Montag, 17. November 2008

Weiteres türkisches Schiff entführt - Lösegeldverhandlungen beginnen morgen

Vor fünf Tagen wurde vor der Küste des Jemen das unter türkischer Flagge kreuzende Schiff "Karagöl" von Piraten entführt.

Der AKP-Abgeordnete aus Istanbul Hasan Kemal Yardımcı ist Anteilseigner der Firma, der das Schiff gehört. Nach seinen Angaben werde das Lösegeld von der Versicherungsfirma bezahlt.

Die Lösegeldverhandlungen sollen morgen beginnen. Der 14-köpfigen türkischen Besatzung gehe es den Umständen entsprechend gut, so Yardımcı nach Angaben von NTV. Das Schiff war mit einer Ladung von 4.500t Chemikalien auf dem Weg nach Mumbai (Bombay) in Indien.

Nach Angaben der Radikal konnte der Kapitän der "Karagöl", Uğur Mümtaz Temeltaş, über Satellitentelefon Kontakt zur Zeitung Akşam aufnehmen. Man habe dem Angriff der Piraten 45 Minuten Widerstand geleistet, sei jedoch zunehmend chancenlos gewesen. Die NATO habe auf die wiederholte Sendung des S.O.S. nicht reagiert. Die Entführer behandelten die Mannaschaft jedoch gut. Temeltaş führt das darauf zurück, dass die Entführer ebenfalls Muslime seien. Die Mannschaft habe sogar mit ihren Familien telefonieren können.

Nach Angaben von Temeltaş liege das am 29. Oktober entführte türkische Schiff "Neslihan" nur einige Meter entfernt von der "Karagöl".