Mittwoch, 25. Juni 2008

Kein Bleiberecht für Gülen in den USA

Die US-amerikanische Einwanderungsbehörde hat ein gerichtliches Verfahren gegen Fethullah Gülen gewonnen, wodurch der legale Aufenthaltsstatus von Gülen in den USA laut der Zeitung "Vatan" innerhalb eines Monats erlischt.

So hatte die Einwanderungsbehörde dem Antrag von Gülen auf Erteilung einer Green Card nicht entsprochen. Gülen klagte hierauf vor dem Pennsyalvania East District Court, und verlor. Gülen wurde vor Gericht von der Kanzlei Klasko, Rulan, Stock & Seltzer vertreten, die im Zuge ihrer Argumentation darauf hinwies, dass Gülen die führende geistliche Persönlichkeit der Türkei, ein Vertreter der Toleranz und ein weltweit herausragender Lehrer sei. Ferner wurden Empfehlungsschreiben vom Vorsitzenden des amerikanischen RUMI-Forums Ali Yurtsever, dem ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Yıldırım Akbulut, dem ehemaligen Bildungsminister und heutigen AKP-Abgeordneten aus Kahramanmaraş Mehmet Sağlam, dem ehemaligen US-Botschafter in Ankara Morton Abramowitz, von katholischen und evangelischenTheologen verschiedener US-Universitäten, dem ehemaligen Direktor für Analyse und Produktion des CIA und aktuellem Mitglied des "Joint Military Intelligence Council" George Fidas sowie dem ehemaligen CIA-Agenten Graham Fuller, der mittlerweile bei der Pentagon-eigenen "Rand Corporation" tätig ist, vorgelegt.

Die Staatsanwaltschaft machte hingegen geltend, dass gegen Gülen in der Türkei wegen der Bildung einer Vereinigung mit dem Ziel eines religiös inspirierten Systemwechsels ermittelt worden sei. In diesem Verfahren wurde der Freispruch Anfang der Woche offiziell, nach dem der türkischen Generalstaatsanwaltschaft wegen Verjährung der Rechtsweg nicht mehr offen stand. Es wurde weiterhin geltend gemacht, dass sich unter den Geldgebern für Gülens Projekte nicht nur seine eigene finanzstarke Bewegung, sondern auch Saudi-Arabien, der Iran, die Türkei und sogar die CIA befänden. Gülen sei keine akademisch bedeutsame Persönlichkeit, sondern er bezahle vielmehr Akademiker dafür, Auftragsschriften über ihn und seine Bewegung zu verfassen, um das akademische Renommée seiner Bewegung zu erhöhen.

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

ich kenne die Gülen Bewegung sehr gut. Es gibt keine Geldgeber aus dem Iran und schon garnicht die CIA. Jemand der sein Geld von der CIA bekommt, dürfte wohl kaum ein Bleiberecht verweigert bekommen. Ich weise hier daraufhin, dass das was die Zeitung VATAN schreibt, schlichter unsinn ist.

Anonym hat gesagt…

Ercan,

könntest du bitte etwas exakter sein. Was kennst du von der Bewegung?

Sei mal bitte konkret, denn als angehender Berufsschullehrer (Wirtschaftspädagogik) sollte man präziser beschreiben können.


waiting for feedback

Anonym hat gesagt…

Nun, Ercan, die Geschichte von Gülens drohender Ausweisung hab ich auch schon woanders gelesen. Dass Du die Gülen-Bewegung sehr gut kennst bedeutet nicht, dass die kein Geld von anderen Organisationen annimmt.

Ich gebe dem Türkeimonitor recht, dass das eher gegen Gülens Bleiberecht spricht, schließlich haben die Amis nach dem 11. September keinen Bock mehr, noch einen Bin Laden zu finanzieren. Hiermit behaupte ich NICHT, dass Gülen so einer ist.
Will nur sagen, dass die Amis gegenüber ihrem eigenen Geheimdienst sehr skeptisch sind.

Was genau ist denn aber so unsinnig an dem Vatan-Artikel? Könntest Du da mal bitte ins Detail gehen?