführt - Lösegeldverhandlungen beginnen morgen
Vor fünf Tagen wurde vor der Küste des Jemen das unter türkischer Flagge kreuzende Schiff "Karagöl" von Piraten entführt.
Der AKP-Abgeordnete aus Istanbul Hasan Kemal Yardımcı ist Anteilseigner der Firma, der das Schiff gehört. Nach seinen Angaben werde das Lösegeld von der Versicherungsfirma bezahlt.
Die Lösegeldverhandlungen sollen morgen beginnen. Der 14-köpfigen türkischen Besatzung gehe es den Umständen entsprechend gut, so Yardımcı nach Angaben von NTV. Das Schiff war mit einer Ladung von 4.500t Chemikalien auf dem Weg nach Mumbai (Bombay) in Indien.
Nach Angaben der Radikal konnte der Kapitän der "Karagöl", Uğur Mümtaz Temeltaş, über Satellitentelefon Kontakt zur Zeitung Akşam aufnehmen. Man habe dem Angriff der Piraten 45 Minuten Widerstand geleistet, sei jedoch zunehmend chancenlos gewesen. Die NATO habe auf die wiederholte Sendung des S.O.S. nicht reagiert. Die Entführer behandelten die Mannaschaft jedoch gut. Temeltaş führt das darauf zurück, dass die Entführer ebenfalls Muslime seien. Die Mannschaft habe sogar mit ihren Familien telefonieren können.
Nach Angaben von Temeltaş liege das am 29. Oktober entführte türkische Schiff "Neslihan" nur einige Meter entfernt von der "Karagöl". mehr...
Der AKP-Abgeordnete aus Istanbul Hasan Kemal Yardımcı ist Anteilseigner der Firma, der das Schiff gehört. Nach seinen Angaben werde das Lösegeld von der Versicherungsfirma bezahlt.
Die Lösegeldverhandlungen sollen morgen beginnen. Der 14-köpfigen türkischen Besatzung gehe es den Umständen entsprechend gut, so Yardımcı nach Angaben von NTV. Das Schiff war mit einer Ladung von 4.500t Chemikalien auf dem Weg nach Mumbai (Bombay) in Indien.
Nach Angaben der Radikal konnte der Kapitän der "Karagöl", Uğur Mümtaz Temeltaş, über Satellitentelefon Kontakt zur Zeitung Akşam aufnehmen. Man habe dem Angriff der Piraten 45 Minuten Widerstand geleistet, sei jedoch zunehmend chancenlos gewesen. Die NATO habe auf die wiederholte Sendung des S.O.S. nicht reagiert. Die Entführer behandelten die Mannaschaft jedoch gut. Temeltaş führt das darauf zurück, dass die Entführer ebenfalls Muslime seien. Die Mannschaft habe sogar mit ihren Familien telefonieren können.
Nach Angaben von Temeltaş liege das am 29. Oktober entführte türkische Schiff "Neslihan" nur einige Meter entfernt von der "Karagöl". mehr...
Gürhans Akkreditierung wird nun doch nicht verlängert
Wie das dem türkischen Ministerpräsidialamt unterstellte Presseamt mitteilte, wurde die Presseakkreditierung für Mehmet Gürhan entgegen anderslautender Meldungen nicht verlägnert.
Wie NTV berichtet, habe sich der Name Gürhans auf der aktuellen Liste jener Personen befunden, deren Akkreditierungen verlängert wurden. Nachdem dies zum Anlass genommen wurde, von einer Verlängerung der Akkreditierung auszugehen, sah sich das Presseamt dazu genötigt darauf hinzuweisen, dass dem nicht so sei.
Gürhans Name habe sich zwar auf der Liste befunden, doch sei die betreffende Liste nicht genehmigt worden. mehr...
Wie NTV berichtet, habe sich der Name Gürhans auf der aktuellen Liste jener Personen befunden, deren Akkreditierungen verlängert wurden. Nachdem dies zum Anlass genommen wurde, von einer Verlängerung der Akkreditierung auszugehen, sah sich das Presseamt dazu genötigt darauf hinzuweisen, dass dem nicht so sei.
Gürhans Name habe sich zwar auf der Liste befunden, doch sei die betreffende Liste nicht genehmigt worden. mehr...
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Freitag, 14. November 2008
Erdogans Boykott gilt nicht für Verurteilte
Wie der Türkeimonitor berichtete, hat das dem türkischen Ministerpräsidialamt unterstellte Presseamt sieben Journalisten die Akkreditierung entzogen. Wie türkische Medien nun berichten, hat die selbe Stelle einer prominenten Person die Akkreditierung auf unbestimmte Zeit verlängert: Dem im „Deniz Feneri e.V.“-Skandal zu 5 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilten Mehmet Gürhan.
Nach Angaben türkischer Medien wurden die Akkreditierungen der sieben Journalisten, die für ihre intensive und bisweilen kritische Berichterstattung über Ministerpräsident Erdogan bekannt sind, offiziell wegen Verstosses gegen die Grundsätze journalistischer Berufsethik entzogen.
Wie nun bekannt wurde, hat der wegen reichlich unethischer Aktivitäten vom Frankfurter Landgericht verurteilte Mehmet Gürhan eine unbefristete Verlängerung seiner Presseakkreditierung erwirken können. mehr...
Nach Angaben türkischer Medien wurden die Akkreditierungen der sieben Journalisten, die für ihre intensive und bisweilen kritische Berichterstattung über Ministerpräsident Erdogan bekannt sind, offiziell wegen Verstosses gegen die Grundsätze journalistischer Berufsethik entzogen.
Wie nun bekannt wurde, hat der wegen reichlich unethischer Aktivitäten vom Frankfurter Landgericht verurteilte Mehmet Gürhan eine unbefristete Verlängerung seiner Presseakkreditierung erwirken können. mehr...
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Dienstag, 11. November 2008
Die Schweiz schenkt der Türkei den Tisch von Lausanne
Der amtierende schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin hat der Türkei bei einem Staatsbesuch den Tisch geschenkt, auf dem am 24. Juli 1923 der Vertrag von Lausanne unterzeichnet wurde, der der Türkei die volle Souveränität über das von ihr beanspruchte Territorium einräumte.
Der Tisch wurde von Couchepin im Rahmen einer Zeremonie im staatlichen Museum für Malerei und Bildhauerei in Ankara übergeben. Couchepin wies in seiner Rede darauf hin, dass die Massivität des Tisches ein Sinnbild für die stabilen Beziehungen der Türkei zur Schweiz sei. Vor der offiziellen Übergabe an Staatspräsident Gül bat Couchepin darum, den Tisch noch einmal berühren zu dürfen.
Abdullah Gül wies seinerseits darauf hin, dass dieser Tisch das wichtigste Kapitel in der republikanischen Geschichte der Türkei repräsentiere. Das Geschenk werde ein wichtiges neues Kapitel in der schweizerisch-türkischen Geschichte bedeuten. Der Tisch werde nicht in einem Lager verschwinden, sondern auf eine ihm würdige Art und Weise ausgestellt und präsentiert werden. mehr...
Der Tisch wurde von Couchepin im Rahmen einer Zeremonie im staatlichen Museum für Malerei und Bildhauerei in Ankara übergeben. Couchepin wies in seiner Rede darauf hin, dass die Massivität des Tisches ein Sinnbild für die stabilen Beziehungen der Türkei zur Schweiz sei. Vor der offiziellen Übergabe an Staatspräsident Gül bat Couchepin darum, den Tisch noch einmal berühren zu dürfen.
Abdullah Gül wies seinerseits darauf hin, dass dieser Tisch das wichtigste Kapitel in der republikanischen Geschichte der Türkei repräsentiere. Das Geschenk werde ein wichtiges neues Kapitel in der schweizerisch-türkischen Geschichte bedeuten. Der Tisch werde nicht in einem Lager verschwinden, sondern auf eine ihm würdige Art und Weise ausgestellt und präsentiert werden. mehr...
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Erdogan boykottiert Journalisten
Das Presseamt des türkischen Ministerpräsidialamt hat die Akkreditierungen von sechs Journalisten, die sich seit geraumer Zeit auf die Berichterstattung über Ministerpräsident Erdogan konzentrierten, nicht verlängert.
Das beim türkischen Ministerpräsidialamt angesiedelte Presseamt hat nach Angaben von NTV bekannt gegeben, dass die Maßnahme, den sechs Journalisten eine weitere Akkreditierung zu versagen, nur gegen diese persönlich und nicht gegen die Medien, für die diese arbeiten gerichtet sei. Ein Begründung blieb die Behörde jedoch schuldig.
Die betroffenen Journalisten erfuhren von dem „Boykott“, als sie aufgefordert wurden, ihre Akkreditierungen verlängern zu lassen. Nach Abgabe der Anträge wurde ihnen mitgeteilt, dass ihrem Gesuch nicht statt gegeben werde. Von der Maßnahme sind Hasan Tüfekçi und Turan Yılmaz von der Hürriyet, Abdullah Karakuş von der Milliyet, Ali Ekber Ertürk von der Evrensel, Sultan Özer von der Akşam sowie Fatma Çözen vom Fernsehsender Star betroffen. mehr...
Das beim türkischen Ministerpräsidialamt angesiedelte Presseamt hat nach Angaben von NTV bekannt gegeben, dass die Maßnahme, den sechs Journalisten eine weitere Akkreditierung zu versagen, nur gegen diese persönlich und nicht gegen die Medien, für die diese arbeiten gerichtet sei. Ein Begründung blieb die Behörde jedoch schuldig.
Die betroffenen Journalisten erfuhren von dem „Boykott“, als sie aufgefordert wurden, ihre Akkreditierungen verlängern zu lassen. Nach Abgabe der Anträge wurde ihnen mitgeteilt, dass ihrem Gesuch nicht statt gegeben werde. Von der Maßnahme sind Hasan Tüfekçi und Turan Yılmaz von der Hürriyet, Abdullah Karakuş von der Milliyet, Ali Ekber Ertürk von der Evrensel, Sultan Özer von der Akşam sowie Fatma Çözen vom Fernsehsender Star betroffen. mehr...
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