Ein gemeinsames Europa verbunden durch den Fußball. Das ist die Botschaft der UEFA in Ihrem EM-Werbespot. Dass Sport seit jeher politisch instrumentalisiert wird ist nichts Neues. Nachdem nun aber die Türkei überraschend bis ins EM-Halbfinale gegen Deutschland gekommen ist, werden vor laufenden Kameras Türken bzw. "Deutsch-Türken", die in Deutschland leben mit der Frage konfrontiert: Und für wen bist du? Die politisch korrekte Antwort auf diese Frage lautet dann in den meisten Fällen, dass man zwei Herzen in seiner Brust trage. Im Innern sei man halt Türke, leben und/oder aufgewachsen tut und ist man aber in Deutschland.
Eines scheint derzeit jedenfalls noch Gültigkeit für die in Deutschland lebenden Türken zu haben. Egal welche Nationalität auf einem Stück Papier steht, sie sagt nichts über die Verbundenheit mit dem Heimatland aus. Ein "Deutsch-Türke" mit türkischem oder deutschem Pass bleibt also vorerst Fan der türkischen Nationalmannschaft. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, wäre die logische Konsequenz eine doppelte Staatsbürgerschaft. Denn nur eine doppelte Staatsbürgerschaft könnte das Gefühlsleben von "Deutsch-Türken" glaubwürdig abbilden.
Wolfgang Bosbach bestätigte übrigens meine Einschätzung. So sagte er kürzlich in der Sendung "Was erlauben Strunz?" auf N24, dass es völlig normal sei, wenn Deutsch-Türken für die Türkei seien. Er wäre schließlich immer noch für Deutschland, wenn er 100 Jahre in Österreich leben würde
Mittwoch, 25. Juni 2008
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