Montag, 15. September 2008

Die türkische Wirtschaft wächst - zu langsam

Das türkische statistische Amt hat die Wachstumszahlen für das zweite Quartal 2008 veröffentlicht. Aus dem Bericht geht hervor, dass das Wachstum der türkischen Wirtschaft mit 1,9% deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Prof. Dr. Türkel Minibaş von der Universität Istanbul weist unterdessen auf die hiermit verbundenen Risiken für Arbeitnehmer hin.

So sagte Minibaş, dass das geringe Wachstum durch eine Korrelation der ungenügenden Wachstumspolitik der Türkei mit der globalen Wirtschaftskrise verursacht sei. Das vom türkischen statistischen Amt TÜIK ausgewiesene Wachstum von 1,9% bleibt deutlich hinter den prognostizierten 3,5% zurück. Es ist somit die schwächste Wachstumsperiode seit 25 Quartalen in Folge.

Das vergangene Wachstum habe sich niedriger Kurse und großer Mengen ausländischen Kapitals verdankt. Da insbesondere die öffentlichen Ausgaben jedoch um 16,8% zurückgegangen seien, sei es unwahrscheinlich, dass die türkische Wirtschaft das Jahr 2008 mit einem Wachstum von über 4% abschließen werde. Der private Konsum nehme ebenfalls ab, da die Zentralbank die Zinsen erhöht habe, die Einkommen jedoch sinken würden. In Anbetracht der anstehenden Kommunalwahlen rechne er mit einer Intervention seitens der Regierung. Auch die von der Türkei umworbenen ausländischen Direktinvestitionen würden aufgrund hoher Zinsen nach Brasilien fließen.

Die Leidtragenden der makroökonomischen Entwicklung seien insbesondere Arbeitnehmer, so Minibaş. Da die Gewerkschaften in der Türkei zur Zeit einen schweren Stand hätten, sei es wahrscheinlich, dass die Arbeitgeber die Produktivität durch verlängerte Arbeitszeiten und geringere Bezahlung zu erhöhen versuchen würden.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Worauf in diesem Beitrag nicht eingegangen wird, ist der negative Effekt der Unsicherheit, der durch die Spekakulationen hinsichtlich des Parteiverbotsverfahrens gegen die Regierungspartei erzeugt wurde.
In meinen Augen ist das der Hauptgrund für das schwache Wachstum.

Gruß,
Rainer

Solkan hat gesagt…

Für einen in der Türkei lebenden, mit deutscher Prägung, und einer objektiven Betrachtungsweise, war das nur eine Frage der Zeit.
Dieses Land ist nur Lug und Trug, hier lebt jeder auf Pump und der Staat kassiert dabei mit.
Der Türkei stehen schwarze Zeiten bevor, ich möchte mal ein Beispiel nennen, 1/5 des durchschnittlichen Einkommens eines türkischen Haushalts, flißt in Zinsen, wohlgemekrt nicht in die Tilgung von Krediten, sondern nur in Zinsen.
Hier wird sogar Brot mit der Kreditkarte gekauft.
Dieses Land ist 2,5 mal so groß wie Deutschalnd und nur 5 Städte der Türkei haben europaähnliche Lebensweisen, der Rest liegt 50 Jahre zurück.
Hallo EU wir kommen, in 1000 Jahren nicht, das wissen unsere Politier nur zu gut, und das ist auch richtig so.

Anonym hat gesagt…

Solkan,
was bist du denn für einer???
Brot mit Kreditkarte kaufen???
Ich habe in der Türkei (speziell in Izmir) noch keinen Bäcker gesehen, der Kreditkarten akzeptiert.
Warum hast du so einen Hass auf die Türkei??? Bist du auch einer von den Weltverbesseren, die alles wissen, alles besser können???
Deine Argumente sind leider keine Argumente sondern Stammtischrethorik (ab 1,5 Promille). Wenn es solche wie dich gibt, weis ich dass es viele Eltern nicht gelingt Ihre Kinder anständig zu erziehen. Auch wenn Sie in Europa leben !!!

Wie kann ein Mensch nur so vile Hass haben gegen ein Land. Es geht ja hier um das Land, oder???

Welche Politik sollte in der Türkei deiner Meinung nach gelebt werden??? Also wer kritisiert, sollte auch bessere Wege vorschlagen. Aber bitte nicht wieder auf dieser tiefen Ebene!

S