Die südosttürkische Stadt Mardin, die nicht nur reich an historischen Sehenswürdigkeiten ist, sondern auch an Religionen, Sprachen und Ethnien, startet eine Initiative zur Stärkung des Kulturtourismus.
So ist in der uralten Stadt, die das Zentrum der assyrischen Christen in der Türkei ist, ein Team von fünf Experten mit der Aufgabe betraut, illegal errichtete Bauten sowie unzureichende Restaurierungen zu identifizieren sowie gegebenenfalls entfernen zu lassen. Das Team, welches aus Mitarbeitern des Kulturministeriums sowie der örtlichen Verwaltung besteht, hat in einem ersten Schritt den Abriss von 40 illegal errichteten Bauten vor Gericht beantragt. Weiterhin sollen Restaurierungsmassnahmen aus Beton durch soloche aus Naturstein ersetzt werden. Das Ersuchen der Türkei, Mardin in die Liste der Weltkulturerbestätten aufzunehmen, war auch aufgrund des mangelhaften Umgangs mit der historischen Bausubstanz abgelehnt worden.
Zugleich wappnet sich die Region für den Kulturtourismus. So sagte der stellvertretende Gouverneur Niyazi Ulugölge, dass sich die Hotelketten Hilton, Green Park und Dedeman zur Zeit um Baugenehmigungen für Luxushotels bemühten. Eines der größten Probleme bei der Beseitigung der Bausünden, die das Erscheinungsbild der für ihre Natursteinbauten berühmten Stadt verschandeln, ist die oftmals ungeklärte Eigentumsfrage der vom Abriss bedrohten Bauten, denn es ist vorgesehen, dass die Bewohner im Ausgleich neue Wohnanlagen gestellt bekommen.
Montag, 2. Juni 2008
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