Samstag, 27. September 2008

Jetzt fehlt nur noch Kim Jong-Il

Staatspräsident Gül hat an dem Fastenbrechen des New Yorker "Turkish Cultural Center" (TCC), das für seine Nähe zu Fethullah Gülen bekannt ist, teilgenommen. Pikant: Sein Tischnachbar war der simbabwische Despot Robert Mugabe.

Das TCC hat sein diesjähriges "Freundschaftsdinner" im Hotel Waldorf Astoria veranstaltet. Die zuvor als "Teilnehmer" angekündigten Bill und Hillary Clinton überbrachten ihre Grußworte per Videobotschaft. An dem Dinner nahmen neben Gül und verschiedenen türkischen Ministern und Diplomaten die Staatspräsidenten von Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Tadschikistan sowie die Außenminister weiterer Staaten teil.

Nach den Staatsbesuchen Omar Al-Baschirs und Mahmud Ahmedinedschads war der aufmerksame Beobachter geneigt anzunehmen, das die Türkei auf internationalem Parkett wohl kein Porzellan mehr zerdeppern könne. Das TCC jedoch macht´s möglich: Die Organisatoren positionierten den simbabwischen Despoten Mugabe an Güls Tisch. Türkischen Medien ist zu entnehmen, dass erfahrene türkische Diplomaten "pikiert" auf die Tischgesellschaft reagiert haben sollen.

Das TCC war vor einiger Zeit in die Kritik der türkischen Öffentlichkeit zugezogen, als sie die amerikanische Parlamentarierin Caroly Maloney, die eine Verfechterin des armenischen Völkermord-Vorwurfs ist, mit dem nach Atatürks Mutter benanten "Zübeyde Hanım"-Preis auszeichnete. Entgegen den Veranstaltungen der vergangenen Jahre wurde dieses Mal keine Erklärung Gülens verlesen.