Der türkische Innenminister Atalay hat kürzlich vor der Presse verkündet, dass die Bombenanschläge vom 27. Juli im Istanbuler Stadtteil Güngören vollständig aufgeklärt seien.
Die Anwälte der Beschuldigten erklärten jedoch gegenüber der Presse, dass ihre Mandanten während der Verhöre, bei denen sie zugegen waren, lediglich hinsichtlich ihrer Mitgliedschaft in der PKK befragt wurden. Zu keinem Zeitpunkt seien Fragen hinsichtlich der Bomben gestellt worden.
So hätten die Untersuchungsrichter den Verdächtigen Hüseyin Türeli, der in türkischen Medien bereist als Attentäter dargestellt wird, wiederholt gefragt, ob sein PKK-Codename "Azat" sei, was dieser verneint habe, so der Anwalt Hüseyin Çalışçı. Auch in der Anklageschrift gegen die mittlerweile zehn Verdächtigen würden die Bombenanschläge mit keinem Wort erwähnt, wie die Anwälte der Beschuldigten nach Durchsicht der Akten einhellig mitteilten.
Die Anwälte der Verdächtigen haben zudem Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Bakırköy wegen schwerer Mißhandlung und Folter ihrer Mandanten gestellt. So seien die Verdächtigen zunächst von Angehörigen der Gendarmerie mehrfach geschlagen und getreten worden und danach von den zivilen Gefängnisaufsehern mit Knüppeln verprügelt worden. Selbst nach drei Tagen seien die Folgen dieser Mißhandlungen immer noch offensichtlich.
Der Gouverneur von Istanbul Muammer Güler hingegen bleibt bei der Version, dass die Umstände rund um das Doppelattentat vollständig aufgeklärt seien.
Mittwoch, 6. August 2008
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