Dienstag, 14. Oktober 2008

Hat die türkische Armee dem Angriff auf Aktütün untätig zugesehen?

Die Zeitung Taraf hat angegeben, im Besitz von militärischen Dokumenten zu sein, die belegen sollen, dass die türkische Armee seit langer Zeit von den Anschlagsplänen auf die Grenzstation in Aktütün unterrichtet war und untätig zugesehen hat.

Wie die Zeitung Taraf berichtet, liegen ihr geheime Protokolle der militärischen Aufklärung vor, wonach die Anschlagsvorbereitungen der PKK lange Zeit vor dem Angriff am 3. Oktober 2008 absehbar waren. Das Fazit: Der Anschlag, bei dem insgesamt 17 Soldaten ums Leben kamen, hätte verhindert werden können.

Im Rahmen einer nachrichtendienstlichen Kooperation mit den USA erhält die Türkei Zugriff auf die Bilder zahlreicher unbemannter Drohnen, die die türkisch-irakische Grenze permanent “im Auge” behalten. Schon einen Monat vor dem Angriff, am 5. Sptember 2008, zeichneten die Aufklärungsflugzeuge die Bewegung einer 80-köpfigen Gruppe der PKK von der iranisch-irakischen Grenze hin zur irakisch-türkischen Grenze mitsamt deren Koordinaten auf. Das Kommando für elektronische Systeme des türkischen Generalstabs wurde augenblicklich und fortan ständig von den Bewegungen der Gruppe unterrichtet.

Nur fünf Tage vor dem Angriff, am 29. September 2008, hat der für die nachrichtendienstliche Aufklärung zuständige Offizier Zafer Kilic in einem Dokument höchster Geheimhaltung und Dringlichkeit darauf hingewiesen, dass in den folgenden Tagen ein Anschlag auf türkischem Boden, nahe der irakischen Grenze erfolgen werde, da die PKK schweres Geschütz in die Region verbracht habe und die Bewohner einiger Dörfer in der Region dazu aufgefordert habe, ihre Dörfer zu räumen.

Am 2. Oktober 2008 wies der Offizier Ferdi Korkmaz in einem nachrichtendienstlichen Bericht auf die Aktivitäten der PKK in der Region hin, in der diese einen Tag später zuschlagen sollte. Der Bericht des Offiziers enthält detaillierte Angaben über die Bewegungskoordinaten der Gruppe, ihre Anzahl und sogar über die Anzahl der von der PKK zu Transportzwecken und als “Minenaufklärer” eingesetzten Maultiere.

Am Morgen des 3. Oktober 2008, dem Tag des Angriffs, konnte der türkische Generalstab über die unbemannten Drohnen in Echtzeit beobachten, wie sich die Kämpfer der PKK in den um die Grenzstation Aktütün befindlichen Hügeln auf den Angriff vorbereiteten, ihre schweren Waffen positionierten und ihr Rückzugsgebiet verminten.

Laut Taraf weisen die Aufnahmen der Drohnen ein bemerkenswertes Detail auf. Die Kameras, die die Vorbereitungen der PKK aufnehmen, schwenken plötzlich auf die Grenzstation Aktütün um, ganz so, als wenn ein Angriff unmittelbar erwartet wird.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sollten diese Behauptungen hinsichtlich der Kenntnis des Generalstabes dieser Anschlagsvorbereitungen zutreffen, ist das ein Skandal ohne Gleichen.
In der Geschichte der Menschheit kam es immer wieder zu solchen Aktion sich wissentlich einem Angriff auszusetzten, um im Nachhinein eine weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus strahlende Legitimation für Gegenmaßnahmen zu verschaffen.
Beste Beispiele dafür ist der 11. September, bei dem die Geheimdienste vor den Anschlägen über mögliche Bescheid wussten.
Daher wären die gefallen Soldaten im Südosten der Türkei als mögliche Bauernopfer in einen durch die Türkei geführten geopolitischen Spiel anzusehen.
Es fällt mir wirklich schwer das zu glauben, da ich als türk. Bürger, mir nicht vorstellen kann, dass die Türkei auch nur einen Mann dieser scheußlichen Terrororganisation ans Messer liefert!

Anonym hat gesagt…

Ich kann dazu nur sagen:
Man weiss, dass es ein Erdbeben in einer Region geben wird, man weiss, das es Probleme im Bankenbereich gibt, man weiss das die Türkei von Terrosristen angegriffen wird. Man weiss es!!!!
Man weiss aber nicht wann!!!!

Daher hätte dieser Angriff auch ein ganz anderes Ziel haben können. Wollen wir alle "Ziele" schützen???

Es gibt zu viele Unbekannten in dieser Formel!!!

Ich denke nicht, dass das Türkische Militär nur einen Ihrer Söhne Opfern möchte!!!!!

Ach ja, da fällt mir noch ein: Mann wusste damals auch von Anschlägen der RAF in Deutschland. Bubak, Ponto.... hat es nicht geholfen. Ist die Bundesrepublik jetzt ein Land das seine Menschen nicht schützen will?????

Das ist zu einfach gestrickt!

Grüße
S