Wie diverse Medien berichten, habe die Türkei Druck auf die Macher des Festivals „culturescapes“, dem größten türkisch geprägten Kulturevent in der Geschichte der Schweiz, ausgeübt. Der Film „Gitmek“ sowie fünf Essays seien aus dem Programm, bzw. dem Programmheft gestrichen worden.
Wie Kai Strittmatter, Türkei-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, auf bazonline schreibt, habe die Türkei die Macher des Festivals regelrecht „erpresst“. Die Türkei beteiligt sich mit € 400.000 an der Finanzierung des Festivals und habe zu verstehen gegeben, dass man die zugesagten Gelder zurückziehen werde, wenn man die anstössigen Werke nicht aus dem Programm streiche. Unter den fünf Essays befindet sich auch ein von Strittmatter selbst verfasster Artikel.
Nach Bekanntwerden der zensorischen Maßnahme habe Strittmatter beim türkischen Kulturministerium angerufen und mit dem Beamten Ibrahim Yazar über die Gründe dieses Verhaltens gesprochen. Yazar habe zum Ausdruck gebracht, dass die in dem Film thematisierte Liebe einer Türkin zu einem Nordiraker für sein Haus zur Zeit kein tragbares Sujet sei und bezeichnete den Sachverhalt gar als „unsympathisch“.
Unterdessen sendet das türkische Kultrministerium immer noch widersprüchliche Signale. So sagte Kulturminister Ertuğrul Günay noch gestern im Conrad Hotel, dass der Film sich nicht mehr im offiziellen Festivalprogramm befinde, aber dennoch auf dem Festival gezeigt werde. Am Vortag gab das Kulturministerium nach Angaben der Radikal jedoch eine schriftliche Erklärung heraus, auf der jede Intervention dementiert wurde. Der Film befinde sich nach wie vor im offiziellen Programm.
Mittwoch, 5. November 2008
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1 Kommentare:
Mal ganz ehrlich,
wer so vielGeld zahlt, bestimmt auch einiges. Das ist nun mal so in der Freien Wirtschaft.
Wenn ich jemanden bezahle, möchte ich auch meinen Einfluss geltend machen. Das wissen diese Leutchen doch nicht erst seit heute.
Da von Zensur zu Reden ist einfach nur dämlich.
Viele Grüße
S
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