Freitag, 8. August 2008

Wer hat Angst vorm fliegenden Mann?

Zwei Nachbarschaften der westtürkischen Stadt Edirne haben aus Angst vor einem fliegenden Mann, der von Dach zu Dach fliegt und so hoch springt wie eine Minarett, ein ausgiebiges öffentliches Gebet (Mevlit) zeremoniert.

Nach Gerüchten, wonach in den Nachbarschaften Gazimihal und Menzilahir ein fliegendes Wesen sein Unheil treibe, haben die Anwohner offensichtlich Angst bekommen und entschieden, der fliegenden Gefahr mit der Hilfe höherer Mächte beizukommen. In den von Nachbarschaften, in denen viele Roma wohnen, hat der Verband der Roma von Edirne beschlossen, dass auf der Ağaçpazarı Strasse ein Gebet verrichtet werden soll, um Unheil abzuwenden und die eigene Angst zu bändigen.

Nach dem Gebet wurden Reis und Ayran verteilt und gemeinsam an einer auf der Strasse aufgebauten Tafel verspeist. Der stellvertretende Mufti Edirnes İrfan Üstündağ stufte den Vorfall als Aberglauben ein. Er finde es auch nicht sehr logisch, wenn in solch einem Fall ein Gebet gesprochen werde.