Dienstag, 8. September 2009

Die Macht der Medien

Neun Mädchen und junge Frauen wurden in einer Villa am Istanbuler Stadtrand zwei Monate lang festgehalten. Hintergrund: Die Frauen hatten sich für die vermeintlich neue Staffel von Big Brother Türkei gemeldet.

Wie die Radikal meldet, wurden die Teilnehmer des gefakten Wettbewerbs damit bedroht, sie müssten 50.000 TL (ca. 23.236 Euro) bezahlen, sollten sie das Haus vor Ablauf der Zeit verlassen.

Alles lief sehr professionell ab. Die Betrüger hatten in Zeitungen Anzeigen geschaltet, in denen sie für eine Spezial-Version von Big Brother Türkei "Biri Bizi Gözetliyor - BBG" (Jemand beobachtet uns) warben. Auch die Auswahl der Frauen war wohl professionell organisiert. Die neun Opfer mussten Verträge unterschreiben, in denen sie zwei Monate lang auf Kontakt mit der Aussenwelt verzichteten.

Im Haus angekommen, wurden die Türen abgeschlossen und die Kameras angeworfen. Die Aufnahmen, darunter auch Nacktaufnahmen, wurden anschließend im Internet gegen Gebühr an zahlende Kunden verkauft. Einigen der Teilnehmerinnen kam die ganze Sache irgendwann nicht ganz sauber vor. Sie wollten gehen, wurden jedoch von den Betrügern festgehalten und - laut Radikal - mit körperlicher Gewalt davon abgehalten.

Das ganze flog auf, als Eltern von Teilnehmerinnen versuchten die vermeintlichen Veranstalter zu kontaktieren. Als diese nicht auf Anrufe reagierten, wurden Sicherheitskräfte eingeschaltet. Das Haus wurde gestürmt, die Opfer gerettet und eine Person verhaftet.

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Dienstag, 2. Juni 2009

TOBB goes Web 2.O?

Der Dachverband der türkischen Handelskammern und Börsen (TOBB) bietet jetzt Interessierten nach eigener Auskunft ein „Medienportal“.

Auf diesem hat man u. a. die Möglichkeit über TOBBTV Konferenzen und Veranstaltungen der TOBB und assoziierter Institutionen zu unterschiedlichen Themen und Projekten als aufbereitetes Video abzurufen.

Analog zur Homepage der TOBB steht auch bei TOBB TV der amtierende Präsident M. Rifat Hisarcıklıoğlu unübersehbar im Mittelpunkt der Onlinepräsenz. Der als einziger Kandidat zur Wahl angetretene Hisarcıklıoğlu wurde erst im Mai 2009 mit eindeutiger Mehrheit der Verbandsmitglieder zum (zweiten: Falsch! Danke für den anonymen Hinweis!) dritten Mal als Präsident wiedergewählt.

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Mittwoch, 27. Mai 2009

Şener gründet die „Türkei-Partei“

Der ehemalige AKP-Minister Abdüllatif Şener hat am 25. Mai 2009 die „Türkei-Partei“ gegründet, die, nach eigenem Bekunden, eine Partei der demokratischen Mitte sein soll.

Bei einer Pressekonferenz im Bilkent Hotel sagte Şener nach Angaben von CNN Türk dass die neu gegründete Partei für einen neuen Stil in der türkischen Politik stehe.

Er wolle Abstand nehmen von der aggressiven Rhetorik der anderen Politiker. Die Türkei-Partei“ werde nicht polarisieren und trennen, sondern sei eine Partei für die ganze Türkei. Der Partei ist der unabhängige Parlamentsabgeordnete Mehmet Yasar Öztürk aus Yozgat beigetreten, wodurch sie nun auch im Parlament vertreten ist.

Unter den Gründungsmitgliedern befinden sich Abdülkadir Sari, Ali Arif Özzeybek, Ali Riza Buyan, Arif Kocaman, Asude Öztürk, Bülent Kusoglu, Cetin Volkan Akyol, Gülcin Küyükkayalar, Gülümser heper, Gürcan Günay, hakan Ceken, Hüseyin Aytekin, Ibrahim Abdülbaki Tuna, Ihsan Isik, Mehmet Ersahin, Mehmet Timur, Murat Akdeniz, Nabi Cüneyt Dincman, Nihan Kurt, Nurettin Bilici, Ömür Kültük, Sema Batirbek, Sinan Kolcu, Suat Karlikaya, Suna Ataman, Saban Bas, Tahsin Türkcapar, vefa Tarhan, Volga Bayrakci Tunay, Yalcin Dede Kargilioglu und Yasemin Öney Cankurtaran.

Unterdessen werden Anschuldigungen laut, wonach das Logo der Partei ein Plagiat sei.



Zunächst hieß es, dass die Partei das Logo des in London ansässigen Vereins „Day-Mer“ sei, der zur Hälfte von Kurden und Türken betrieben wird.



Eine gewisse Ähnlichkeit besteht, wie ein Vergleich beider Logos zeigt, in der Tat.

Nun sagte der AKP-Funktionär Cevdet Kara aus Diyarbakir laut CNN Türk, dass dieses Logo in der Gründungsphase der AKP entworfen worden sei. Er habe das Logo selbst entworfen und habe demnach die Urheberrechte an dem Entwurf. Ein Gebruach durch Şeners neue Partei sei unethisch.

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Neue Spitze des CYDD

Den mit dem Tod von Prof.Dr. Türkan Saylan verwaisten Vorsitz des Vereins für zeitgenössisches Leben (ÇYDD) hat nun Prof.Dr. Aysel Çelikel übernommen.

Die bislang als stellvertretende Vorsitzende agierende Çelikel gehört zu den Gründerinnen des Vereins. Sie betonte, den von Türkan Saylan eingeschlagenen Weg weiter verfolgen zu wollen.

Saylan war am Morgen des 18. Mai 2009 ihrem Krebsleiden erlegen. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte die resolute Damen bei einem Konzert, dass Fazil Say zugunsten des Vereins. Die Ermittlungen gegen Saylan im Rahmen des Ergenekon-Verfahrens hatten in der türkischen Bevölkerung für großen Unmut gesorgt.

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Frauenschutzverein von Schließung bedroht

Der in der Stadt Bitlis gegründete Verein „Güldünya“, der sich zum Ziel gesetzt hat Frauen vor Gewalt zu schützen, ist nach Berichten der Radikal von einem Verbot bedroht.

Der Verein wurde nach der vor 5 Jahren von ihren Brüdern hingerichteten Güldünya Tören benannt. Nach Zeitungsberichten hat das Gouvernat der Region Bitlis sämtliche Unterlagen des Vereins beschlagnahmt und eine Untersuchung eingeleitet. „Güldünya“ ist der einzige Verein, der sich in Bitlis um die Belange von Frauen kümmert. Das Mitglied Gül Aksoy wird in der Radikal mit den Worten zitiert, dass der Verein seit seiner Gründung vor anderthalb Jahren einige Kreise beunruhigt habe.

Insbesondere eine Äußerung des inhaftierten PKK-Führes Abdullah Öcalan, er habe Anweisungen erteilt eine Freie Frauen-Akademie zu gründen, man habe jedoch statt dessen einen Frauenverein gegründet, wurde demzufolge mit dem Verein „Güldünya“ in Verbindung gebracht. Einen solchen Zusammenhang schloss Aksoy jedoch aus.

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Freitag, 13. Februar 2009

Die Integrationskampagne der Bundesregierung am Beispiel Mesut Özil

Sport und Politik sind und waren in Deutschland schon immer miteinander verwoben, was sich aktuell am Beispiel des Fußballers Mesut Özil zeigt. Mesut Özil ist ein Ausnahmetalent. Da sind sich die Fachleute einig.

Dass dieser ohne sein Ausnahmetalent für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden wäre ist folglich unwahrscheinlich. Maria Böhmer (Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration) gratuliert Özil laut bundesregierung.de zu seiner Entscheidung für die deutsche Nationalmannschaft. Frau Böhmer betont im Presseportal der Bundesregierung, dass die Entscheidung Özils "...ein wichtiges Signal für Integration der Migranten" sei.

Im Vorfeld des Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Norwegen am 11.02.2009 lief eine noch nie dagewesene multimediale Integrationskampagne am Beispiel Mesut Özil, wie sie bei anderen Fußballspielern (wie Gerald Asamoah, Mustafa Dogan, Serdar Tasci), die sich ebenfalls für die deutsche Nationalmannschaft entschieden haben nicht der Fall war. Hier ein paar Beispiele: Im Sportmagazin Kicker (Ausgabe 9. Februar 2009) betont Klaus Smentek (Chefredaktion) im Vorwort, die Vorbildfunktion Özils und den wichtigen Beitrag des Sports für die Integration. In der Vorberichterstattung zur Begegnung Deutschland gegen Norwegen zieht Günter Netzer nach. Selbst in der Tagesschau wird dieses Thema in der Halbzeitpause wieder aufgegriffen.

Dass Mesut Özil unmittelbar nach seinem ersten Einsatz für die DFB-Auswahl in einem Interview erwähnt, dass die türkische Nationalmannschaft sowieso nie ein Thema für ihn war bestätigt die gelungene Integration im Sinne der Befürworter. Was aber ist mit den anderen 3 Millionen Menschen, die vielleicht keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Sind diese etwa nicht integriert? Sport fördert die Integration von Migranten, aber was hat Integration mit Nationalität zu tun? Kann man seine nationale Identität wahren und trotzdem in eine Gesellschaft integriert sein?

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Mittwoch, 11. Februar 2009

Keine Poesie unter Bestsellern

32.000 neue Titel wurden in der Türkei im vergangenen Jahr gedruckt. Und der erste türkische Autor kommt erst an dritter Stelle der Bestsellerliste: Orhan Pamuk.

An erster Stelle befindet sich John Lloyd mit "Scheinbildung: Was an unserem Wissen alles falsch ist". Auch in der Türkei ein Bestseller. "Null" von Adam Fawer belegt Platz zwei vor Pamuk mit "Das Museum der Unschuld". Der Generalsekretär des türkischen Verlegerverbandes Metin Celal betonte, dass zwar mehr Titel in den Buchhandel gelangten, die Verkaufszahlen allerdings zurück gingen.

Doğan Hızlan bedauert, dass sich mit Pamuk und Murathan Mungan nur zwei türkischsprachige Literaten auf der Bestseller-Liste befinden. Interessant, dass Hızlan Livanelis "Son ada" nicht als Literatur sieht.

Die 10 meistverkauften Bücher 2008

1) Cahillikler Kitabı / John Lloyd - NTV Yayınları
2) Olasılıksız / Adam Fawer - A.P.R.I.L. Yayınevi
3) Masumiyet Müzesi / Orhan Pamuk - İletişim Yayınları
4) Allah İle Aldatmak / Yaşar Nuri Öztürk - Yeni Boyut Yayınları
5) Diriliş - Çanakkale 1915 / Turgut Özakman - Bilgi Yayınevi
6) Siz Kimi Kandırıyorsunuz / Soner Yalçın - Doğan Kitapçılık
7) Empati / Adam Fawer - A.P.R.I.L. Yayınevi
8) Kadından Kentler / Murathan Mungan - Metis Yayıncılık
9) Son Ada / Zülfü Livaneli - Remzi Kitabevi
10) Yaşama Yerleşmek / Üstün Dökmen - Remzi Kitabevi

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Dienstag, 10. Februar 2009

Neue Bestimmungen zur Mitnahme von Flüssigkeiten auf türkischen Flughäfen

Ab dem 1. März werden die EU-Bestimmungen für das Mitführen von Flüssigkeiten im Handgepäck nun auch in der Türkei durchgeführt werden.

Ab dem 1. März 2009 wird man, so berichtet Can Kocadere von Business Travel Service in Frankfurt, bei innertürkischen Flügen und auf dem Rückflug aus der Türkei nach Deutschland nur noch begrenzt Flüssigkeiten mit im Handgepäck führen dürfen. Ähnlich wie in der EU dürfen dann Flüssigkeiten, Gels und Sprays nur noch in Behältern von bis zu 100 ml mitgenommen werden und müssen in geeigneten Plastikbeuteln verschlossen werden.

Diese dürfen höchstens einen Liter Volumen besitzen, müssen durchsichtig und wieder verschließbar sein.

Ausgenommen von der Regelung sind Babynahrung und Medikamente, die man während des Fluges benutzen bzw. einnehmen muß.

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Donnerstag, 29. Januar 2009

Türkische Bibliothek in Berlin

Die "Türkische Bibliothek", eine Editionsreihe des schweizer Unionsverlags, wird vom Februar bis zum Ende Juli in Berlin ausgestellt und anhand von Lesetafeln präsentiert.

Die Türkische Bibliothek präsentiert Meilensteine der türkischen Literatur von 1900 bis in die Gegenwart. Unterstütz wird das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung.

Im Berliner Zentrum Moderner Orient wird die Reihe vom 2. Februar bis zum 31. Juli durch Ausstellungstafeln der Stiftung Lesen vorgestellt.

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Freitag, 23. Januar 2009

Hoffnung im Kampf gegen Diabetes

Das Hormon Leptin galt lange Zeit als Wunderwaffe gegen Fettleibigkeit, denn Leptin sendet chemische Botschaften aus, die den Hunger zügeln und bewirken, dass der Körper Energie aus den Fettreserven gewinnt. Allerdings greift dieser Effekt nur bei Schlanken, nicht jedoch bei Übergewichtigen. Forschungsergebnisse des renommierten türkischen Wissenschaftlers Prof. Dr. Umut Özcan (29) von der Harvard Universität wecken, nach Angaben der Taraf, die Hoffnung, dass gerade Übergewichtige von den Effekten des Wunderhormons Leptin profitieren können.

Aus den Forschungsergebnissen lässt sich nach Angaben der Wissenschaftler schlussfolgern, dass sich eine vollkommen neue Basis für die Behandlung von Fettleibigkeit ergibt.

Wie Harvard Online berichtet ist es dem türkischen Wissenschaftler Prof. Dr. Umut Özcan und seiner Forschungsgruppe gelungen erstmals zu zeigen, dass fettleibige Mäuse mit Diabetes vom Typ 2 erhöhten Stress im endoplasmatischen Retikulum (ER) vorweisen, wodurch das ER überlastet ist und seine Funktionen nicht richtig entfalten kann. Das Forscherteam konnte nachweisen, dass ER-Stress und die daraus resultierende Aktivierung von weiteren Kettenreaktionen die Wirkung von Leptin im Gehirn blockiert. Durch den Einsatz von chemischen Chaperonen kann der ER-Stress reduziert und somit das Gehirn erneut für Leptin re-sensiblisiert werden, was in Verbindung mit dem Einsatz von Leptin zu einer Gewichtsreduzierung führt. Chaperone sind Proteine, die neuen synthetischen Proteinen „helfen“ sich korrekt zu falten, sprich ihre dreidimensionale Struktur zu erhalten, um so fehlerfrei zu funktionieren.

„Ich denke, dass unsere Studie für die Behandlung von Fettleibigkeit neue Hoffnung weckt“, so Prof. Dr. Özcan. Andere Wissenschaftler hoffen nun, dass die durch Prof. Dr. Özcan seit 2006 bis heute gewonnen Erkenntnisse und Ergebnisse direkt auf den Menschen übertragen werden können.

Prof. Dr. Özcan ist Assistenz-Professor für Kinderheilkunde im Kinderkrankenhaus in Boston und gehört zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Zuckerkrankheit. Hier können Sie den in der Zeitschrift Cell Metabolism am 7. Januar 2009 veröffentlichten Artikel von Prof Dr. Özcan und seinen Mitarbeitern einsehen.

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Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma spielen im İş Sanat

Die Kunst- und Kulturplattform İş Sanat beherbergt Ende Januar und Anfang Februar mit Paquito D´Rivera und Yo-Yo Ma zwei Ausnahmekünstler von Weltrang.

Das der türkischen İş Bank zugehörige Kulturzentrum İş Sanat hat zwei große Coups zu vermelden.

Am 29. Januar spielt der Saxophon- und Klarinettvirtuose Paquito D´Rivera mit seiner Band in Istanbul. D´Rivera ist nicht nur ein Großmeister der afro-kubanischen Musik, sondern zugleich der erste Musiker der Welt, der sowohl in der Kategorie „Latin Jazz“, als auch in der Kategorie „Klassik“ einen Grammy gewinnen konnte.

Am 4. Februar werden Yo-Yo Ma und Kathryn Stott Freunde der Klassik verzücken. Yo-Yo Ma, der zu Obamas Amtseinführung spielen durfte, gilt vielen als der beste Cellist der Welt. Das Programm der beiden umfasst Werke von Schubert, Schostakowitsch, Piazzolla, Gismonti/Carneiro und Franck.

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Die Türkei – Ein Land voller „Slumdog Millionaires“

Die globale Krise hat auch die Türkei fest im Griff. Dies lässt die Bevölkerung nach immer verzweifelteren Auswegen aus ihrer persönlichen Finanzkrise suchen. Eine Untersuchung zeigt nun: Von 100 über-18jährigen warten 15 auf die Teilnahme an einem Gewinnspiel.

Die Steuerberaterkammer von Istanbul ISMMMO hat nach Angaben von NTV eine Studie vorgelegt, aus der hervorgeht, dass sich rund 2,5 Mio. volljährige Türken auf Wartelisten für die Teilnahme an einem Fernsehgewinnspiel befinden. Legt man zugrunde dass 60% der türkischen Bevölkerung volljährig sind und die Teilnahme an Gewinnspielen erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet ist, so ergibt sich dass 15 % der volljährigen Bevölkerung auf ihr Millionenlos wartet.

Die Studie weise darauf hin, dass auch die an sich sehr populären Fernsehserien Marktanteile an Fernsehgewinnspiele verloren hätten. Auf 9 national sendenden Fernsehkanälen werden zur Zeit 12 Gameshows gezeigt, im Laufe des Jahres sollen mindestens fünf weitere hinzukommen.

Bei den meisten Gameshows stünde der Gewinn von Geld im Vordergrund. Im Fall der äußerst populären Show „Var Mısın Yok Musun“, welches fast das selbe Format wie die deutsche Sendung „Deal or no deal“ ist, würden die Gewinner jedoch teilweise länger als ein Jahr auf die Ausschüttung ihres Gewinns warten.

Die erste Gameshow der Türkei war das 1963 von ITÜ TV ausgestrahlte Programm „Talih Kuşu“ (wörtl.: Glücksvogel), welches von Halit Kıvanç moderiert wurde. Der Name war Programm, denn zu gewinnen gab es einen – Kanarienvogel.

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Jüdische Organisationen schreiben offenen Brief an Erdogan

Die fünf größten jüdischen Vereinigungen der USA haben den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem offenen Brief dazu aufgerufen, gegen den in der Türkei rapide anwachsenden Antisemitismus vorzugehen.

Der Wortlaut des offenen Briefes vom American Jewish Committee (AJC), B’nai B’rith, Anti-Defamation League (ADL), Conference of Major American Jewish American Organizations und dem Jewish Institute for National Security Affairs lautet wie folgt:

"Sehr geehrter Premier Erodgan,

Wir schreiben um unsere tiefe Besorgnis über die aktuellen antisemitischen Entwicklungen in der Türkei zum Ausdruck zu bringen.

Viele Vorkommnisse der jüngsten Zeit geben uns großen Anlass zur Sorge. Vor dem belagerten Israelischen Konsulat bringen Demonstranten ihre Hass auf Juden zur Sprache. Plakate, die in ganz Istanbul zu sehen sind, machen antijüdische Propaganda. An die Tür eines Geschäftes nahe der Universität Istanbul, welches einem Juden gehört, wurde ein Poster aufgehangen, auf dem geschrieben steht: ´Kauft nicht hier ein, der Besitzer ist Jude´. Der Anschlag auf die Synagoge in Izmir hat dazu geführt, dass die einzige Synagoge der Stadt so gut wie geschlossen ist.

Wir sind mit der Ansicht ihrer Regierung über die Situation im Gaza-Streifen und mit ihren unwirschen Äußerungen nicht einverstanden. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Verwantwortung für diesen Konflikt bei der terroristischen Hamas liegt, und dass es Israel gestattet, und vielmehr geboten ist, sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Wir sollten nichtsdestotrotz darin übereinkommen, dass solche Meinungsverschiedenheiten Antisemitismus weder in der Türkei noch anderswo rechtfertigen.

Die Türkei rühmt sich zurecht ihrer jahrhundertelangen Koexistenz mit Juden. Heute jedoch fühlen sich unsere jüdischen Freunde belagert und bedroht. Die Verbindung zwischen der aufrührerischen Denunziation Israels durch türkische Offizielle und dem Aufkeimen des Antisemitismus ist klar erkennbar.

Wir erkennen die Wichtigkeit der Türkei an und schätzen iher Rolle in der Region. Wir sind seit langem Freunde der Türkischen Republik und haben die Beziehung zu ihrer Regierung stets geschätzt. Im Geiste dieser historischen Beziehung möchten wir unsere tiefe Sorge ausdrücken, sie daran erinnern, dass sie Antisemitismus einst als ´Verbrechen gegen die Menschlichkeit´bezeichnet haben und sie dazu aufrufen, diese verstörenden Entwicklungen anzgehen.

Respektvoll,

David A. Harris
Executive Director
American Jewish Committee

Abraham H. Foxman
National Director
Anti-Defamation League

Daniel S. Mariaschin
Executive Vice President
B'nai B'rith International

Malcolm Hoenlein
Executive Vice Chairman
Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations

Thomas Neumann
Executive Director
The Jewish Institute for National Security Affairs"

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Donnerstag, 22. Januar 2009

CHP benennt Bürgermeister-Kandidaten für Istanbul

Die Republikanische Volkspartei CHP hat für die anstehenden Kommunalwahlen ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters von Istanbul bekannt gegeben. Es ist Kemal Kılıçdaroğlu, der sich insbesondere durch das TV-Duell mit Dengir Mir Mehmet Fırat von der AKP einen Ruf als Saubermann geschaffen hat.

Der aktuelle Bürgermeister von Istanbul, Kadir Topbaş (AKP), lag in allen bisherigen Umfragen vorne. Das Meinungsforschungsinstitut Konsensus veröffentlichte jedoch vor wenigen Tagen eine Studie, wonach die AKP im Falle einer Kandidatur Kılıçdaroğlus keine Chancen auf einen Wahlsieg hätte.

Kemal Kılıçdaroğlu erfuhr auf einer Reise von seiner Nominierung und macht sich sofort auf den Weg in die Parteizentrale nach Ankara. Seine Nominierung könnte der AKP empfindlichen Schaden zufügen, denn der Politiker gilt als redegewandter, bodenständiger und vertrauenswürdiger Volksvertreter.

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ITO-Präsident Dr. Yalçıntaş blickt optimistisch in die Zukunft

Der Präsident der Istanbuler Handelskammer ITO, Dr. Murat Yalçıntaş zählt die Türkei zu den Gewinnern der Finanzkrise - ab 2010. Auf der Webpräsenz der ITO betont er, dass die gegenwärtige globale Finanzkrise drei Vorteile für die Türkei mit sich bringt.

Im Rahmen eines Dialogs mit Vertretern der Presse äußerte sich Dr. Murat Yalçıntaş zu Themen wie den gegenwärtigen Arbeitsfeldern der ITO, dem Wahlkalender und der türkischen Wirtschaft. Dr. Yalçıntaş machte darauf aufmerksam, dass die EU damit begonnen habe, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu China und anderen fernöstlichen Ländern neu zu überdenken und Ihre Aufmerksamkeit verstärkt Richtung Türkei lenke. Er untermauert seine Interpretation der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf den Richtungswechsel innerhalb der Europäischen Wirtschaft wie folgt: "Die Türkei hat für die Rückgewinnung verlorener Märkte zwei entscheidende Vorteile. Die Kursschwankungen des Dollars und die Hürden bei der Mobilisierung von finanziellen Ressourcen." In diesem Zusammenhang prognostiziert Dr. Yalçıntaş, dass die Bedeutung geographisch nahe gelegener Beschaffungsmärkte zukünftig für die EU eine besondere Rolle spielen werde, um ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse kurzfristig, schnell und häufig befriedigen zu können und die Türkei diesbezüglich einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern habe.

Des Weiteren sprach Dr. Yalçıntaş von einem dritten wichtigen Vorteil der türkischen Wirtschaft, welcher sich nach der Krise bemerkbar machen wird. Insbesondere nach Ende des zweiten Quartals 2009 würden sich die türkischen Märkte „wieder neu beleben" und zu Beginn des Jahres 2010 werde sich in der Türkei ein ernsthafter Anstieg der Nachfrage einstellen, da sich spätestens dann die bislang aufgeschobenen Bedürfnisse und Investitionen entfalten würden. Vor allem das Jahr 2010, in dem Istanbul europäische Kulturhauptstadt ist, werde dazu beitragen, dass die Türkei international auf der Tagesordnung steht. Die Unternehmen, die auf die zukünftigen Herausforderungen und den Nachfrageanstieg gut vorbereitet seien, könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen.

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Dinks Denkmal wird nicht gebaut - wegen Rutschgefahr

Der Bildhauer Mehmet Aksoy hat zu Ehren des ermordeten Journalisten Hrant Dinks ein in den Boden eingelassenes Mahnmal entworfen. Die Bauarbeiten ruhen seit einem Jahr, da die örtliche Bezirksverwaltung die Genehmigung nur für rutschfestes Glas erteilen will.

Das von Mehmet Aksoy entworfene Mahnmal soll an der Stelle platziert werden, an der Hrant Dink vor zwei Jahren erschossen wurde. In 75 cm Tiefe soll eine erschossene weisse Taube auf schwarzem Granit zu sehen sein. Auf die Scheibe soll "Dink" sowie das Geburtsdatum Dinks graviert werden.

Die Bezirksverwaltung von Şişli hat die Baugenehemigung jedoch verweigert, da das Abdeckglas nicht rutschfest sei. Nach dem die Maße zunächst mit 120 mal 120 cm angegeben wurden, hat der Bildhauer nun erklärt, dass die Maße auf 50 mal 100 cm verkleinert wurden, um einer Rutschgefahr vorzubeugen. Der stellvertretende Bürgermeister von Şişli Vasken Barın erklärte gegenüber der Radikal, dass das Problem durch die verkleinerten Maße gelöst werden könne.

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Arzuhan Doğan Yalçındağ als TÜSIAD-Vorsitzende wiedergewählt

Arzuhan Doğan Yalçındağ ist in ihrem Amt als Vorsitzende der Vereinigung Türkischer Unternehmer und Industrieller TÜSIAD bestätigt worden. In einer Ansprache vor der 39. Generalversammlung der wichtigsten Wirtschaftsvereinigung der Türkei wies sie auf die Gefahren der Weltwirtschaftskrise für die Türkei hin.

Yalçındağ sagte, dass die Krise die Türkei zwar sicher beeinträchtigen werde, jedoch könne noch niemand sagen in welchem Ausmaß dies der Fall sein werde. Es komme entscheidend darauf an, wie sich die Türkei auf diese schwierige Zeit vorbereite. Sie rief die Regierung dazu auf, ein wirkungsvolles Krisenmanagement zu entwickeln. Gleichzeitig betonte sie die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds IMF. Sie erwarte, dass in Kürze ein Abkommen über eine Finanzspritze für die Türkei zustande kommen werde.

Sie zeigte sich erfreut, dass die Position des Chefunterhändlers für die Beitrittsverhandlungen zur EU durch die Aufwertung zum Staatsminister institutionalisiert wurde. Arzuhan Doğan Yalçındağ gab als Ziel für einen EU-Beitritt der Türkei das Jahr 2014 aus. 2018 solle die Türkei dann Mitglied der Euro-Zone werden. Die Türkei habe durch ihre konstruktive Mitarbeit im Rahmen der G-20.Runden gezeigt, dass sie anspruchsvolle Aufgaben bewältigen könne.

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