In der Türkei gestaltet sich der Alltag behinderter Menschen extrem schwierig. Im Straßenbild der Türkei sucht man vergeblich nach behinderten Menschen. Nicht weil es keine behinderten Menschen gibt, sondern weil diese nach wie vor mit einer miserablen Infrastruktur gestraft sind.
Selbst in der Metropole Istanbul verfügen nur ausgewählte Gebäude über behindertengerechte Eingänge, Aufzüge oder Zugänge. Das gilt leider ebenso für öffentliche Verkehrsmittel, wie z.B. für das vor zwei Jahren in Betrieb genommene Metrobussystem. Um das Verkehrsaufkommen zu entlasten und Fahrgästen der Metro weitere Reiseziele anzubieten wurde das Metrobussystem etabliert. Täglich nutzen etwa 400.000 Menschen diese komfortable Reisemöglichkeit. Behinderte Menschen jedoch können nur auf die Hilfe ihrer Mitmenschen hoffen, um Hindernisse zu überwinden. So berichtet Sondakika heute, dass der Großteil der 24 Stationen der Metrobuslinie zwischen Avcılar und Zincirkuyu nicht behindertengerecht seien. Entweder seien die Zugänge zu dem Bus nicht behindertengerecht oder aber die Busstation könne beispielsweise nur über eine Treppe verlassen werden.
Selbst Mütter mit Kinderwagen stehen vor erheblichen Problemen und seien auf die Hilfe Ihrer Mitmenschen angewiesen. Das Defizit an behindertengerechter Infrastruktur muss schnellstmöglich behoben werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung nicht von heute auf morgen vollzieht. Öffentlichkeitwirksame Aktionen könnten den Druck auf die Politik erhöhen und den Vorgang beschleunigen. Insbesondere vor dem Hintergrund eines möglichen EU-Beitritts sind diesbezügliche sozialpolitische Maßnahmen dringend erforderlich und ebnen hoffentlich schon bald den Weg für unsere „besonderen“ Mitmenschen.
Dienstag, 16. September 2008
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