Einen Monat nach der Explosion in einem Schülerwohnheim in Konya, bei der insgesamt 18 Menschen starben, hat noch keine der betroffenen Familien Anzeige erstattet.
Wie Bianet berichtet, sind die betroffenen Familien finanziell schlecht situiert und auf Angebote wie jenes der Süleymanci-Bewegung in Konya angewiesen. So sagte der Lokaljournalist Metin Oralöz aus Konya Bianet, dass die Eltern wüssten, dass ihre Kinder für die Dauer ihre Aufenthalts in den Heimen, in denen oft illegale Korankurse abgehalten werden, ein Dach über dem Kopf hätten und regelmäßig Mahlzeiten erhielten.
Aus Loyalität gegenüber den Betreibern dieser Heime, in diesem Fall die Süleymanci-Bewegung, die in Deutschland unter anderem als Dachverband VIKZ aktiv ist, würden die Familien von einer Anzeige absehen. Genau dieses Verhalten verhindert nach Überzeugung von Juristen wie Hakkı Ünalmış einen umfassenden Schutz der Rechte von Kindern. Man müsse die religiöse Überzeugung der Menschen respektieren. Wenn man den Unfall jedoch als "göttliche Fügung" betrachte, so verbaue man sich die Chance dafür zu sorgen, dass sich so eine Tragödie nicht noch einmal wiederholt.
Mittwoch, 27. August 2008
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