Der Türkeimonitor berichtete über den Fall des Engin Çeber, der nach seiner Festnahme wegen des Verteilens einer Zeitung im Metris-Gefängnis in Istanbul gefoltert wurde und an den Folgen seiner Misshandlungen verstarb. Der Fall erregte großes Aufsehen, in Folge dessen sich auch Justizminister Mehmet Ali Sahin offiziell für die Vorkommnisse entschuldigte. Heute beginnt in Istanbul der Prozess gegen 60 Beschuldigte.
Engin Çeber wurde am 28. September in Istanbul verhaftet, weil er gemeinsam mit Freunden die Zeitung „Yürüyüs“ (zu deutsch: Der Marsch) verteilte. Am 8. Oktober wurde der Tod Çebers bekannt gegeben. Was sich in der Zwischenzeit ereignete ist ausreichend belegt und kann nur als Folter bezeichnet werden.
Das 14. Strafgericht in Bakırköy/Istanbul sitzt ab heute gegen 60 Beschuldigte zu Gericht. Aufgrund akuten Platzmangels musste die Verhandlung in das 34. Strafgericht in Bakırköy verlegt werden. 39 Vollzugsbeamte, 3 Angehörige der Gefängnisleitung, 13 Polizisten, 4 Gendarmen und ein Arzt müssen sich wegen des Vorwurfs der Folter und der Misshandlung verantworten.
Viele NGOs solidarisierten sich mit der Familie des Verstorbenen und nehmen als Beobachter am Prozess teil, darunter die Beamtengewerkschaft KESK, der Gewerkschaftsbund DISK, der Verein Zeitgenössischer Juristen ÇHD, die Ärztekammer Istanbul sowie die Architekten- und Ingenieurskammer Istanbul.
Weiterhin beobachten Vertreter von Amnesty International sowie zahlreiche internationale Journalisten den Prozessverlauf.
Mittwoch, 21. Januar 2009
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