Der Ankaraner Verband Junger Unternehmer ANGIAD hat eine Jugendstudie in Auftrag gegeben, die auffällige Ergebnisse zu Tage befördert hat:
So gaben viele Jugendliche an, von ihren Eltern Prügel zu beziehen. Fragte man sie nach ihren Vorbildern, waren wiederum die Eltern die am häufigsten Genannten.
Viele Jugendliche gaben an, Alkohol und Zigaretten zu konsumieren. Fragte man sie nach Institutionen, denen sie vertrauen, verwiesen die meisten auf das Militär und die Religion.
Während viele aussagten, dass sie die Politik nicht interessiere, würden sich die meisten dennoch als national-konservativ bezeichnen.
Die gleiche heimatverbundene Generation hat auf die Frage "Würdet ihr gerne im Ausland leben?" zu 80 % mit "Ja" geantwortet.
Viele Jugendlich sind gegen einen Beitritt der Türkei in die EU, wohingegen sie anscheinend persönlich kein Problem damit haben, denn unter den bei der vorangehenden Frage favorisierten Zielen sind viele europäische Metropolen.
Die wertebewussten Jugendlichen lesen fast keine Zeitungen mehr, sondern beschränken ihren Medienkonsum auf Unterhaltungssendungen im Fernsehen.
Nach den Eltern sind der Serienheld Polat Alemdar, der Unternehmer Rahmi Koç sowie der Showmaster Acun Ilıcalı die Idole der jugendlichen Generation. Anscheinend wollen sie cool sein wie Polat, Geld verdienen wie Koç und feiern bis zum Morgengrauen wie Acun.
Viele sind über die Zukunft der Türkei besorgt, nicht jedoch über ihre eigene.
In diesem Sinne gratuliere ich der zerrissenen türkischen Jugend zum Jugend- und Sportfeiertag mit den Worten, die Staatspräsident Gül zur Feier des Tages in das Ehrenbuch des Atatürk-Mausoleums geschrieben hat: "Der demokratische und laizistische Sozial- und Rechtsstaat Türkei, den Sie der türkischen Jugend vermacht haben, wird angesichts dieser Tatsache immer sein."
Montag, 19. Mai 2008
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