Die türkischstämmige Alev Korun, die für die Grünen kandidierte, hat bei den österreichischen Parlamentswahlen Geschichte geschrieben. Die Wahl Koruns wirkt wie ein, wenn auch blasser, Hoffnungsschimmer dieser Wahl, bei der der äußerste rechte Rand, vertreten durch die Parteien FPÖ und BZÖ, einen immensen Stimmenzuwachs verzeichnen konnte.
Korun, die 1969 in der Türkei geboren wurde, besuchte das österreichische Sankt Georgs-Gymnasium in Istanbul und studierte darauf hin an den Universitäten in Innsbruck und Wien Politische Wissenschaft und Gender Studies. 1993 trat sie den Grünen bei. 1998 war sie Mitgründerin des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus. Von 1999 bis 2005 war sie Referentin der Parlamentsfraktion für Minderheiten, Migration und Menschenrechte. 2005 wurde sie Wiener Gemeinderätin.
Der Zeitung Taraf erläuterte Korun ihre politischen Ziele:
“Migranten haben eine große Reihe von Problemen. Sie leben in schlechten Behausungen, sind im Bereich Bildung mit großen Ungerechtigkeiten konfrontiert und finden aufgrund von Diskriminierungen oft keine adäquate Beschäftigung. Ich werde mich insbesondere im Bereich Bildung für die Chancengleichheit von Migranten der zweiten und dritten Generation einsetzen. Es müssen Projekte geschaffen werden, in denen neben sehr guten Kenntnissen der deutschen Sprache auch die Muttersprache unterrichtet wird. Auch die Zahl der Lehrkräfte, die neben Deutsch Türkisch bzw. Jugoslawisch sprechen, muss erhöht werden. Migrantinnen erhalten ihren Aufenthaltsstatus in Abhängigkeit von ihren Ehemännern. Im Falle einer Scheidung erlischt dieser wieder. Migrantinnen muss ein eigenes Recht auf legalen Aufenthalt zugestanden werden.”
Dienstag, 30. September 2008
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