Montag, 19. Januar 2009

In Memoriam: Hrant Dink

Heute vor zwei Jahren wurde Hrant Dink, der Chefredakteur der türkisch-armenischen Zeitung AGOS, vor den Räumen seiner Redaktion in Istanbul bei einem feigen Anschlag hinterrücks erschossen. In der Türkei finden zahlreiche Solidaritätsbekundungen für Dink und seine Familie statt. Die Ermittlungen zu den Tätern blieben lange Zeit auf eine kleine Gruppe aus Trabzon beschränkt, die sich im Umfeld der ultranationalistischen Partei BBP organisierte – die Hintermänner blieben unerkannt. Nun deutet sich eine Wende an: Der damalige Kommandeur der Trabzoner Gendarmerie Ali Öz wird angeklagt und gegen den ehemaligen Polizeichef Ramazan Akyürek wird ermittelt.

Genau zwei Jahre nach dem Anschlag auf Hrant Dink werden sich die Mitglieder der „Gruppe derer, die Gerechtigkeit für Hrant will“ um 14.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr nach deutscher Zeit) vor der AGOS-Redaktion versammeln. Um 20.30 Ortszeit wird im Lütfi Kırdar Kongresszentrum eine Gedenkfeier zu Ehren Dinks veranstaltet.

Ein Initiative, die sich als „Kreative Protestgruppe“ bezeichnete, hat mit ihrer Aktion bei den anwesenden Journalisten und der Polizei für reichlich Verwunderung gesorgt. Die Gruppe versammelte sich vor dem Galatasaray-Gymnasium. Als das Geräusch eines Schusses ertönte, gaben einige der Gruppenmitglieder einen Schrei von sich und ließen sich auf den Boden fallen. Nach einer Minute lautlosen Ausharrens ertönte eine Sirene. Die Liegenden erhoben sich darauf hin, mischten sich unter die Anwesenden und verschwanden kurze Zeit später.


Quelle:Radikal

Die Ermittlungsbehörden arbeiten sich derweil an die Hintermänner des Anschlags heran. So belegen Aktennotizen, dass die Gendarmerie in Trabzon schon Monate vorher von den Anschlagsplänen unterrichtet war. Während gegen den damaligen Gendarmeriekommandanten Ali Öz und den Polizeichef Ramazan Akyürek nun Anklage erhoben wird, hat das türkische Innenministerium keine Erlaubnis für Ermittlungen gegen die Istanbuler Polizeibehörde erteilt. Diese war in die Kritik geraten, weil herauskam, dass man Hrant Dink herbeizitiert und „gewarnt“ habe. Der Vorwurf an die Behörde lautet, dass man trotz Kenntnis von Anschlagsplänen nichts für Dinks Sicherheit getan habe.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hrant Dink wird nie sterben!

Anonym hat gesagt…

Gott sei Dank ist er verreckt!

Anonym hat gesagt…

Was bist Du denn für ein herzloser Mensch! Der Mann wollte nur gutes für die Türkei und für Armenien. Allah rahmet eylesin!

Anonym hat gesagt…

Für Armenien stimmt! Aber er meinte auch "Es wird nur Ruhe und Frieden in der Türkei geben,wenn das dreckige Türkische Blut nicht mehr in den Adern fliesst"Und den Rest kannst du dir selbst ausdenken...