Nun ist es endlich so weit - das Halbfinal-Finale kann beginnnen. Was ist nicht alles in diese Partie hinein interpretiert worden. Was ist diese Partie politisiert und regelrecht aufgeladen worden. Da wollen wir vom Türkeimonitor natürlich auch mitmischen.
Ein kurzer Blick in den deutschen Pressedschungel genügt, um den Modus der deutschen Selbstvergewisserung zu entlarven. Da heißt es, dass die Türken ja im Falle eines eigentlich schon sicheren Scheiterns ihrer Mannschaft im Halbfinale mit den Deutschen weiterfeiern würden. Natürlich würden wir dies tun! Abgerundet wird diese Form der Berichterstattung jedoch von Musterbeispielen der Integration, die in typischer Best-Practice-Manier Anleitung zur kulturellen Schizophrenie geben: "Hahaha, auch ich habe auf meinem Plasma-Fernseher eine deutsche und eine türkische Fahne stehen. Wenn ich meine kleine Tochter frage, dann sagt sie, dass sie für die Türkei ist und zeigt dabei auf die deutsche Fahne. Hahaha"
Ob das nun wenigen, einigen, vielen oder den meisten Türken so oder so ähnlich geht, sei erst einmal dahingestellt. Ich finde die Frage viel interessanter, warum kein Deutscher von sich behauptet, sich im Falle eines Scheiterns der Deutschen mit den Türken zu freuen. Deutsche und Türken sind über die Jahre mehr geworden als nur eine Schicksalsgemeinschaft, schließlich haben viele von uns hier wahre Brüder und Schwestern gefunden. Leider will keiner von denen mit uns feiern...
Mittwoch, 25. Juni 2008
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2 Kommentare:
Es gibt schon Deutsche die fuer die Tuerkei sind. Allerdings werden die von den Mainstreammedien im Allgemeinen nicht gefragt, wenn sie nicht z.B. in Istanbul leben (Artikel im SPON)
Nun, anscheinend hilft es ja, Zusammenhänge gelegentlich zuzuspitzen. :-)
Dass es Deutsche, Österreicher und Schweizer gibt, die sich für die Türkei freuen würden, ist mir schon klar. Nur kommt dies in der allgemeinen Berichterstattung, und auf die beziehst Du dich ja ebenfalls, sehr asymmetrisch rüber. Die potentiellen deutsch-türkischen Sympathisanten nun ebenfalls nur in den deutschen Diasporen in der Türkei gefunden zu haben, scheint mir doch eine recht platte Spiegelung des eigenen Wunschdenkens zu sein.
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