Montag, 4. August 2008

Ahmedinedschad bereitet türkischen Diplomaten Kopfzerbrechen

Die anstehende Türkei-Visite des iranischen Präsidenten Ahmedinedschad bereit türkischen Diplomaten einiges Kopfzerbrechen. So lehnt Ahmedinedschad den bei offiziellen Staatsbesuchen verbindlichen Besuch des Atatürk-Mausoleums ab und besteht darauf, sein Freitagsgebet in Istanbul zu verrichten.

Aussenminister Ali Babacan hat bei seinem Besuch der Konferenz der Blockfreien Staaten in Teheran das Angebot unterbreitet, die Visite als Arbeitsbesuch zu deklarieren. Da das türkische Protokoll für Arbeitsbesuche jedoch nur einen Tag vorsieht, stieß auch dieser Vorschlag auf Ablehnung. Der iranische Präsident wolle mindestens zwei Tage in Istanbul verweilen, insbesondere der medialen Aufmerksamkeit wegen. Türkische diplomatische Kreise befürchten jedoch, dass die von iranischer Seite geforderten Umstände des Besuchs für innenpolitische Diskussionen sorgen werden. Um dieses zu vermeiden wird fieberhaft an einer Notlösung gearbeitet. Die Visite hat für Ahmedinedschad eine besondere Bedeutung, da ihm dieser Besuch eine wichtige Plattform bieten wird, den zivilen Charakter des iranischen Atomprogramms zu betonen.