Tanay Sıdkı Uyar, der Vizepräsident von EUROSOLAR, hat ernsthafte Bedenken bezüglich der kürzlich erfolgten Ausschreibung für das erste türkische Atomkraftwerk geäußert. Die Financial Times spricht gar von einem herben Dämpfer.
Laut Uyar sei es bezeichnend, dass nur ein Bieter ein konkretes Angebot abgegeben habe. Dies deute darauf hin, dass die tatsächlichen Kosen und Risiken höher seien als geplant. „Trotz allen Entgegenkommens der Regierung wollen die Unternehmen höhere Garantien des Staates. Dies kann ich der Regierung jedoch nicht empfehlen, genau so wie ich den Unternehmen nicht empfehlen kann, in eine solche Anlage zu investieren.“ Ein Atomkraftwerk der projektierten Größe verbrauche zur Stromerzeugung die dreifache Menge der von ihm selbst produzierten Energie.
Unterdessen bewertet die Financial Times den Verlauf der Ausschreibung als Rückschlag für die türkischen Bemühungen, die Abhängigkeit von den Energielieferanten Russland und Iran zu minimieren. Es sei bemerkenswert, dass Branchenriesen wie Westinghouse aus den USA oder Areva aus Frankreich, deren Anlagen „state-of-the-art“ seien, kein Angebot abgegeben hätten. Die Anlage soll bis 2015 errichtet und betriebsbereit sein. Ein namentlich nicht genannter Experte wird in der FT wie folgt zitiert und bringt damit das Dilemma der Industrie auf den Punkt: „In nuclear terms, 2015 is tomorrow“.
Freitag, 26. September 2008
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